Und tatsächlich hatte er innerhalb weniger Minuten alle meine drei Körbe gefüllt, die ich an Bord hatte. Einen Korb füllte er mit Weich- und Schalentieren, einen mit großen und einen mit kleinen Fischen. Einige warf er mit dem Mund hinein und andere sprangen wie von Zauberhand von alleine in die Körbe. Es waren so viele, dass ich am Fischmarkt vorbeifahren und jemanden suchen musste, der mir die Fische, die für mich zu viel waren, abkaufte.
Sag bloß!, meinte ich.
Ja wirklich, antwortete er. Aber wenn ich es mir genau überlege, denke ich, dass dieser Fischfang teilweise auch dein Verdienst ist. Du hast mir viel Glück gewünscht und hast mir wirklich viel Glück gebracht, vielleicht so viel wie ich noch nie hatte. Ich weiß, wenn ich dich zum Fischen einlade, würdest du nein sagen. Aber willst du vielleicht heute Abend zum Essen zu mir kommen? Ich kümmere mich um alles, bring doch einfach nur eine Flasche guten Weißwein mit.
Warum nicht, Osvaldo. Ich werde kommen. Ist halb acht in Ordnung?
Ist gut. Also ich gehe dann, ich muss noch kurz zum Fischmarkt. Bis heute Abend.
Osvaldo ging und ich blieb noch, um in Ruhe meinen Kaffee zu trinken.
Und was denkst du darüber, was mein Freund Osvaldo erzählt hat?, fragte ich den Barkeeper Vincenzo, der gerade damit beschäftigt war, einige Tassen zu waschen. Glaubst du, dass nur irgendetwas Glaubwürdiges daran ist, was er gesagt hat?
Entschuldige, aber ich habe nicht zugehört was er gesagt hat, antwortete er mir, ohne groß darüber nachzudenken.
Lügen. Alles Lügengeschichten eines Fischers, fuhr ich fort. Ich frage mich, warum alle Fischer so sind, zumindest diejenigen, die ich kenne... voller übertriebener Fantasie. Vielleicht sind das die Auswirkungen nachts draußen zu sein, wenn man den natürlichen Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein überspringt. Wer weiß.
Ich zahlte meinen Kaffee und wollte gerade gehen.
Hey, warte. Du hast hier auf dem Tresen was liegen gelassen. Oder hat es dein Freund hier vergessen. Wie heißt er?
Osvaldo, antwortete ich. Ich hatte nichts dabeigehabt. Ich schaute nach, ob es etwas von Osvaldo war. In der Tat waren es Rechnungen vom Fischmarkt und als Verkäufer stand dort sein Name. Und dann war da noch etwas, ich konnte es nicht erkennen .... was war das? Ein Foto. Eine Abendaufnahme, mit Blitz. Er hatte einen riesengroßen Fisch im Arm, fast größer als er selbst. Und - es hört sich komisch an - es sah so aus, als würde dieser große Fisch lächeln.