Nach biblischen Berichten zufolge war die Lade die mit Gold bedeckten Baumholz der Seyal-Akazie gebaut wurde, die den alten Ägyptern als Lebensbaum bekannt war und in der traditionellen Medizin sehr wichtig war und in vielen Fällen psychoaktive Alkaloide (Halluzinogene) enthielt in einer Kammer unter dem Haram al-Sharif/Tempelberg versteckt worden. Wenn das der Fall wäre, dann war es unwahrscheinlich, dass es die widrigen und feuchten Bedingungen überstanden hat. Shimon Gibsons war der Meinung, dass die Lade wahrscheinlich zerfallen wäre. Es sei denn, sie hatte natürlich tatsächlich heilige Eigenschaften. Aber ich als Archäologe kann nicht von theoretischen heiligen Eigenschaften einer Holzkiste sprechen. Selbst wenn das der Fall wäre, dann würde es sicherlich noch etwas von dem Gold geben, das die Lade bedeckte, oder von dem Goldtopf, der Manna enthielt, dem Brot der Wüste, das Gott den 600.000 Kindern Israels gab, als sie von Ägypten in das Gelobte Land zogen.
Was Yaakov Katzir anging, würde die Entdeckung des Seelenbrunnens oder einer Kammer unter dem Tempelberg seine eigene fanatische Begeisterung für das Engagement der Bruderschaft des Hiram für den Bau eines dritten Tempels rechtfertigen; würde den Glauben an seine jüdische Überlegenheit rechtfertigen, so wie es ihm durch seine Erziehung und von seinem Militärdienst eingetrichtert wurde; und würde seinen jüdisch-nationalistischen Eifer und Hass gegen Nichtjuden entzünden, während er den Holocaust als Rechtfertigung für Gewalt und Diskriminierung von Palästinensern, afrikanischen Migranten und sogar äthiopischen Juden ausnutzte. Yaakovs Gewissen war in Wirklichkeit von der gegenwärtigen israelischen rassistischen Gewalt gegen äthiopische Juden überhaupt nicht beunruhigt, deren Anspruch die Bundeslade in Äthiopien zu haben er vehement als Neger-Unsinn, den sie bei sich in Afrika behalten sollten verspottete.
Die äthiopische Tradition behauptete, dass die Bundeslade in der alten heiligen Stadt Axum aufbewahrt wurde. Die Lade wurde anscheinend jahrhundertelang in der Kirche Maria von Zion aufbewahrt, wo 1691 festgehalten wurde, dass Kaiser Iyasu sie gesehen und zu ihr gesprochen haben soll. Gegenwärtig wird die Lade angeblich in der Kapelle der Tafel bewahrt, die während der Regierungszeit des letzten Kaisers, Haile Selassie, neben der Kirche errichtet wurde. Es wurde sich erzählt, dass ihr ein einziger Wächter anvertraut wurde, der Weihrauch verbrannte und das Biblische Buch der Psalmen vor der Lade rezitierte. Niemand Könige und Bischöfe eingeschlossen durfte sich der Lade nähern, außer dem Wächter, der nicht nur ein Mönch, sondern auch Jungfrau war, der der Lade dient, bis er sich seinem eigenen Tod nähert, und daraufhin einen Nachfolger ernennt.
Die klassische Darstellung über Äthiopiens Lade stammt aus einem mittelalterlichen Epos, Der Ruhm der Könige (Kebra Nagast), geschrieben in der äthiopischen Sprache Ge'ez.
Ihn ihm wird beschrieben, wie Bilkis, die Königin von Saba, als sie von der immensen Weisheit König Salomos hörte, nach Jerusalem reiste, um mehr Wissen und Weisheit zu erlangen, wie sie ihr eigenes Volk besser regieren könnte. Von ihrer Schönheit und Intelligenz gleichermaßen beeindruckt, fing Salomon an sich ein gemeinsames Kind von ihr zu wünschen: ein Verlangen, das nicht von Lust getrieben wurde, sondern von einem scheinbar selbstlosen Streben, die Erde mit Söhnen zu bevölkern, die dem Gott Israels dienen würden. Es wurde behauptet, dass Bilkis einen Sohn hatte, der als erwachsener Mann aus Äthiopien anreiste, um seinen Vater in Jerusalem zu besuchen. Nachdem Salomon seinen Sohn als König von Äthiopien gesalbt hatte, beauftragte er die Ältesten Israels, ihre eigenen Söhne nach Äthiopien zu schicken, um als Berater zu dienen. Da sie unglücklich darüber waren, Jerusalem und seinen Tempel nie wieder zu sehen, beschlossen die jungen Israeliten, die Lade mitzunehmen. Die Erzählung Der Ruhm der Könige behauptet, dass es tatsächlich die Lade selbst war, die entschied, Jerusalem zu verlassen, da die Juden aufgehört hatten, den Glauben zu praktizieren, der ihnen von Gott offenbart wurde.
