Морган Райс - Die Schmiede Des Muts стр 9.

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Alec war so neugierig gewesen wo sie hingingen und hatte Sovos mit Fragen bombardiert, doch dieser war hartnäckig still geblieben und hatte Tag und Nacht am Steuer mit dem Rücken zu Alec gestanden. Er hatte niemals, soweit Alec das sagen konnte, geschlafen oder gegessen. Er stand nur da und betrachtete das Meer in seinen großen Lederstiefeln und seinem schwarzen Ledermantel. Er hatte seine scharlachroten Seiden über die Schulter drapiert und trug einen Umhang mit seltsamen Abzeichen. Der kurze braune Bar und seine glitzernden grünen Augen mit denen er unablässig auf die Wellen starrte als ob eins mit ihnen wäre, machten sein Erscheinen nur noch mysteriöser.

Alec sah auf das ungewohnte Meer der Tränen mit seiner hellblauen Farbe hinaus und wollte endlich erfahren, wohin er gebracht wurde. Er konnte die Stille nicht mehr ertragen und drehte sich verzweifelt zu Sovos um.

„Warum ich?” fragte Alec, brach die Stille und versuchte es wieder. Diesmal war er allerdings entschlossen eine Antwort zu bekommen. „Warum suchtest du genau mich aus dieser großen Stadt aus? Warum bin ich derjenige gewesen, der überlebte? Du hättest hundert andere Menschen, die wichtiger sind als ich retten können.“

Alec wartete, aber Sovos blieb still. Er hatte den Rücken zu ihm gedreht und studierte das Meer.

Alec versuchte es mit einem anderen Weg.

„Wohin gehen wir?“ fragte er wieder. „Und warum kann dieses Schiff so schnell segeln? Woraus ist es gemacht?“

Alec beobachtete den Rücken des Mannes. Minuten vergingen.

Schließlich schüttelte der Mann den Kopf, er stand immer noch mit dem Rücken zu ihm.

„Du gehst dahin, wo du hingehörst, dahin wo du sein sollst. Ich habe dich ausgesucht, weil wir dich brauchen und keinen anderen.“

Alec war verwundert.

„Mich für was zu brauchen?“ presste Alec hervor.

„Pandesia zu zerstören.“

„Warum ich?” fragte Alec. „Wie kann ich schon helfen?”

„Alles wird klar, wenn wir erst einmal ankommen“, antwortete Sovos.

„Wo ankommen?“ presste Alec frustriert hervor. „Meine Freunde sind in Escalon. Menschen, die ich liebe. Ein Mädchen.“

„Das tut mir leid“, seufzte Sovos, „aber dort ist niemand mehr. Alles, was du einmal geliebt und gekannt hast, ist verschwunden.“

Es kam eine lange Stille auf und nur das Pfeifen des Windes war zu hören. Alec betete, dass er Unrecht hatte – aber im Inneren spürte er, dass Sovos Recht hatte. Wie konnte sich das Leben nur so schnell ändern? fragte er sich.

„Dennoch bist du am Leben“, fuhr Sovos fort, „und das ist ein wertvolles Geschenk. Verschwende es nicht. Du kannst vielen anderen helfen, wenn du den Test bestehst.“

Alec zog die Brauen zusammen.

„Was für einen Test?“

Sovos drehte sich endlich um und sah ihn mit stechenden Augen an.

„Wenn du der Richtige bist“, sagt er, „wird unsere Bestimmung auf deinen Schultern liegen; wenn nicht, werden wir keine Verwendung für dich haben.“

Alec versuchte zu verstehen.

„Wir segeln nun seit Tagen und sind nirgendswohin gekommen“, beobachtete Alex. „Nur weiter aufs Meer hinaus. Ich kann nicht mal mehr Escalon sehen.“

Der Mann lächelte.

„Und was glaubst du wohin wir gehen?” fragte er.

Alec zuckte mit den Schultern.

„Es scheint, dass wir nach Nordosten segeln. Vielleicht in Richtung Marda.“

Alec beobachtete den Horizont verärgert.

Schließlich antwortete Sovos.

„Wie falsch du liegst, du junger Mensch“, antwortete er.  „Wie falsch.“

Sovos drehte sich zum Steuer um, als eine starke Windböe aufkam und das Boot Richtung Schaumkronen treiben ließ. Alec sah darüber hinaus und war verblüfft, als er zum ersten Mal eine Form am Horizont ausmachen konnte.

