Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 93.

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Eifrige Hände streckten sich aus, um die Boote aneinanderzuzie-hen, und Bolitho kletterte hinüber zu dem jetzt aus Verlegenheit errötenden Leutnant.»Vor ein paar Minuten hatte ich sogar noch ein ganzes Schiff, Mr. McLean«, sagte er ruhig und klopfte ihm auf den Arm.»Aber ich kann mir denken, wie das für Sie ausgesehen hat!»

Als sie längsseit der Schaluppe waren, sah Bolitho, was sein plötzliches Erscheinen für Aufregung verursacht hatte. Der ganz verwirrte Leutnant McLean hatte ihm bereits erklärt, daß die Hare-bell mit Depeschen für den Admiral nach Gibraltar unterwegs sei. Commander Inch hatte anscheinend auf eigene Faust einen Umweg gemacht es hätte ja sein können, daß er die Segura sichtete , auch wenn das nur eine schöne Geste war und man die Hoffnung längst aufgegeben hatte.

Bolitho schwang sich über das Schanzkleid und wurde von dem strahlenden Inch begrüßt, dessen Stimme aber im Chor der jubelnden Matrosen völlig unterging. Er drückte Bolithos Hand; sein Pferdegesicht glänzte vor Freude und Erleichterung, und alle drängten sich heran, um ihrem wiedergefundenen Kommodore auf die Schulter zu klopfen.

Aber Veitch mischte sich ein:»Erst ist der Kommodore beinahe am Fieber gestorben und jetzt hab ich Angst, er wird mir totgeschlagen!»

Zappelnd vor Aufregung ging Inch mit Bolitho nach achtern. Überrascht sah dieser, daß sich eine Frau in der kleinen Kajüte befand, die offensichtlich ebenso überwältigt war wie Inch.

«Das ist Mrs. Boswell, Sir«, sagte Inch.»Unterwegs nach England. Ich soll sie bis Gibraltar mitnehmen.»

Bolitho nickte grüßend.»Ich muß sehr um Entschuldigung bitten, Ma'am. «Er sah Inch bedeutsam an.»Wir segeln schleunigst nach Syrakus zurück.»

«Ja, natürlich, ich verstehe. «Sie tupfte sich die Augen.

«Nun, Commander Inch«, sagte Bolitho,»erzählen Sie mir alles. Das ganze Geschwader liegt also noch vor Anker?»

Inchs Freude verblaßte etwas.»Bis auf die Lysander und die Buzzard, Sir. Javal ist in besonderer Mission unterwegs, und die Ly-sander segelt, wie ich höre, nach Korfu.»

Bolitho setzte sich hin und zupfte an seinem plissierten spanischen Hemd.»Also will Captain Farquhar selbständig handeln,

eh?»

Diese Frage war Inch offensichtlich unangenehm.»Nein, Sir. Captain Herrick hat die Lysander wieder übernommen. Sir Charles Farquhar, das ist er nämlich jetzt, befehligt das Geschwader in Syrakus. Er will dort warten. «Verlegen wand er sich unter Bolithos wütendem Blick.»Bis eine Flotte unter dem Befehl von Sir Horatio Nelson eintrifft.»

Bolitho stand auf und ging mit eingezogenem Kopf unter den niedrigen Decksbalken hindurch zum offenen Heckfenster.

Herrick war also weg, allein. Der Rest war ihm so klar wie das Wasser unter dem Heckbalken.

«Captain Herrick ist ein guter Mann. Ich habe ihn kennengelernt, bevor er auslief«, hörte er Mrs. Boswell sagen.

Er wandte sich zu ihr um.»Ja, das ist er, Ma'am.»

«Als wir die Explosion hörten«, sagte Inch,»glaubten wir, da wäre ein großes Schiff in die Luft geflogen.»

«Die Ladung der Segura. Dieser Korvettenkapitän hatte sich das anders vorgestellt.»

Alles stand ihm wieder vor Augen: Midshipman Breens trauriges Gesicht; der Schwede, der so vergnügt Befehle entgegengenommen hatte, die er manchmal gar nicht verstand; Alldays narbiger Rük-ken.

«Also, dann zurück zum Geschwader«, sagte er schroff,»und so schnell Sie können!»

Der Erste Offizier der Harebell erschien im Türrahmen; er mied Bolithos Augen, als er meldete:»Wir haben dreißig Franzosen aufgefischt, Sir. Der Kommandant ist nicht dabei. Und der Master sagt, der Wind hat aufgefrischt und nach Süden gedreht.»

Stirnrunzelnd nickte Inch. Zu Bolitho sagte er:»Ich glaube, Sir, Sie kennen meinen Ersten, Mr. McLean?»

«In der Tat. Er war einmal zusammen mit Ihnen an Bord der Lysander. Bei der Marine ist es

anscheinend immer dasselbe: Leutnants erkennen einen Vorgesetzten niemals wieder; aber sogar ein Kommodore erinnert sich an einen Leutnant.»

Inch sah seinen Ersten mißbilligend an.»Pfeifen Sie >Alle Mann zum Segelsetzen<. Es wird eine Schinderei, aber ich will die Hare-bell bis zum Spätnachmittag in Syrakus vor Anker haben!»

Bolitho wurden plötzlich die Knie weich, und er setzte sich hin.

«Ich gehe an Deck, Sir, wenn Sie gestatten«, sagte Inch. Nach kurzem Zögern fuhr er fort:»Ich bin wirklich froh, daß ich Sie gefunden habe. Captain Herrick hätte sich gefreut, wenn. «Er ging rasch hinaus.

Mrs. Boswell sagte leise:»Wir haben uns lange unterhalten. Ich fand seine Geschichte, seine Lebensgeschichte meine ich, faszinierend.»

Jetzt erst betrachtete Bolitho sie genauer. Eine nett aussehende

Frau, vielleicht Anfang Dreißig. Sie hatte einen guten Teint und dunkelbraune Augen, die zu ihrem Haar paßten. Die Art, wie sie von Herrick sprach, war aufschlußreich. Vielleicht hatte sie sich in ihn verliebt?

Er entgegnete:»Ich habe vor, ihn zu suchen, Ma'am. Wenn ich mit Captain Farquhar gesprochen habe, weiß ich bestimmt eine ganze Menge mehr als jetzt.»

Er hatte den letzten Satz in ungewöhnlich scharfem Ton gesprochen; und sie antwortete:»Ich weiß, daß Captain Farquhar ein außerordentlich ehrgeiziger Mann ist.»

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