Морган Райс - Die Schmiede Des Muts стр 8.

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Und als sie endlich tiefer Schlaf übermannte, hätte sie schwören können, dass sie einige letzte Worte hörte, bevor sie tief einschlief.

„Ich liebe dich auch.“

KAPITEL FÜNF

Der Babydrache flog voller Qualen. Jeder Schlag seiner Flügel war mit viel Kraft verbunden und er kämpfte darum in der Luft zu bleiben. Er flog schon seit Stunden über die Landschaft Escalons. Er fühlte sich alleine und verloren in dieser grausamen Welt in die er geboren worden war. Bilder seines sterbenden Vaters blitzten durch seinen Kopf, als er dort lag und sich seine großen Augen schlossen, zu Tode gestochen von all diesen menschlichen Soldaten. Seinen Vater, den er nie kennenlernen konnte, außer in diesem einen Moment im glorreichen Kampf; sein Vater, der gestorben war, um ihn zu retten.

Der Babydrache fühlte den Tod seines Vaters, als ob es sein eigener wäre und mit jedem Schlag seiner Flügel fühlte er sich mehr und mehr schuldig. Wenn es nicht wegen ihm gewesen wäre, wäre sein Vater jetzt vielleicht noch am Leben.

Der Drache flog weiter, zerrissen vor Trauer und Reue und von der Idee, dass er niemals die Chance haben würde seinen Vater kennenzulernen. Er dankte ihm für seine selbstlose Tat des Mutes und dafür, dass er ihm das Leben gerettet hatte. Aber ein Teil von ihm, wollte nicht mehr leben.

Ein anderer Teil jedoch war von Wut erfüllt und begierig darauf diese Männer umzubringen, seinen Vatter zu rächen und das Land unter ihm zu zerstören. Er wusste nicht, wo er sich genau befand, aber er fühlte instinktiv, dass er Meere von seinem Heimatland entfernt war. Sein Instinkt drängte ihn dazu wieder nach Hause zu fliegen; dennoch wusste er nicht wo sein Zuhause war.

Das Baby flog ohne Ziel, es war so verloren in der Welt und spie Flammen über Baumgipfel und auf alles, was er finden konnte. Schon bald verließ ihn sein Feuer wieder und kurz danach bemerkte er, wie er immer niedriger und niedriger flog. Mit jedem Flügelschlag sank er tiefer. Er versuchte hochzufliegen, aber merkte voller Panik, dass er nicht mehr die Kraft dazu hatte. Er versuchte den Baumwipfel zu vermeiden, aber seine Flügel hoben ihn nicht mehr weit genug nach oben und so klatschte er direkt dagegen, sein gesamter Körper brannte von den Wunden, die noch nicht verheilt waren.

Voller Qual prallte er von den Bäumen ab und flog weiter. Blut tröpfelte hinab, wie Regentropfen. Er war schwach vor Hunger, von seinen Wunden, von den tausenden Speeren und Stößen, die er abbekommen hatte. Er wollte weiter fliegen, ein Ziel zum Zerstören finden, aber er fühlte wie sich seine Augen schlossen, sie wurden zu schwer für ihn. Er fühlte wie er immer wieder sein Bewusstsein verlor und wiedererlangte.

Der Drache wusste, dass er starb. Auf eine Art war es eine Erleichterung; er würde bald seinen Vater wiedertreffen. Er erwachte beim Geräusch der knisternden Blätter und dem Krachen der Äste, als er durch die Baumwipfel nach unten fiel. Endlich öffnete er seine Augen. Sein Blickfeld war verschleiert von einer grünen Welt. Er war nicht mehr länger in der Lage seinen Flug zu kontrollieren und so fühlte er wie er durch die Äste fiel. Jeder Schlag tat ihm nur noch mehr weh.

Hoch oben in einem Baum, gefangen zwischen Ästen und zu schwach, sich zu befreien, kam er auf einmal zum Stehen. Er hing dort, unbeweglich voller Schmerzen. Er konnte sich nicht bewegen, jeder Atemzug schmerzte mehr als der Nächste. Er war sich sicher, dass er hier oben, gefangen in den Bäumen, sterben würde.

Einer der Äste gab plötzlich mit einem lauten Schnappen nach und der Drache stürzte hinab. Er purzelte von einem Ende über das andere und fiel gut fünfzehn Meter nach unten, bis er schließlich auf den Boden knallte.

Er lag da, fühlte all seine Rippen brechen und atmete Blut. Er schlug langsam mit einem Flügel, aber er konnte nicht viel mehr tun.

