Морган Райс - Begehrt стр 12.

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Er schob ihn ins Schloss, und er passte perfekt. Mit einem Klicken drehte er ihn herum.

Er lächelte ihr zu und trat zur Seite. „Du hast die Ehre“, sagte er.

Caitlin drückte gegen die schwere mittelalterliche Tür, und sie öffnete sich langsam, krächzend, und Brocken von verkrustetem Salz fielen dabei von ihr ab.

Gemeinsam gingen sie hinein. Der Eingangsraum war düster und von Spinnweben überzogen. Die Luft war abgestanden und feucht, und man konnte spüren, dass sie seit Jahrhunderten nicht mehr betreten worden war. Sie blickte an den hohen, gewölbten Steinmauern hoch, an den steinernen Fußböden entlang. Alles war von mehreren Schichten Staub überzogen, auch die Glasfenster, und das blockierte das Licht und ließ es finsterer erschienen, als es war.

„Hier entlang“, sagte Caleb.

Er nahm ihre Hand und führte sie einen engen Korridor hinunter, der am Ende in eine Festhalle führte, mit hohen, gewölbten Fenstern zu beiden Seiten. Hier drin war es wesentlich heller, selbst mit dem Staub. Hier drin standen auch noch einige übrig gebliebene Möbel: eine lange, mittelalterliche Eichentafel, umringt von reich verzierten Holzstühlen. Im Zentrum der Halle stand ein riesiger Marmorkamin, einer der größten Kamine, die Caitlin je gesehen hatte. Es war unglaublich. Caitlin fühlte sich, als wäre sie geradewegs wieder in die Cloisters marschiert.

„Ich habe es im 12. Jahrhundert bauen lassen“, sagte er, während er sich umblickte. „Damals war das der gängige Stil.“

„Du hast hier gelebt?“, fragte Caitlin.

Er nickte.

„Wie lange?“

Er dachte nach. „Nicht länger als ein Jahrhundert“, sagte er. „Zwei vielleicht.“

Caitlin war wieder einmal erstaunt über die riesigen Zeitschritte in der Welt der Vampire.

Plötzlich wurde sie jedoch besorgt, als ihr etwas anderes einfiel: hatte er hier mit einer anderen Frau gelebt?

Sie hatte Angst, zu fragen.

Plötzlich wandte er sich zu ihr herum und sah sie an.

„Nein, das habe ich nicht“, sagte er. „Ich habe hier allein gelebt. Das versichere ich dir. Du bist die erste Frau, die ich je hierher gebracht habe.“

Caitlin fühlte sich erleichtert, aber auch beschämt darüber, was er in ihren Gedanken gelesen hatte.

„Komm mit“, sagte er. „Hier entlang.“

Er führte sie eine steinerne Wendeltreppe hoch, die sie in den zweiten Stock führte. Dieser Stock war viel heller, mit großen gewölbten Fenstern in alle Richtungen, durch die das Sonnenlicht hereinfiel, das sich am fernen Meer spiegelte. Die Zimmer hier waren kleiner, intimer. Es gab weitere Marmorkamine, und als Caitlin von Zimmer zu Zimmer wanderte, sah sie ein riesiges Himmelbett, das eines von ihnen dominierte. Chaiselongues und dick gepolsterte Samtstühle waren in den anderen Zimmern verteilt. Es gab keine Teppiche, nur den nackten Steinboden. Das wirkte sehr karg. Aber schön.

Er führte sie durch das Zimmer zu einem Paar riesiger Flügeltüren. Sie waren mit so viel Staub bedeckt, dass sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie da waren. Er trat auf sie zu und zerrte kräftig an den Schlössern und Schnallen, und endlich, mit einem Krachen und einer Staubwolke, öffneten sie sich.

Er trat hinaus, und Caitlin folgte ihm.

Sie traten auf eine riesige Steinterrasse hinaus, die von einer reich verzierten Brüstung aus Kalksteinsäulen umsäumt war. Gemeinsam traten sie bis an die Kante und blickten hinaus.

Von hier hatten sie eine eindrucksvolle Aussicht über die gesamte Gegend, über das Meer. Caitlin konnte die Wellen rauschen hören und das Meer in der sanften Brise riechen. Sie fühlte sich wie im Himmel.

Wenn Caitlin sich je ein Traumhaus ausgemalt hatte, dann wäre es mit Sicherheit dieses. Es war staubig und brauchte einen weiblichen Touch, aber Caitlin wusste, dass sie es herrichten und in den Zustand zurückversetzen konnten, in dem es einmal gewesen war. Sie fühlte, dass dies wahrhaft ein Ort sein könnte, den sie gemeinsam Zuhause nennen konnten.

