«Bitte erlauben Sie, Senator» antwortete der General schüchtern. «Meine beiden Helfer konnten schon am eigenen Leib erfahren, dass die beiden sympathischen AuÃerirdischen nicht so sehr für eine Zusammenarbeit bereit zu sein scheinen.»
«Sie können ruhig sagen, dass die uns verprügelt haben» fügte der Dicke hinzu, während er sich das Knie massierte.
«Ich kann mir schon vorstellen, wie sie es versucht haben» antwortete der Senator mit einem leichten Lächeln. «Habt ihr euch schon gefragt, warum sie das Verhältnis zu Dr. Hunter und Colonel Hudson so liebevoll gepflegt haben?»
«Ehrlich gesagt, kam uns das schon etwas komisch vor» antwortete der General. «Sie haben sich ihnen gegenüber verhalten, als ob sie sich seit Ewigkeiten kennen würden.»
«Ich glaube einfach nur, dass sie viel höflicher und freundlicher waren, als Ihr.»
«Tja, es war nicht gerade so, dass wir mit Samthandschuhen an die Sache rangegangen sind.»
«Was passiert ist, ist eben passiert» sagte der Senator. «Konzentriert euch jetzt lieber auf eure nächste Mission. Ihr beide findet den Colonel und seine Freundin. Ich möchte, dass ihr sie keinen Moment aus den Augen verliert. Ihr habt die Mittel und das Kapital zur Verfügung. Ich werde aber dieses Mal keine Fehler mehr dulden.»
«Wer sagt ihm jetzt, dass die beiden gerade eine Runde um die Erde ziehen?» flüsterte der Dicke dem Mageren ins Ohr, bevor er einen Schmerzenslaut von sich gab, der ihm durch einen Tritt auf die linke Pobacke entfuhr, den ihm sein Kumpan verpasst hatte.
«Sie General werden mich am Flughafen abholen.»
«Sie kommen persönlich her?» sagte der Militär überrascht.
«Ich werde mir dieses Ereignis auf gar keinen Fall entgehen lassen. Wenn das ihre Landungsbasis ist, werden sie dorthin zurückkehren müssen, aber diesmal werden wir ein Empfangskomitee vorbereiten. Ich gebe ihnen dann unterwegs die Anweisungen. Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg» und beendete das Gespräch.
Der Senator beobachtete noch einige Momente nach der Ãbertragung den Bildschirm, der jetzt eine Reihe spektakulärer Bilder der Wüste Arizonas zeigte, die langsam aufeinander folgten. Dann, als ob er plötzlich geweckt worden wäre, stand er auf, drückte die Taste des Kommunikators auf seinem Schreibtisch und befahl trocken in das integrierte Telefon «Bereiten Sie mein Flugzeug vor und rufen Sie meinen Chauffeur.
Ich möchte spätestens in einer Stunde in der Luft sein.»
Sternenschiff Theos â Das Geschenk
«Wir müssen wieder runter» sagte Colonel Hudson zu den beiden AuÃerirdischen. «Ich muss einige Telefongespräche führen und ich glaube, dass das von hier aus nicht möglich ist.»
«Da wäre ich mir nicht so sicher» antwortete Azakis verschmitzt. «Wenn unser guter Petri mal richtig loslegt, kann er Dinge tun, die du dir nicht einmal vorstellen kannst» und schlug seinem Freund anerkennend auf die Schulter.
«Nur mit der Ruhe» antwortete Petri und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. «Bitte definiert mit das Konzept âTelefongesprächâ.»
Etwas verwundert über die augenscheinlich banale Frage, drehte sich Jack zu Elisa um, die die Schultern hob und dann ganz unschuldig auf die Tasche des Colonels zeigte und sagte «Zeig ihm dein Handy, oder nicht?»
Mit einer schnellen Geste zog Jack sein Smartphone aus der Tasche. Es war schon ein älteres Touch-Screen-Modell. Es hatte ihm noch nie gefallen, der absurden Tendenz zu folgen, immer das neueste Modell haben zu müssen. Er zog es vor, in seinen Händen ein Instrument zu halten, das er gut kannte, ohne jedes Mal einen Haufen Zeit damit zu verlieren, alle neuen Funktionen lernen zu müssen.
