Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 67.

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Durch Farquhar, der ausgezeichnet französisch sprach, erklärte Bolitho den dreien, er hätte gern Informationen über Toulon. Verständlicherweise meinte der Franzose darauf, Bolitho möge doch in der Hölle verfaulen. Der Sohn brüllte sogar:»Tod den Engländern!«Da verpaßte ihm Sergeant Gritton eine Ohrfeige, worauf er in eine Flut von Tränen ausbrach. Der Cousin dagegen dachte wesentlich praktischer. Das Boot, so erklärte er, sei ihr ganzer Besitz gewesen und das einzige, womit sie ihre Familien ernähren und in einer Stadt, wo das

Militär sowieso von allem das Beste in Beschlag nahm, ihren mageren Lebensunterhalt hatten etwas aufbessern können. Höchstwahrscheinlich stimmte das sogar.

Der beleibte Cousin mit dem roten, schlauen Gesicht war offenbar der Kopf der Mannschaft. Er deutete an, vorsichtig zunächst, wenn Bolitho ihnen ein neues Boot besorge und vielleicht ein bißchen Geld oder ein paar Lebensmittel, dann hätte er nichts dagegen, ihm zu sagen, was er wissen wollte.

«Von wegen Boot!«blaffte Javal dazwischen.»Ich lasse diesen elenden Wurm lieber auspeitschen, Sir!»

«Auf diese Art erfahren wir nichts Brauchbares. «Bolitho ging zum Fenster und betrachtete zwei niedrige, bleiche Wolkenbänke. Vielleicht änderte sich das Wetter.»Sagen Sie ihm, Captain Farqu-har, er bekommt ein Boot und etwas Proviant. Sie können der Se-gura signalisieren, daß sie ein Boot schickt. «Und zu Javal:»Diese Fischer können nichts von dem, was sie hier gesehen haben, höheren Stellen weitererzählen. Da sie entgegen dem Verbot ausgelaufen sind und mit einem fremden Boot zurückkommen, haben sie sich des Landesverrats hinreichend verdächtig gemacht.»

Javal schluckte mühsam.»Dann wollen Sie sie also freilassen,

Sir?»

«Wir kommen vielleicht wieder hier vorbei, Captain. Im Krieg kann man sich seine Freunde nicht aussuchen. «Gerade Javals ablehnende Haltung bestärkte ihn in seinem Entschluß.

Und somit, während der Fischer und sein Sohn hinausgeschickt wurden, um sich das spanische Boot anzusehen, schilderte der dicke Cousin, was er jeden Tag in Toulon sah.

Was Bolitho vom Kapitän der Santa Paula erfahren hatte, war demnach im Prinzip richtig, doch bestenfalls eine zurückhaltende Schätzung gewesen. In Toulon lag eine starke Flotte mit zahlreichen Linienschiffen, darunter nach Angabe des Fischers eins mit mindestens hundertzwanzig Kanonen. Dieses trug anscheinend die Flagge des Vizeadmirals Brueys; ein anderes die von Konteradmiral Villeneuve. Bolitho hatte von beiden schon oft gehört und Respekt vor ihnen. Eifrig wurde in Toulon daran gearbeitet, diese große Ansammlung von Schiffen zu verproviantieren und auszurüsten, und die Militärverwaltung war besonders um Verpflegung jeder Art bemüht. Hauptsächlich deswegen waren die Fischer ausgelaufen. Selbst für einen mageren Fang hätten sie gutes Geld bekommen.

Eben stellte Farquhar dem Mann eine komplizierte, anscheinend besonders wichtige Frage. Gespannt beobachtete Bolitho seine Reaktion, sein Deuten nach oben und auf die See hinaus.

«Die Flotte ist noch nicht bereit zum Auslaufen«, erläuterte Far-quhar.»Es heißt, sie wollen den richtigen Zeitpunkt abwarten. Auch auf den Oberbefehlshaber der ganzen Aktion warten sie noch. «Er hob kaum merklich die Brauen.»Das könnte stimmen.»

Bolitho nickte. Er konnte nicht viel Französisch, aber doch genug, um den Namen Bonaparte herauszuhören.

Farquhar sprach weiter.»Er sagt, ein Teil der Flotte ist seeklar, Sir. Mehrere Versorgungsschiffe und deren Eskorte. «Bedeutsam blickte er in das rote Gesicht des Mannes.»Er ist zu feige zum Lügen, denke ich. Die Schiffe gehen angeblich nur deshalb nicht in See, weil wir hier sind. Die Ladung ist wahrscheinlich sehr wichtig.»

«Und ihr Bestimmungsort auch. «Bolitho traf eine Entscheidung.

«Schicken Sie die drei in ihrem Boot nach Hause. Dann geben Sie dem Geschwader Signal: Alle Schiffe zum Flaggschiff aufschließen! Wir werden weiter südlich auf Warteposition gehen.»

«Glauben Sie, daß sie sich so eher auszulaufen trauen, Sir?»

«Ich an ihrer Stelle würde es tun. «Dann wandte er sich an Javal:»Ich werde darüber berichten, welchen Anteil Ihr Erster Offizier an dieser Sache hatte. Er hat sich ausgezeichnet verhalten. Und Sie auch.»

Das war die erste wirklich konkrete und hochwichtige Information. Wagemut, Glück und Zufall hatten sie ihm verschafft. Da seine drei Vierundsiebziger dann draußen waren und genügend Seeraum hatten, während nur der Ausguck der Buzzard aufpaßte, ob der Feind auslief, war Bolitho in der bestmöglichen Ausgangsposition, von der aus er so handeln konnte, wie die Situation es erforderte.

Und sobald die Harebell seine Depeschen beim Admiral abgeliefert hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Flotte, nicht nur ein Geschwader, eintraf, um zu vollenden, was er begonnen hatte.

Am selben Tage, nachdem die Fischer von Bord gegangen waren, um ihren langen Pull zur Küste anzutreten, beorderte Bolitho seine Schiffe auf ihre neue Position, einige zwanzig Meilen südwestlich von Toulon. Er schrieb

seine Befehle aus und ließ sie an die Kommandanten verteilen. Dann besprach er die letzten Feinheiten mit Farquhar und Grubb, und als es endlich Abend wurde, ging er in seine Kajüte und genoß ein sättigendes Mahl von gekochtem Schweinefleisch aus dem Faß, mit dem letzten Käse, den er aus England mitgebracht hatte, als Nachtisch.

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