Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 42.

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Unvermittelt sagte Herrick:»Ich begreife nicht, warum wir noch nicht auf das Geschwader gestoßen sind, Sir. «Unbewegt fuhr er nach einer Pause fort:»Captain Farquhar weiß doch ganz genau, daß wir unter Umständen Unterstützung brauchen.»

Bolitho trat an das Heckfenster. Die Fock des spanischen Schiffes bauschte sich in dem unsteten Wind. Es war eine seltsame Beute: bis an die Decksplanken voll Munition, Pferden, Maultierfutter und genug Zelte, um eine ganze Armee unterzubringen. Ein Rätsel. Sie hieß Segura; und sobald sie klar von Land waren, hatte er ihren Kapitän holen lassen, einen untersetzten, hinterhältig dreinblicken-den Mann, der offensichtlich verblüfft war, als Bolitho ihm den Brief vorhielt, den Javals Leute auf dem gekaperten Schoner gefunden hatten.

Der Spanier hatte in holprigem Englisch immer wieder versichert, daß er seinen endgültigen Bestimmungsort nicht kenne. Und in der Tat hatte sich in seiner Kajüte kein Gegenbeweis gefunden; falls er nicht beim ersten Anzeichen von Gefahr seine Segelorder über Bord geworfen hatte, dann tappte er ebenso im dunkeln wie Bolitho. Er machte auch nicht den Eindruck eines geschickten Lügners, sondern gab zu, daß er Auftrag gehabt hatte, seine Ladung zu einem Treffpunkt im Golf von Valencia zu bringen, wo er ein Geleit und vielleicht noch andere Transporter hatte treffen sollen, die unter Chartervertrag für die Kriegsflotte fuhren. Er sei ein armer Seemann, der keine Lust habe, in den Krieg verwickelt zu werden. Nach dem spanischen Kommandeur, von dem er seine Ladung übernommen hatte, unterstand sein Schiff den Franzosen. Es gab, so sagte der Kapitän, viele Schiffe überall im Mittelmeer, welche die Franzosen zur Versorgung ihrer neuerrichteten Außenposten gechartert hatten.

Sollte Bolitho diese überraschende Neuigkeit unbeachtet lassen? Wenn die Franzosen wirklich irgendwo einen solchen Treffpunkt festgelegt hatten, dann war es besser, das Geschwader neu zu formieren, bevor er zu neuen Aktionen in feindliche Gewässer aufbrach.

Aber Farquhar war nicht da. Der Wind änderte sich nur wenig, so daß eigentlich nichts den Rest des Geschwaders hätte daran hindern sollen, mit dem Flaggschiff Kontakt aufzunehmen.

«Vielleicht hat Captain Farquhar Feindberührung gehabt«, sagte er.

«Vielleicht«, entgegnete Herrick zweifelnd.»Aber die Tatsache bleibt bestehen, Sir, daß die Harebell nicht zurückgekommen ist, weder mit noch ohne Prise, und daß wir allein sind. Isoliert sogar.»

Bolitho nickte.»Stimmt. Am besten bleiben wir auf dem gegenwärtigen Kurs. Farquhar hat sich vielleicht aus triftigen Gründen entschlossen, erst kurz vor unserem endgültigen Bestimmungsort mit

uns zusammenzutreffen. «Er fuhr mit dem Finger auf der Karte über das Golfe du Lyon bezeichnete Gebiet.»Die Franzosen stochern da in einem Ameisennest herum, Thomas. Sie haben offenbar mehr vor als eine Invasion Englands. «Er fuhr mit dem Finger weiter zur afrikanischen Küste.»Wahrscheinlich wird es eher hier sein.»

Ihm fiel der Detonationsblitz auf den Wällen ein, als Leroux' Leute mit der glühenden Kugel den feindlichen Pulvervorrat getroffen hatten. Wie hatte dieser Augenblick seine Männer verwandelt!

Da hatte keiner mehr gezögert. Eben noch hatte der Angriff völlig hoffnungslos ausgesehen, und in der nächsten Sekunde stürmten sie vor und rissen alle mit.

Die Nachricht von der Attacke mußte inzwischen an höherer Stelle angelangt sein. Sogar in Frankreich, trotz der Entfernung. Und dort mußte man sich jetzt ernsthaft fragen, wozu dieses britische Geschwader eigentlich im Mittelmeer herumkroch.

Bolitho schritt wieder nach achtern und starrte auf das spanische Schiff. Leutnant Fitz-Clarence war Prisenkommandant und genoß ohne Zweifel die unerwartete Beförderung sehr.

«Wenn die Harebell nicht heute oder morgen zurückkommt, müssen wir sie aufgeben, fürchte ich«, sagte Herrick und rieb sich das Kinn.»Das bedeutet, wir haben keine >Augen< mehr. Dieser verdammte Javal«, rief er wütend,»ich wette, er ist hinter irgendeiner fetten Prise her, um sich die Taschen zu füllen!»

Nachdenklich sah Bolitho ihn an.»Dem sei, wie ihm wolle. Oder vielleicht ist auch das ganze Geschwader vernichtet?«Lächelnd legte er Herrick die Hand auf den Arm.»Das war nur ein Scherz, Thomas. Aber glauben Sie nicht, daß mir wohl bei der Geschichte ist!»

Er wandte sich um, denn es klopfte. Es war Pascoe; in der sauberen Uniform sah er beinahe fremd aus.»Sie haben befohlen, Sir?»

«Ja. «Bolitho deutete auf einen Stuhl.»Hast du inzwischen ein bißchen Zeit gehabt, um über dein Abenteuer nachzudenken?«Die Augen des Jungen wurden dunkel und blickten in die Ferne.»Es könnte wichtig sein«, fügte Bolitho hinzu.

Pascoe streckte die Beine aus.»Ich hatte den Eindruck, daß die Spanier bereit sind, ihre Alliierten in jeder Beziehung zu unterstützen, außer durch direkte Beteiligung am Kampf. Sie haben Galeerensklaven und Sträflinge eingesetzt, jeden, der etwas heben und tragen kann, um Verteidigungsanlagen und Piers für Schiffe aller Art zu bauen.»

Lächelnd sah Bolitho die beiden an.»Da die Schiffe des Earl of St. Vincent Cadiz und die Biskayahäfen bewachen, halte ich es für unwahrscheinlich, daß all das Englands wegen geschieht. «Er nickte bestimmt.»Ich beabsichtige folgendes: weiter Kurs auf Toulon nehmen, wobei wir mit einigem Glück auf unsere Schiffe stoßen werden. Dann südöstlich nach Sizilien; dort können wir Süßwasser übernehmen und dabei diskret Informationen einholen. «Sein Lächeln verstärkte sich beim Anblick von Herricks zweifelndem Gesicht.»Ich weiß, Thomas, das Königreich Beider Sizilien hat Frieden mit Frankreich. Doch daraus folgt noch nicht, daß es mit uns im Krieg ist, eh?»

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