Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 74.

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Pascoe erschauerte.»Er hat nie geklagt, nicht nach diesem ersten furchtbaren Schnitt. Ich habe ihm die Hand gehalten. Und gerade heute dachte ich, es ginge ihm ein bißchen besser. Aber da. «Er konnte nicht weitersprechen.

Farquhar trat herzu und

faßte an den Hut.»Darf ich dem Geschwader Segelbefehl geben, Sir?«Er warf einen Blick auf Pascoe, aber in seinen Augen war kein Mitgefühl.»Der Wind frischt auf.»

«Ja, bitte. Und signalisieren Sie der Buzzard, sie soll voraus in Lee Position einnehmen. Javal weiß, was er zu erwarten hat. Und der Leutnant hier «, er deutete auf Pascoe ,»sollte jetzt ein paar Stunden dienstfrei bekommen.»

Farquhar nickte.»Jawohl, Sir.»

Doch Pascoe sagte:»Ich bin schon wieder in Ordnung, Sir. «Er rückte seinen Hut zurecht und wandte sich zur Leiter.»Ich möchte meinen Dienst wie immer machen, wenn Sie gestatten.»

Farquhar verzog die Lippen zu einem Lächeln.»Dann geht das also klar.»

Bolitho ging mit ihnen zur Reling. Die Matrosen standen bereits an den Brassen und Fallen bereit.

Pascoe hielt inne, einen Fuß in der Luft über dem Batteriedeck.»Eins noch, Sir. Wann soll er bestattet werden?»

«Bei Sonnenuntergang. «Er sah den Schmerz in Pascoes Augen.

«Es ist mir gerade eingefallen: mein Degen. Ich möchte, daß er ihn mitbekommt. Ich habe sonst nicht viel.»

Bolitho wartete, bis Pascoe bei seinen Leuten war, und ging dann weiter zur Kampanjeleiter. Leise sagte Grubb:»Der wird mal ein feiner junger Offizier, Sir.»

Bolitho nickte.»So wie er ist, ist er mir schon recht.»

«Aye. «Der Master beschattete seine rotgeränderten Augen und prüfte den flatternden Wimpel hoch über Deck.»Da gibt's welche, die können befehlen, aber lernen können sie überhaupt nichts. Gott sei Dank ist er keiner von denen.»

Bolitho stieg die Leiter hoch und trat nach achtern an die vergoldete Heckreling. Unter der Kampanje hörte er den Rudergast aussingen:»Kurs Ost, Sir.»

Geschwind schob sich die schlanke Fregatte an den massigen Linienschiffen vorbei; aber diesmal beneidete Bolitho sie nicht um ihre Freiheit. Sein Platz war hier; und nur von der Richtigkeit seiner Entscheidungen hing es ab, ob er ihn behielt.

Er dachte an Pascoe und Herrick, an Allday, der unten in der Kajüte herumwerkte.

Diesmal mußte er richtig entschieden haben, und sei es auch nur um solcher Menschen willen wie diese.

XI Der Brief

«Ja, danke. «Bolitho lehnte sich in seinem Sessel zurück und lok-kertesein Halstuch.»Sagen Sie Ozzard, er soll die Lampen anzünden. «Er blickte durch die Heckfenster in den feurigen, gelbroten Sonnenuntergang.

Wieder ein langweiliger Tag. Zwei Wochen war es her, daß er sich mit seinen Schiffen nach Süden gewandt hatte; und praktisch hatten sie das Mittelmeer für sich allein. Tag um Tag segelten sie bei leichten Winden die italienische Küste entlang, und dann westwärts die dunstigen Strande Siziliens entlang. Jetzt waren sie wieder auf Ostkurs, und die Insel Sizilien lag etwa dreißig Meilen an Backbord voraus. Außer einigen arabischen Fahrzeugen mit ihren fremdartigen Lateinersegeln waren sie mit keinem Schiff in Kontakt gekommen. Sie hatten zwar ein paar Segel gesichtet, aber die waren verschwunden, ehe die langsamen Vierundsiebziger nahe genug herankommen konnten, um zu sehen, was es mit ihnen auf sich hatte.

Bolitho starrte auf die leere Tischplatte. Wozu eigentlich hatte er wieder so einen inhaltlosen Tagesbericht diktiert bloß damit Mof-fitt etwas zu tun bekam? Unwichtiges Geschreibsel und zu nichts gut, es sei denn als eventuelles Beweismaterial bei seiner Kriegsgerichtsverhandlung.

Was machte wohl die Buzzard? Hatte sie Glück gehabt und etwas über die verschwundenen Franzosen herausbekommen? Javal segelte nicht mehr unter den Augen seines Kommodore; so empfand er vielleicht dessen Wünsche in der Entfernung als nicht mehr so dringlich und hatte sich davongemacht, um seinen eigenen Vorteil zu suchen. Doch Bolitho wußte, daß er damit Javal Unrecht tat und daß nur seine eigene Depression ihn auf solche Gedanken brachte.

Er stand auf und schritt zur Tür. Solange er sich erinnern konnte, war er gewohnt, beim Anblick des Sonnenuntergangs Frieden, ja sogar Antwort auf seine Fragen zu finden. Rasch stieg er die Leiter zum Kampanjedeck hinauf und ließ den Nordwest durch sein Hemd blasen, damit er etwas von der Hitze, der Schalheit dieses Tages fortnahm. Er ging zur Luvseite, faßte in die Webleinen und musterte den breiten Streifen aus Kupfer und Gold, der, sich mehr und mehr vertiefend, den ganzen Horizont überzog. Es war schön, ehrfurchtgebietend sogar; kein Wunder, daß ihm dieser Anblick immer noch das Herz bewegte. Er hatte die Pracht der scheidenden

Sonne auf jeder Art von Schiff erlebt und auf allen Meeren, von den kalten Wasserwüsten des Atlantik bis zur üppigen Glut der Südsee.

Die Nicator, im Kielwasser der Osiris, nahm eben eine leichte Kursänderung vor; ihre Fock flatterte kurze Zeit leer und füllte sich dann wieder. Wie unbekümmert diese Schiffe wirken mußten wenn jemand dagewesen wäre, der sie hätte vorbeisegeln sehen. Nichts deutete auf das brodelnde Leben in ihren runden Bäuchen hin oder auf die Reparaturen der Sturmschäden, die auch jetzt noch weitergingen. Wachwechsel, Segel- und Geschützexerzieren, Essen, Schlafen das war ihre Welt. Seine Welt. Und doch, nach einem ganzen Tag dieses anstrengenden Dienstes, einem Zwillingsbruder des gestrigen und vermutlich auch des morgigen Tages, fanden diese Männer noch Zeit für allerlei Privatbeschäftigungen: Knochen- und Holzschnitzereien, verzwickte Flechtarbeiten aus Schnüren und Metallstücken es war schwer zu begreifen, wie solche zierlichen, feingearbeiteten Gegenstände unter den verhornten Händen britischer Seeleute entstehen konnten. Schnupftabaksdosen, aus getrocknetem Salzfleisch geschnitzt und poliert, erzielten bei den jüngeren Offizieren hohe Preise. Solche Dosen waren hart und glänzend wie aus Mahagoni und zeugten nicht nur von der Handfertigkeit des Herstellers, sondern auch von seinem gesunden Magen.

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