Александер Кент - Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs стр 10.

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Bolitho fuhr aus seinen Gedanken auf und wandte sich zur Tür. Dort stand Fähnrich Bethune. Seinen Hut hatte er unter einen Arm geklemmt, seine freie Hand klammerte sich an das Heft seines Entermessers. Er war ein pausbäckiger, handfester junger Kerl, und sein Gesicht war über und über mit Sommersprossen bedeckt.

«Was gibt's?»

Bethune schluckte.»Sir, Mr. Tyrell läßt respektvoll melden, daß die Transportschiffe Anker gelichtet haben. Auf der Fawn wurde das Vorbereitungssignal gehißt, Sir. «Er schaute sich neugierig in der Kajüte um.

Bolitho nickte ernsthaft.»Ich werde gleich an Deck sein. «Er zwang sich in scheinbarer Gelassenheit, noch einen Schluck Kaffee zu nehmen. Fast wurde ihm übel davon. Die Fawn war die andere Korvette, die zum Geleitzug bestimmt war. Auf ihr fuhr außer ihrem Kapitän noch Colquhoun als höchster Offizier.

Der Fähnrich stand immer noch in der Kajüte.»Ich bin auch aus Cornwall, Sir«, brachte er linkisch heraus.

Trotz seiner Anspannung mußte Bolitho lächeln. Anscheinend hatte der Wettbewerb zwischen den Fähnrichen bereits begonnen.

«Ich werde versuchen, es nicht gegen Sie zu verwenden, Mr. Bethune. «Er schaute weg, als der Bursche aus seiner Kajüte rannte.

Dann stand er auf, nahm seinen Hut aus Stockdales Hand und schritt mit kurzem Nicken hinaus in die blendende Sonne.

Die Decks schienen überfüllter denn je. Vom heiseren Gebrüll ihrer Unteroffiziere gehetzt liefen die Seeleute hin und her. Als Bolitho das Achterdeck erreichte, sah er zwei plumpe Transportschiffe schwerfällig auf die Landzunge zutreiben. Ihre braungegerbten Segel flappten und wogten in der Brise.

Tyrell tippte an seinen Hut.»Anker ist kurzstag, Sir.»

«Danke.»

Bolitho schritt zur Backbordseite und schaute zur Fawn hinüber. Er konnte ein Gewimmel von Männern an ihrem Ankerspill und die Kette, die sich nun fast senkrecht vom Bugsprit ins Wasser straffte, erkennen.

Als er das Deck überquerte, gab er sich große Mühe, die Seeleute nicht zu beachten, die auf ihren Stationen bereitstanden. Hinter der Landzunge zeichnete sich vor dem hartblauen Horizont ein bewegter Streifen kleiner Schaumkronen ab. Draußen vor dem geschützten Ankerplatz würde gutes Segelwetter herrschen. Bolitho blickte auf die trägen Strömungswirbel, die um das nächste Frachtschiff kreiselten, und biß sich auf die Lippen.

Zuerst mußte er von all den Schiffen freikommen.

«Das Signal auf der Fawn ist ganz deutlich zu erkennen, Sir.»

Bethune klammerte sich an die Wanten und hatte ein Teleskop an das Auge gepreßt, obwohl Colquhouns Signal auch ohne Fernrohr klar auszumachen war.

«Klar beim Ankerspill!»

Tyrell rannte zur Reling und hielt seine großen Hände trichterförmig an den Mund.»Stagsegel losmachen!»

Neben den beiden Rudergängern stand Buckle. Er ließ Bolitho nicht aus den Augen.

«Es brist mächtig auf, Sir!»

«Ja.»

Von der Reling starrte Bolitho auf seine Besatzung herunter. Er erblickte Graves, der die Leute am Ankerspill überwachte, und Fähnrich Heyward mit seiner Abteilung am Fuß des Großmastes.

«Signal, Sir! Anker auf!»

«Toppsgasten aufentern! Marssegel losmachen!»

Er trat zurück und beobachtete die Seeleute, die in den Wanten hinaufbrandeten und über die schwankenden Rahen liefen. Ihre Körper hoben sich schwarz vom Himmel ab. Tyrell sagte sehr wenig, und Bolitho sah, daß die Toppsgasten auch ohne Befehle von Deck aus ihre Arbeiten beherrschten. Während die losen Segel an den Rahen donnerten und ein anhaltendes Beben durch das Schiff lief, bemerkte er, wie auf der Fawn die Masten schon vor dem Heck herumschwenkten und die Vormarssegel sich mit Wind füllten.

«Signal, Sir. Beeilen Sie sich!»

Bethune setzte sein Fernglas ab und versuchte Bolithos Blick zu meiden.»Klar bei Brassen!»

Er versuchte, sich um Colquhouns letztes Signal nicht zu kümmern. Vielleicht wollte er ihn nur zu irgendeiner Torheit anstacheln, vielleicht war das so seine Art. Aber nichts durfte und sollte ihm diesen Augenblick verderben.

Vom Vorschiff schrie jemand:»Anker frei, Sir!»

Die Sparrow schwoite schräg leewärts, und vor dem Klüverbaum glitt die Landzunge vorbei. Immer mehr Tuch schlug donnernd an den Rahen und spannte sich im Wind, während das Schiff Fahrt aufnahm. Blöcke klapperten und ächzten, und die Seeleute bewegten sich wie Affen hoch über Deck.

Bolitho wandte sich Buckle zu.

«Gehen Sie auf Backbordbug. Lassen Sie dann das Großsegel setzen, damit wir uns von der Landzunge gut freisegeln können. «Er begegnete dem Blick des Steuermanns.»Setzen Sie auch Fock- und Besansegel. Wir wollen versuchen, den Vorsprung der Fawn zu verringern.»

Augenblicke später standen alle Unter- und Marssegel voll in der Morgenbrise. Rasch glitt die Sparrow an einem vor Anker liegenden Zweidecker vorüber, der die Vizeadmiralsflagge am Vorschiff führte. Bolitho blickte zu Tyrell hinüber und sah ihn eine rasche Grimasse schneiden. Er würde vielleicht noch Grund haben, seinen Antrag auf Versetzung bedauern!

Sie preschten zwischen zwei ankernden Westindienfahrern hindurch und weiter die Fahrrinne entlang, auf die lockende See hinter dem Kap zu. Kleine Boote dümpelten achteraus im schäumenden Kielwasser, und als Bolitho vom Kompaß aufblickte, sah er, daß sie gegenüber der Fawn schon eine halbe Kabellänge aufgeholt hatten.

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