In der Weite tauchte langsam eine Landmasse auf. Sie fing an Form anzunehmen. Das Land schien zu funkeln, als ob es aus Diamanten gemacht war. Alec hob eine Hand zu seinen Augen und spähte hinaus und fragte sich, was dies wohl sein könnte. Welche Insel lag hier inmitten im Nirgendwo? Er durchstöberte sein Gehirn, aber konnte sich an kein Land auf der Landkarte erinnern. War dies ein Land von dem er noch nie gehört hatte?

„Was ist das?“ fragte Alec eilig und spähte nach draußen.

Sovos drehte sich und zum ersten Mal seit Alec ihn getroffen hatte lächelte er breit.

„Willkommen“, sagte er „auf den verlorenen Inseln, mein Freund.“

KAPITEL SIEBEN

Aidan war an einen Pfosten gebunden und nicht in der Lage sich zu bewegen. Er beobachtete seinen Vater, der einige Zentimeter vor ihm kniete und neben dem pandesische Soldaten standen. Sie erhoben ihre Schwerter hoch über seinen Kopf.

„NEIN!“ schrie Aidan.

Er versuchte sich loszureißen und nach vorne zu stürzen, um seinem Vater zu helfen, aber egal wie sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht bewegen, die Seile schnitten in seine Hand- und Fußgelenke. Er war gezwungen zuzusehen, wie sein Vater dort kniete und seine Augen füllten sich mit Tränen. Er sah sich hilfesuchend um.

„Aidan!“ schrie sein Vater und streckte seine Hand nach ihm aus.

„Vater!“ schrie Aidan zurück.

Die Klinge fiel nach unten und einen Moment später wurde Aidans Gesicht mit Blut bedeckt, als sie seinem Vater den Kopf abhackten.

„NEIN!“ schrie Aidan und fühlte, wie sein eigenes Leben vor ihm zusammenbrach und wie er in ein schwarzes Loch fiel.

Aidan erwachte schreckartig, keuchend und in kaltem Schweiß gebadet. Er setzte sich in der Dunkelheit senkrecht hin, er hatte Mühe sich zu erinnern wo er sich befand.

„Vater!“ schrie Aidan immer noch im Halbschlaf und drehte sich suchend nach ihm um. Er hatte immer noch das dringende Bedürfnis ihn zu retten. Er sah in jede Richtung und fühlte etwas in seinem Gesicht, seinen Haaren und auf seinem ganzen Körper und er realisierte, dass er kaum atmen konnte. Er streckte seine Arme aus und zog etwas Leichtes und Langes von seinen Haaren. Er realisierte, dass er in einem Heuhaufen, wenn nicht fast schon darin begraben lag. Er schüttelte das Heu schnell ab, bevor er sich hinsetzte.

Es war dunkel hier, nur das schwache Leuchten einer Fackel schien durch die Lamellen. Er realisierte dann, dass er auf der Rückfläche eines Wagens lag. Neben ihm ertönte ein Rascheln und als er hinübersah, war er erleichtert, als Fynn neben ihm auftauchte. Der riesige Hund sprang neben ihm auf den Wagen und leckte über sein Gesicht und Aidan umarmte ihn.

Aidan atmete schwer und war mit seinem Traum immer noch völlig überfordert. Es hatte sich zu echt angefühlt. War sein Vater wirklich umgebracht worden? Er versuchte sich daran zu erinnern, wann er ihn zu letzten Mal gesehen hatte. Es war im königlichen Hof gewesen. Er war in einen Hinterhalt gelaufen und umzingelt worden. Er erinnert sich wie er helfen wollte und wie er von Motley in die Dichte der Nacht gebracht worden war. Er erinnerte sich, wie Motley ihn auf diesen Wagen packte und sie durch die Hinterstraßen von Andros ritten, um so schnell wie möglich davon zu kommen.

Das erklärte also den Karren. Aber wo waren sie hingefahren? Wo hatte Motley ihn hingebracht? Eine Tür wurde geöffnet und der wage Schein einer Fackel erhellte den dunklen Raum. Aidan war schließlich in der Lage zu sehen wo er war: In einem kleinen Steinraum mit einer niedrigen, gebogenen Decke, was wie eine kleine Hütte oder Kneipe aussah. Er blickte nach oben und sah wie Motley im Eingang stand und vom Fackelschein umgeben war.

„Schrei weiter so herum und die Pandesier werden uns finden“, warnte Motley.

Motley drehte sich herum und ging zu dem gut erleuchteten Raum zurück. Aidan sprang schnell vom Wagen und folgte mit Fynn an seiner Seite. Als Aidan den hellen Raum betrat, schloss Motley schnell die dicke Eichentür und verriegelte sie mehrmals.

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