„Ich habe darüber nachgedacht, was du gesagt hast“, sagte er, „den ganzen Flug hierher über. Darüber, ein Leben gemeinsam aufzubauen. Das würde mir sehr gefallen.“

Er legte einen Arm um sie.

„Ich hätte gerne, dass du hier mit mir lebst. Dass wir unser Leben von Neuem beginnen. Genau hier. Es ist hier ruhig, und sicher, und geschützt. Niemand kennt diesen Ort. Niemand wird uns hier je finden. Ich sehe keinen Grund, warum wir unser Leben hier nicht als gewöhnliche Leute zu Ende leben können sollten“, sagte er. „Natürlich wird es viel Arbeit sein, es zu renovieren. Aber ich bin dabei, wenn du es bist.“

Er lächelte sie an.

Sie lächelte zurück. Sie war noch nie zuvor in ihrem Leben mehr dabei gewesen.

Mehr als das, fühlte sie sich zutiefst gerührt davon, dass er sie eingeladen hatte, mit ihm zu leben. Nichts hatte ihr je mehr bedeutet. In Wahrheit hätte sie egal wo mit ihm gelebt, und wenn es eine Hütte im Wald gewesen wäre.

„Sehr gerne“, antwortete sie. „Ich will einfach nur mit dir zusammen sein.“

Ihr Herz pochte, als sie zu einem Kuss zusammentrafen, mit dem Wellenrauschen im Hintergrund, der Meeresbrise über ihnen.

Endlich war alles in ihrer Welt wieder perfekt.

*

Caitlin war noch nie so glücklich gewesen wie jetzt, als sie durch das Haus schlenderte, von Zimmer zu Zimmer, mit einem Putzlappen bewaffnet. Caleb war jagen gegangen, aufgeregt darüber, ihnen beiden das Abendessen nach Hause zu bringen. Sie war begeistert, weil ihr das etwas Zeit gab, alleine durch das Haus zu streifen, alles in Ruhe in sich aufzunehmen, es mit den Augen einer Frau anzusehen, um festzustellen, wie sie es herrichten und in ein Zuhause für sie beide verwandeln konnte.

Sie ging durch die Zimmer, öffnete Fenster, ließ die Meeresluft herein. Sie hatte einen Eimer und Lappen gefunden und war zum Fluss hinuntergegangen, den sie durch den Hinterhof fließen gesehen hatte, und mit einem übervollen Eimer Wasser zurückgekehrt. Sie hatte den Lappen im Fluss ausgespült, bis er so sauber wie möglich war. Sie hatte eine große Kiste gefunden, auf der sie stehen konnte, und während sie eines nach dem anderen der riesigen, mittelalterlichen Fenster öffnete, stellte sie sich auf die Kiste und wischte jede Scheibe. Ein paar Fenster gab es, die einfach zu hoch für sie waren, um sie zu erreichen, und für diese aktivierte sie ihre Flügel, flatterte hoch in der Luft und schwebte vor den Fenstern, um sie zu reinigen.

Sie erschrak über den unmittelbaren Unterschied, den das machte. Das Zimmer verwandelte sich von dunkel zu völlig von Licht überflutet. Es mussten hunderte Jahre Staub und Salz gewesen sein, die die Scheibe auf beiden Seiten überkrustet hatten. Tatsächlich war es eine Errungenschaft für sich, jedes Fenster überhaupt zu öffnen, und sie musste sie mit aller Kraft von Rost und Schutt freizerren.

Caitlin sah sie sich sorgfältig an und war beeindruckt von der Handwerkskunst in jedem einzelnen Fenster. Jede Fensterscheibe war mehrere Finger breit und wunderschön gestaltet. Manche der Scheiben waren gefärbt, manche waren klar, und manche hatten den zartesten Hauch von Farbe. Als sie eine nach der anderen abwischte, fühlte sie nahezu die Dankbarkeit des Hauses, das langsam, Zentimeter für Zentimeter, wieder zum Leben erwachte.

Schließlich war Caitlin fertig und begutachtete es erneut. Sie war schockiert. Was zuvor eine dunkle, wenig einladende Kammer gewesen war, war nun ein unglaubliches, sonnenüberflutetes Zimmer mit Meeresblick.

Caitlin wandte sich als Nächstes dem Fußboden zu, ging auf alle Viere und schrubbte einen Meter nach dem anderen. Sie sah zufrieden zu, wie fingerdick der Dreck herunterkam und die wunderschönen riesigen Steinplatten zum Vorschein kamen.

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