Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 90.

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Heiser rief Plowman dazwischen:»Der Franzose nimmt Segel weg, Sir.»

Veitch nickte.»Er wird uns bald haben.»

Bolitho ließ den Blick über das Deck schweifen. Es krängte jetzt noch weniger; die leichte Brise konnte kaum alle Segel füllen. Sein Plan stand fest. Und etwas anderes kam ja auch gar nicht in Frage, dachte er grimmig.

Allday kam nach achtern.»Lunte gelegt und klar zum Zünden, Sir. Müßte uns 'ne Viertelstunde Zeit lassen.»

Bolitho richtete das Teleskop auf die Korvette.»Zu lange.

Schneiden Sie sie so kurz, wie Sie es nur riskieren können. Fünf Minuten.»

Er hörte sie erschrocken Luft holen, behielt aber die Korvette im

Auge. Sie kam stetig näher, die Rahen so gebraßt, daß sie den Wind voll faßten. Sie zeigte ihren Bauch, als sie sich flink auf den anderen Bug legte.

«Sehen Sie sich den Kupferbeschlag an«, bemerkte Plowman.»Die ist noch nicht lange auf See.»

Ein Schauer der Erregung überkam Bolitho. Eins von Brueys Schiffen vielleicht? Gehörte sie zu der verstreuten Kundschafterlinie, welche die mächtige Flotte des französischen Admirals in die offene See und schließlich nach Ägypten geleiten würde? Er dachte an alle die Informationen, gesicherte und ungesicherte, die schließlich viel mehr bedeuteten als diese eine Korvette, die ihren Weg zum schützenden Hafen bedrohte. Wie ein riesiges Seeungeheuer würde Brueys Flotte aus Transportern und Linienschiffen mit Malta als Sprungbrett auf die ägyptische Küste zustreben. Und von da aus nach Indien, zu all den Besitzungen und Handelsverbindungen, die England beinahe in jenem anderen Krieg verloren hatte.

«Alle Mann ins Boot!»

Er wartete, ob Veitch oder Plowman etwas einzuwenden hatten.

Aber der Leutnant sagte nur:»Ich lege nicht ohne Sie ab, Sir. Und das ist mein letztes Wort.»

Bolitho lächelte.»Sie wollen Ihrem Kommodore den Gehorsam verweigern, Mr. Veitch? In Kriegszeiten könnten Sie dafür gehängt werden!»

Beide lachten; dann entgegnete Veitch:»Das Risiko will ich gern eingehen, Sir.»

Schon kletterten die Matrosen über Bord, und Bolitho hoffte nur, auf dem französischen Schiff würde niemand bemerken, daß hier etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Es hatte schließlich wenig Sinn, schneller sein zu wollen als ein so bewegliches Kriegsschiff. Und der Versuch, in einem Kutter über das offene Mittelmeer zu entkommen, wäre purer Irrsinn gewesen.

Schwer atmend kam Allday nach achtern.»Lunte ist verkürzt, Sir. «Er spähte nach der Korvette hinüber. Die Geschütze waren ausgerannt, kleine Sechspfünder. Sie würden für die alte Segura ausreichen, auch ohne ihre tödliche Fracht.»Nur wir beide sind noch an Bord. Und dieser verrückte Schwede.»

Larssen grinste mit kindlicher Furchtlosigkeit.»Aye, Sir.»

Ein scharfes Krachen. Sie fuhren herum und sahen eine Rauchwolke von der Korvette aufsteigen; eine einzelne Kugel fuhr durch die Takelage des Fockmasts und warf weit an Steuerbord eine dünne Fontäne hoch.

Bolitho lächelte gelassen.»Signal verstanden. «Er nickte Allday zu.»Gehen Sie nach vorn und brüllen Sie ihre unsichtbare Mannschaft an.»

Bestimmt beobachtete der französische Kommandant persönlich die Segura. Bolitho warf einen raschen Blick auf den Kutter, der langsam von der Leeseite der Segura abstieß, bis ans Dollbord voll mit Männern und Riemen und dem Gewirr aus Segel und Mast, den Veitch jetzt aufzurichten begann. Eine Heckleine verband sie noch mit dem Schiff, an der das Sprengkommando später eingeholt werden sollte.

Bolitho griff in die Speichen und sagte:»Setzen Sie die Flagge, Larssen!»

Der Schwede grinste, und Sekunden später flatterte die amerikanische Flagge von der Gaffel.

Die Antwort kam augenblicklich: eine neue, scharfe Detonation; diesmal schmetterte die Sechspfundkugel wie ein mächtiger Hammer in den Rumpf der Segura und erschütterte das Schiff heftig.

Bolitho hatte auch nicht erwartet, daß sich die Korvette zum Narren halten lassen würde. Aber alles brauchte seine Zeit; aus dem Augenwinkel sah er, daß Veitch seinen Hut schwenkte zum Zeichen, daß er fertig war.

Ein dumpfer Schlag im Vorschiff; er sah Allday mit einer Axt zur Seite springen; der bräunliche Klüver kam rauschend herunter und hüllte ihn in einen fallenden Haufen Leinwand. Damit schien der Franzose zufrieden zu sein, denn der Kommandant brachte die Korvette bereits herum auf einen fast parallelen Kurs, so daß die Segura in Lee von ihm lag, und ließ auch schon Segel wegnehmen, um längsseit zu kommen. Schon enterten Matrosen mit Wurfankern in die Wanten, Stahl glitzerte auf, ein Enterkommando rannte bereits zum Vorschiff, wo der erste Kontakt erfolgen würde.

Bolitho fühlte, wie das Ruder unter seinen Händen bockte, denn ohne Vorsegel gierte die Segura wild, und die Segel schlugen heftig.

«Lunte zünden!»

Er hörte Allday unter Deck rennen und übergab dem Schweden wieder das Rad. Auf der Großrah der Korvette sah er einen Matrosen herüberdeuten und heftig gestikulieren; wahrscheinlich hatte er von oben den Kutter gesehen und wollte es den Offizieren auf dem Achterdeck melden, doch konnte er sich offenbar nicht verständlich machen: denn achtern quietschten Blöcke und Taljen, schlugen Segel, brüllten die Männer, begierig nach Kampf, mochte er auch nur einseitig sein.

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