Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 58.

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Bolitho beobachtete Farquhar beim Eintreten. Wachsam, im Zweifel vielleicht, wie sein Kommodore reagieren würde; er spürte wohl auch, daß etwas Besonderes in der Luft war. Doch im ganzen blieb er durchaus selbstsicher.

«Hier mein Bericht, Sir.»

Bolitho deutete auf einen Stuhl.»Gleich. Unser Angriff war, wie Sie bemerkt haben werden, erfolgreich. Wir haben eine gute Prise, ein weiteres spanisches Schiff aus der Bucht ist auf dem Weg nach Gibraltar. Vor vier Tagen hatten wir Feindberührung: zwei französische Linienschiffe. Wir haben beide zerschossen und dann die Aktion abgebrochen. Unsere Verluste waren gering verhältnismäßig.»

Farquhar lächelte gelassen, sah aber nicht mehr ganz so selbstbewußt aus.»Ich handelte nach Ihren Instruktionen, Sir. Die Buz-zard meldete mir einen Konvoi von fünf Schiffen, und wir nahmen die Verfolgung auf. Unter diesen Umständen.»

«Das war durchaus korrekt. Haben Sie sie erwischt?»

«Captain Javal konnte ein paar Schiffe beschädigen, Sir, aber nur eins zum Beidrehen zwingen. Unglücklicherweise konnte ich nicht rechtzeitig zur Stelle sein, da ich meine Großmaststenge in einer Sturmbö verloren hatte. Die Nicator griff an und feuerte auf Grund eines, äh, mißverstandenen Signals eine halbe Breitseite in das französische Schiff, so daß es zu sinken begann.»

«Und dann?»

Farquhar zupfte ein Kuvert aus seinem eleganten Rock.»Dem Führer meines Enterkommandos ist es gelungen, diesen Brief aus dem Panzerschrank des Kommandanten zu retten, ehe das Schiff kenterte und sank. Er ist an einen gewissen Yves Gorse adressiert, der anscheinend in Malta wohnt. Dieser Gorse soll Ankermöglichkeiten schaffen. «Er warf den Brief auf den Tisch.»Für normale Handelsschiffe, oder so ähnlich wird es ausgedrückt. Ich nehme an, der Text ist verschlüsselt; aber der Kommandant war ein solcher Dummkopf, daß ich nichts aus ihm herausbringen konnte. Das kleine Geleit kam aus Marseille. Eskorte war eine französische Korvette, nicht weil sie sich irgendwie von uns bedroht fühlten, sondern wegen der Berberpiraten und dergleichen. «Das Wichtigste hob sich Farquhar bis zuletzt auf.»Mein Erster hat etwas herausbekommen, Sir. Ich habe mehrere französische Matrosen für meine Mannschaft gepreßt; und einer von ihnen hat gehört, wie einer der Überlebenden behauptete, dieser Brief sei auf persönlichen Befehl von Admiral Brueys an Bord gebracht worden!»

Überrascht sah Bolitho auf. Brueys war vielleicht der beste und fähigste Admiral der französischen Flotte. Vielleicht sogar aller Flotten.

«Das haben Sie gut gemacht. «Bolitho rieb sich die Hände an den Schenkeln trocken.»Dieser Gorse muß ein Spion oder Agent sein. Vielleicht haben die Franzosen einen Angriff auf Malta vor.»

«Oder auf Sizilien?«überlegte Farquhar stirnrunzelnd.»Bonaparte soll Absichten auf das Königreich haben. Sie sind im Frieden miteinander; aber wahrscheinlich denkt er, daß man sich im Kriege einen Luxus wie Neutralität nicht leisten kann womit er meiner Ansicht nach recht hat.»

«Mag sein. «Bolitho versuchte, nicht an Herrick zu denken.»Wir segeln möglichst schnell nach Toulon und Marseille. Auf Grund Ihres Fundes können wir uns jetzt

Manxman: Einwohner der Insel Man.

ein Bild davon verschaffen, wie weit sie mit ihren Vorbereitungen sind.»

«Und Ihre Prise, Sir«, fragte Farquhar,»was hat sie geladen?»

«Pulver und Munition. Und Futtermittel.»

«Futter?»

«Ja. Mich beunruhigt das auch. Alle Vorbereitungen der Franzosen und Spanier deuten auf einen Angriff großen Stils. Aber Futter? Das sieht nicht nach einem örtlich begrenzten Angriff aus. Mehr nach Kavallerie und schwerer Artillerie mit den nötigen Männern und Pferden.»

Farquhar bekam glänzende Augen.»Dieses Schiff hatte ebenfalls Futter geladen. «Er sah sich in der Kajüte um.»Entschuldigen Sie, Sir aber sollten wir nicht auf die anderen warten? Es würde Zeit sparen.»

Bolitho wies mit den Augen auf den versiegelten Umschlag.»Das ist für Sie, Captain Farquhar. «Er trat ans Fenster und sah auf die anderen Schiffe hinaus. In seinem Rücken hörte er das Kratzen des Federmessers, mit dem Farquhar das Kuvert aufschnitt. Nach ein paar Sekunden sagte dieser:»Das überrascht mich sehr. «Aber sein Ton war seelenruhig.

Bolitho wandte sich um und musterte ihn nachdenklich.»Es war eine schwere Entscheidung.»

«Und Captain Herrick, Sir?«Farquhars Gesicht war wie eine Maske.»Ist er krank?»

«Nein«, erwiderte Bolitho kurz.»Treffen Sie sofort alle notwendigen Arrangements. Das Geschwader soll noch vor Sonnenuntergang wieder Segel setzen.»

Farquhar, den Brief in der Hand, sah Bolitho immer noch an.»Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, Sir.»

Bolitho nickte nur.»Sie sind offensichtlich der Meinung, daß ich die richtige Entscheidung getroffen habe.»

Farquhar hatte auch blaue Augen wie Herrick, aber in dem schwachen Licht von See her wirkten sie kalt wie Eis.»Nun, Sir, da Sie mich fragen jawohl.»

«Dann sorgen Sie dafür, daß man es auch im Geschwader merkt«, erwiderte Bolitho unbewegt.»Captain Herrick ist ein ausgezeichneter Offizier.»

Wieder dieses leichte Heben der Brauen.»Aber?»

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