«Ich bin kein Techniker» sagte Jack, während er es dem AuÃerirdischen zeigte «aber mit diesem Ding können wir mit einer anderen Person sprechen, die ein ähnliches Gerät besitzt, indem wir einfach nur ihre Nummer mit der Tastatur eingeben.»
Petri nahm das Telefon und untersuchte es aufmerksam. «Das muss ein Eins zu Eins Ãbertragungssystem sein, das unseren tragbaren Kommunikatoren ähnelt.»
«Mit dem einzigen Unterschied,» fügte Elisa hinzu «dass es uns jedes Mal, wenn wir es benutzen, einen Haufen Geld aus der Tasche zieht.»
An die begrenzten Sprachkenntnisse denkend, die ihm nicht erlaubten, alle Kommentare voll zu verstehen, entschied sich Petri, die letzte Bemerkung zu vernachlässigen und analysierte weiterhin das Objekt in seinen Händen. «Ich werde etwas Zeit brauchen, um zu kapieren, wie es funktioniert.»
«Lass dir ruhig Zeit» kommentierte Elisa entmutigt. «Da kommt ja auch kein Planet auf uns zu.»
Petri schaute sie verblüfft an, da er auch diese Bemerkung nicht verstanden hatte und entschied sich, nichts mehr hinzuzufügen. Er hob nur die Schultern, ging in das interne Transfertmodul, indem er dann nach wenigen Sekunden verschwand.
«Also, vorausgesetzt, dass wir dein Handy von hier aus zum Laufen bringen, wie willst du vorgehen?» fragte Elisa, während sie verzweifelt versuchte, sich von der Schwäche wegen des Sauerstoffmangels und den tausend Emotionen der letzten Stunden zu erholen.
«Anfangs habe ich daran gedacht, Senator Preston zu kontaktieren, den direkten Vorgesetzten von General Campbell. Da ich aber dieser Person nicht unbedingt vertraue, habe ich mich jedoch entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen, um Kontakt mit dem Präsidenten aufzunehmen.»
«Glaubst du, dass er auch darin verwickelt ist?»
«Die beiden Gauner haben mit nicht die Wahrheit gesagt. Es gingen Gerüchte um, dass Preston sogar mit wenig vertrauenswürdigen Waffenherstellern zu tun hat. Ich kann ihm einfach nicht trauen.»
«Also?»
«Also werde ich mich direkt an Admiral Benjamin Wilson wenden. Er war viele Jahre lang die rechte Hand des Präsidenten und auch ein sehr guter Freund meines Vaters.»
«War?»
«Leider hat mein Vater uns vor fast zwei Jahren verlassen.»
«Das tut mir leid...» flüsterte Elisa und streichelte sanft seinen linken Arm.
«Wilson hat mit auf den Knien geschaukelt, als ich noch ein Kind war. Er ist einer der wenigen Menschen, denen ich blind vertraue.»
«Ich weià nicht, was ich sagen soll. Auch wenn du ein sehr gutes Verhältnis zu ihm hast, wird es schwierig sein, dass er so eine Nachricht am Telefon schluckt.»
«Ich könnte ihm auch einige Fotos seiner Stadt von hier oben ausschicken.»
«Mit unseren Kurzstreckensensoren» bemerkte Azakis, der bis jetzt Abseits gestanden war «können wir ihm sogar sagen, mit welcher Frequenz sein Herz schlägt.»
«Keine Scherze bitte» rief Elisa, indem sie ihre Aussage mit einer Geste unterstrich.
«Glaubst du mir nicht? Dann schau her.»
Azakis lieà mit dem O^COM auf dem Bildschirm das Luftbild des Basislagers von Elisa erscheinen. In wenigen Sekunden vergröÃerte er das Bild, bis man das Laborzelt sehen konnte.
«Das was ihr hier seht...»
«Ist mein Zelt» sagte Elisa, bevor Azakis den Satz beenden konnte.
«Genau. Jetzt schaut her.»
Plötzlich war es, als ob das Zeltdach verschwunden wäre und man sah genau alle Gegenstände im Inneren des Zeltes.
«Mein Schreibtisch, meine Bücher... unglaublich.»