Крайтон Майкл - Gold - Pirate Latitudes стр 4.

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»Überaus freundlich von Lord Ambritton«, sagte Almont trocken. Von Zeit zu Zeit ordnete ein Beamter in einer der größeren Städte Englands an, verurteilte Frauen nach Jamaika zu schicken. Das war ein einfacher Trick, um die Kosten für ihre Verpflegung in heimischen Zuchthäusern zu sparen. Sir James machte sich keinerlei Illusionen darüber, um welche Art von Frauen es sich bei der jüngsten Lieferung handelte. »Und wo ist Mr Hacklett?«

»An Bord und packt seine Koffer, zusammen mit Mrs Hacklett, Euer Exzellenz.« Captain Morton trat von einem Bein aufs andere. »Mrs Hacklett hatte eine höchst unangenehme Reise, Euer Exzellenz.«

»Gewiss«, sagte Almont. Es ärgerte ihn, dass sein neuer Sekretär nicht schon am Kai auf ihn wartete. »Hat Mr Hacklett Nachrichten für mich dabei?«

»Ich glaube ja, Sir«, sagte Morton.

»Seid so gut und richtet ihm aus, er möge mich so bald es ihm beliebt in meinem Amtssitz aufsuchen.«

»Das werde ich, Euer Exzellenz.«

»Der Zahlmeister und Mr Gower, der Zollinspektor, müssen gleich hier sein, um Euer Ladungsverzeichnis zu überprüfen und das Löschen der Fracht zu überwachen. Habt Ihr viele Todesfälle zu melden?«

»Nur zwei, Euer Exzellenz, beides einfache Matrosen. Einer ist über Bord gegangen und einer an Wassersucht gestorben. Andernfalls wäre ich nicht in den Hafen eingelaufen.«

Almont stutzte. »Wie meint Ihr das, nicht in den Hafen eingelaufen?«

»Ich meine, wenn einer an der Pest gestorben wäre, Euer Exzellenz.«

Almont runzelte die Stirn in der Morgenhitze. »An der Pest?«

»Euer Exzellenz weiß doch sicherlich, dass in London und in einigen Orten auf dem Lande die Pest ausgebrochen ist?«

»Ich hatte keine Ahnung«, sagte Almont. »In London ist die Pest ausgebrochen?«

»Fürwahr, Sir, vor einigen Monaten schon, und sie breitet sich immer weiter aus. Es herrschen heillose Zustände, und die Zahl der Opfer steigt unaufhörlich. Man sagt, sie wurde aus Amsterdam eingeschleppt.«

Almont seufzte. Das erklärte, warum in den letzten Wochen keine Schiffe aus England eingetroffen waren und er keine Nachricht vom Hofe erhalten hatte. Er hatte noch die Londoner Pest zehn Jahre zuvor in Erinnerung und hoffte, dass seine Schwester und Nichte so geistesgegenwärtig gewesen waren, ins Landhaus zu fahren. Aber er war nicht über Gebühr beunruhigt. Gouverneur Almont nahm Katastrophen mit Gleichmut hin. Er selbst lebte tagtäglich im Schatten von Ruhr und Schüttelfieber, Krankheiten, die Woche für Woche etliche Bürger von Port Royal dahinrafften.

»Ich möchte Näheres darüber hören«, sagte er. »Bitte kommt heute Abend zum Dinner zu mir.«

»Mit großem Vergnügen«, sagte Morton und verbeugte sich erneut. »Ich fühle mich geehrt, Euer Exzellenz.«

»Spart Euch das Gefühl auf, bis Ihr die Kost seht, die diese arme Kolonie zu bieten hat«, sagte Almont. »Noch eines, Captain«, sagte er. »Ich brauche dringend Dienstmädchen für die Residenz. Die letzte Gruppe Schwarze war kränklich und ist gestorben. Ich wäre Euch überaus dankbar, wenn Ihr dafür Sorge tragen könntet, dass die Zuchthäuslerinnen so bald wie möglich in die Residenz gesandt werden. Ich kümmere mich dann um die Verteilung.«

»Euer Exzellenz.«

Almont nickte ein letztes Mal knapp und kletterte unter Schmerzen wieder in seine Kutsche. Mit einem erleichterten Seufzer sank er auf den Sitz und fuhr zur Residenz. »Ein trostloser, übelriechender Tag«, bemerkte Commander Scott, und wahrhaftig, noch lange danach hafteten die grässlichen Gerüche der Stadt dem Gouverneur in der Nase und verflüchtigten sich erst, als er noch eine Prise Schnupftabak nahm.

Gouverneur Almont hatte sich etwas Leichteres angezogen und frühstückte allein im Speisesaal der Residenz. Wie es seine Gewohnheit war, nahm er ein leichtes Mahl zu sich, pochierten Fisch und dazu einen Schluck Wein, um sich anschließend eine weitere kleine Annehmlichkeit seines Postens zu gönnen, eine Tasse starken, dunklen Kaffee. Seit er sein Amt als Gouverneur angetreten hatte, fand er zunehmend Geschmack an Kaffee, und er genoss den Umstand, dass ihm diese in der Heimat so rare Delikatesse hier in unbegrenzten Mengen zur Verfügung stand.

Während er seinen Kaffee trank, kam sein Berater, John Cruikshank, herein. John war Puritaner und hatte Cambridge etwas überhastet verlassen müssen, als Charles II. nach der Wiederherstellung der Monarchie den Thron bestieg. Er war ein blässlicher, ernster, langweiliger Mann, aber durchaus pflichtbewusst.

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