Er spürte, wie ihn die Kraft verließ und es fühlte sich unfair und verfrüht an. Er wusste, dass er ein Schicksal hatte, aber er verstand nicht, welches es war. Es erschien ihm zu kurz und zu grausam in diese Welt geboren zu werden, nur um den Tod seines Vaters miterleben und dann selber sterben zu müssen. Vielleicht war so das Leben: Grausam und unfair.

In dem Moment, als sich seine Augen zum letzten Mal schlossen, war sein Geist mit einem letzten Gedanken erfüllt: Vater, warte auf mich. Ich werde dich bald wiedersehen.

KAPITEL SECHS

Alec stand auf dem Deck und umfasste die Reling des schlanken schwarzen Schiffs und beobachte wie schon seit Tagen das Meer. Er sah, wie die riesigen Wellen nach vorne und nach hinten rollten und ihr kleines Segelschiff hochhoben. Er beobachtete, wie sich der Schaum unter dem Laderaum brach und sie mit einer Geschwindigkeit durchs Wasser schossen, wie es Alec vorher noch nie erlebt hatte. Ihr Schiff neigte sich, als sich die Segel mit Wind füllten, die Stürme waren stark und regelmäßig. Alec studierte das Schiff mit den Augen eines Handwerkers und fragte sich woraus es gemacht war; offensichtlich war es aus einem ungewöhnlichen, schlanken Material, welches er zuvor noch nie gesehen hatte und welches ihnen erlaubte diese Geschwindigkeit Tag und Nacht beizubehalten und hinein in die Dunkelheit und vorbei an der pandesischen Flotte, aus dem Meer des Leidens in das Meer der Tränen zu segeln.

Alec erinnerte er sich daran, was für eine grauenvolle Reise das gewesen war. Eine Reise über Tage und Nächte, immer mit gehissten Segeln, mit langen Nächte auf dem schwarzen Meer, die von feindlichen Geräuschen wie dem Knacken des Schiffes und exotischen Kreaturen, die hochsprangen und hin und her flatterten gefüllt waren. Mehr als einmal war er erwacht und hatte bemerkt, wie eine leuchtende Schlange versuchte an Bord zu gelangen und sah dann, wie der Mann mit dem er reiste diese mit seinem Stiefel wegkickte.

Am rätselhaftesten jedoch war, mehr noch als das exotische Leben des Meers, Sovos, der Mann am Steuer des Schiffes. Es war der Mann, der Alec in der Schmiede aufgesucht, ihn auf dieses Schiff gebracht hatte und der nun mit ihm an einen verlassenen Ort fuhr. Ein Mann von dem Alec sich fragte ob es verrückt sei ihm zu vertrauen.

Aber bisher hatte Sovos Alec das Leben gerettet. Alec erinnerte sich, als sie bereits auf dem offenen Meer waren, wie er zurück auf Ur geblickt und Qualen verspürt hatte. Er hatte sich so hilflos gefühlt, als er sah wie sich die pandesische Flotte annäherte.

Vom Horizont aus hatte er gesehen, wie Kanonenkugeln durch die Luft krachten und hatte das entfernte Rumpeln der Einschläge gehört. Er hatte das Zusammenbrechen der Gebäude gesehen, Gebäude, in denen er sich noch Stunden zuvor befunden hatte. Er hatte versucht vom Schiff zu gelangen, um ihnen allen zu helfen, aber da war er schon zu weit weg gewesen. Er hatte darauf beharrt, dass Sovos umdrehte, aber sein Bitten war auf taube Ohren gestoßen.

Alec zerriss es bei dem Gedanken an all seine Freunde dort, vor allem an Marco und Diedre. Er schloss seine Augen und versuchte die Bilder abzuschütteln. Seine Brust zog sich zusammen, denn er wusste, er hatte sie alle im Stich gelassen.

Das Einzige, was Alec Motivation gab und ihn von seiner Niedergeschlagenheit ablenkte, war das Gefühl, dass er irgendwo anders gebraucht wurde. Sovos hatte immer wieder darauf beharrt, dass er ein bestimmtes Schicksal hatte und es nutzen konnte die Pandesier von einem anderen Ort aus zu zerstören. Sovos hatte ihm gesagt, dass sein Tod mit den anderen zusammen niemandem geholfen hätte. Doch er hoffte dennoch, dass Marco und Diedre überlebt hatten und er immer noch rechtzeitig zu ihnen zurückkehren konnte, um wieder mit ihnen vereint zu sein.

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