Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 39.

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seine Instruktionen: Mit dem anderen Zweidecker und der Buzzard als Flankenschutz würde er ihnen auf ein Signal hin sofort zu Hilfe kommen. Dazu mußte es allerdings so hell sein, daß sie Verbindung mit der Harebell herstellen konnten. Herrick schüttelte sich, plötzlich deprimiert: Das alles brauchte so viel Zeit. Zu viel Zeit. Bolitho und sein Landekommando hatten nicht wie vorgesehen signalisiert. Die Lysander ohne Nachricht von der Küste und ohne Unterstützung vor die Batterie in der Bucht zu segeln, war purer Wahnsinn. Bolitho selbst hatte das ganz klar gesagt.

«Kurs Nordost zu Nord liegt an, Sir.»

«Recht so.»

Wieder dachte Herrick an Farquhar. Nur zu gern hätte er ihn um Hilfe ersucht. Doch dieser mußte ihn verachten, wenn er jetzt nicht zu einer selbständigen Entscheidung kam. Schließlich war er der Flaggkapitän. Wie sauer ihm dieser Rang doch wurde!

«Wir laufen in die Bucht ein, Mr. Grubb«, sagte Herrick langsam mit einem Blick auf Fitz-Clarences gestraffte Schultern.»Sie können die Backbordbatterien ausfahren lassen!»

Die Pfeifen schrillten durch die Decks, die Backbordpforten wurden aufgezogen, Herrick vernahm gedämpftes Hurra, und mit Kreischen und Quietschen rumpelten die Kanonenrohre der Lysander ins Freie. Herrick versuchte, sich zu sammeln, und sah im Geiste Bolithos gelassenes Gesicht vor sich.

«Backbordbatterie ausgerannt, Sir«, meldete Fitz-Clarence. Es klang wenig begeistert.

«Danke. Geben Sie zu den Karronaden im Vorschiff durch: Feuer erst auf mein Kommando. Es ist immer schwierig, ein Ziel an Land zu treffen«Er brach ab, weil der Leutnant ihn so merkwürdig anstarrte.»Wie Sie selbst noch merken werden«, schloß er.

Die Lysander holte unter dem Druck der starken Besegelung ziemlich stark über, doch Herrick wußte aus Erfahrung, daß es besser war, unter diesen Umständen so beweglich wie möglich zu bleiben. Kein Schiff konnte jemals einer gut plazierten Küstenbatterie überlegen sein: Es war, als wolle man einen Floh mit einer Feder totschlagen.

Er ging zur Luvseite hinüber, hielt sich an den Finknetzen fest und beobachtete die Brandung unterhalb einiger Felsbrocken. Querab glitt der westliche Landarm der Bucht vorbei; und als der Bugspriet der Lysander den ersten dünnen Strahl des Morgenlichts aufspießte wie eine Lanze, sah Herrick auch die Bucht und das Festland dahinter.

«Nord zu Ost, Mr. Grubb«, befahl er kurz. Er spürte Grubbs schweigenden Protest in seinem Rücken, doch er konzentrierte sich auf die Breite und Tiefe der kleinen Bucht. Vielleicht war sie leer, und sie alle hatten sich von Anfang an geirrt.

Als die Rahen herumgeholt waren und die Segel den Wind wieder hielten, schritt Herrick nach achtern zum Kompaß. Gespannt sahen ihm beide Rudergänger zu, wie er den Kurs prüfte und sich dann umwandte, um die Stellung jedes einzelnen Segels zu inspizieren.

«Nord zu Ost liegt an, Sir.«»Recht so.»

Herrick spähte zu den großen Segeln empor sie begannen bereits zu killen. Die Rahen waren so dichtgeholt wie nur möglich. Das Schiff mußte trotz des Segeldrucks Fahrt verlieren. Aber so hatte er wenigstens ein Maximum an Zeit und Seeraum zur Verfügung.

«An Deck! Musketenfeuer Backbord voraus!«Eine Pause, dann meldete der Ausguck im Fockmast:»Schiffe vor Anker in der

Bucht! Drei Schiffe, Sir!»

Plötzlich donnerte an Land ein schweres Geschütz, und mehrere Männer schrien erschrocken auf. Mit angehaltenem Atem zählte Herrick die Sekunden, bis die Kugel vorbeijaulte und laut klatschend ziemlich weit von der jenseitigen Bordwand entfernt ins Wasser schlug.

«Einen Strich abfallen, Mr. Grubb!»

Das Rudergeschirr knarrte, die Bramsegel reagierten laut schlagend, der Bugspriet schwang langsam herum und zeigte jetzt auf die weit vorgeschobene Spitze des anderen Landarmes der Bucht.

Es krachte wieder. Herrick wunderte sich, daß er jetzt ein Stück des hellen Strandes hinter den ankernden Schiffen sehen konnte. Und ein paar rennende Gestalten, klein wie Insekten.

Es gab ein großes Geschrei, denn die Kugel schlug dicht vorm Bug ins Meer und hüllte das Vorderkastell in einen Vorhang aus Sprühwasser.»Gut gezielt«, bemerkte Plowman kühl.

«Die warten also schon auf uns«, sagte Grubb.»Sie müssen die ganze Zeit Bescheid gewußt haben.»

«Da! Das Schiff!«schrie Fitz-Clarence.»Es versucht auszulaufen!»

Deprimiert wischte sich Herrick die Stirn. Alles lief verkehrt. Nicht einmal der Überraschungsvorteil war ihm geblieben. Ihm wurde beinahe übel.

«Eine Brigg, Sir!«brüllte der junge Saxby.»Sie hat das Ankertau gekappt!»

Herrick sah die helle Leinwand von Fock und Klüver sich entfalten, sah den Umriß sich verkürzen, als die Brigg vom Anker freikam und die offene See ansteuerte. Derselbe Wind, der die Lysan-der an die fatalen Wassersäulen der Geschoßeinschläge heranführte, brachte die Brigg in Sicherheit.

Herrick zog den Degen und schritt rasch zur Achterdecksreling. Seine Verbitterung und Sorge, seine Angst um Bolitho und das Mißtrauen in seine eigenen Fähigkeiten waren schlimmer denn je.»Mr. Veitch, Feuer frei! Stoppen Sie die Brigg!»

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