In einer alternativen Version von Bilkis Besuch, wird sie mit Fanfaren, Festlichkeiten und einer Rundgang durch die großen Gebäude einschließlich des Tempels, der sie mit Ehrfurcht und Bewunderung erfüllte, begrüßt. Salomon, der angeblich dreihundert Konkubinen und siebenhundert Ehefrauen angesammelt hatte, schlug eine Ehe vor, die eine geschmeichelte Bilkis akzeptierte. Nach einigen späteren Besuchen im Tempel jedoch bestand Bilkis darauf, den Architekten solcher Pracht zu treffen, und als er ihr vorgestellt wurde, empfand sie das Aussehen und die Art des Architekten Hiram Abiff als total verführerisch. Nachdem sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte, befragte sie Hiram nicht nur ausführlich, sondern verteidigte ihn auch gegen Salomons offensichtliche Feindseligkeit und zunehmende Eifersucht. Als sie darum bat, die Männer zu sehen, die den Tempel gebaut hatten, protestierte Salomon gegen die Unmöglichkeit, die gesamte Belegschaft aus Lehrlingen, Handwerkern und Meistern aufzustellen. Aber Hiram, der auf einen großen Felsen sprang, um besser gesehen zu werden, beschrieb mit seiner rechten Hand das symbolische Tau, und sofort eilten alle Arbeiter aus den verschiedenen Werken ihrem Meister entgegen. Bilkis war von einer derartigen Darstellung von Autorität so beeindruckt, dass sie erkannte, dass sie sich in den großen Architekten verliebt hatte und bedauerte ihr Versprechen an Salomon. Sie kam schließlich von ihrem Versprechen an Salomon ab, indem sie den Verlobungsring von seinem Finger entfernte, während er unter dem Einfluss von Wein war.
Dies wirft die Frage auf, wann Der Ruhm der Könige geschrieben wurde und wann die Tradition, dass sich die Lade in Äthiopien befand, begann. Es war aus Münzen und Inschriften bekannt, dass die alten Könige von Axum bis zum 4. Jahrhundert heidnisch waren. Damals konvertierten sie zum Christentum das im Jahr 330 zur Staatsreligion erklärt wurde ohne Aufzeichnungen darüber, ob sie entweder von König Salomon abstammten oder davon, dass es eine Beziehung zwischen ihnen und der Bundeslade gegeben hatte. Der früheste Bericht über die Präsenz der Lade in Äthiopien erscheint gegen Ende des zwölften Jahrhunderts, als ein Armenier in Kairo, Abu Salih, auf Arabisch schrieb, dass die Äthiopier im Besitz der Bundeslade waren, die von den Nachkommen der Familie König Davids getragen wurde, die blonde Haare und einen rot-weißen Teint hatten. Während einige Historiker berechtigterweise behaupteten, Abu Salih habe sich in der Aussage geirrt, die Lade sei eher von Europäern als von Äthiopiern getragen worden, kann sein Bericht nicht unberücksichtigt gelassen werden, weil er sich auf die Autorität des biblischen Salomon-Lieds stützte, welches erwähnte, dass Salomon rote-weiße Wangen und Haare wie feines Gold hatte.
Trotz all dieser Argumente und Theorien musste letztlich anerkannt werden, dass die historischen Tatsachen, die sich auf die Lebensweise König Salomons beziehen (1011 - 931 v. Chr.), lose auf verschiedenen Legenden aus Ägypten, Phönizien und Südarabien beruhten, wo das Land Saba, dank der Karawanenstraße, aufblühte.
Jede aufrichtige Untersuchung der verfügbaren Fakten durch Archäologen und Gelehrte würde zu dem Schluss kommen, dass es unwahrscheinlich gewesen wäre, dass die Israeliten in Ägypten gewesen waren, dass sie kaum vierzig Jahren lang in der Wüste umherirren konnten, und ihnen die militärischen Mittel zur Eroberung des Gelobten Landes fehlten und folglich nicht an die zwölf Stämme Israels hätten weitergegeben können. Nichts davon würde jedoch von den Absichten der vollständigen Judaisierung Ostjerusalems abschrecken, um den Bau eines dritten Tempels als Erfüllung eines gehegten Strebens nach einem vereinigten Jerusalem als ungeteilter und ewiger Hauptstadt des jüdischen Volkes auf Kosten der indigenen Palästinenser, ihrer Kultur und ihrer Geschichte, was letztlich zu ihrer Auslöschung führt, durchzuführen.