Александер Кент - Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im östlichen Mittelmeer стр 114.

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Er nickte Pascoe zu, der eben vorbeikam.»Auch Adam ist unverletzt.»

Herrick spähte suchend durch den Rauch.»Und Kapitän Farqu-har?»

«Im Kampf gefallen, als ein tapferer Mann«, entgegnete Bolitho, in die lodernden Flammen starrend.

Der ferne Kanonendonner wurde von neuen Hurras übertönt, und jemand schrie aufgeregt:»Der Franzmann streicht die Flagge, Sir!»

Fragend sah Bolitho Herrick an.»Der Vierundsiebziger?»

«Aye. Wir haben ihm das Ruder weggeschossen und ihn zweimal beharkt, ehe er freikommen konnte. Ich glaube, der Kommandant hatte mit der Osiris zu viel zu tun, daß er uns überhaupt nicht gesehen hat. «Schüchtern legte er Bolitho die Hand auf die Schulter.»In ihm haben Sie Ersatz für das verlorene Schiff.»

Leutnant Kipling kam nach achtern und faßte an den Hut.»Prisenkommando hat Schiff übernommen, Sir. Mr. Gilchrist meldet, daß der französische Kommodore und fast alle höheren Offiziere schwer verwundet sind.»

«Danke«, nickte Herrick.»Mr. Gilchrist soll einen Austausch arrangieren. Ihre Offiziere und Matrosen gegen alle von der Osiris, die an Land schwimmen konnten. Und das Schiff behalten wir.»

Bolitho musterte Herrick erstaunt. Wie er sich verändert hatte! Wie selbstsicher, wie unbeirrt er sprach! Und er hatte nicht einmal um Erlaubnis oder Rat gefragt.

Herrick wandte sich ihm wieder zu.»Ich möchte ankern, Sir. Wie ich höre, stellen alle Franzosen das Feuer ein. Javal hat ihre Fregatte auf die Sandbänke gejagt, dort sitzt sie bombenfest. Er hat eine hübsche kleine Korvette als Prise genommen, und ich glaube, die andere ist nach Süden geflohen, so schnell sie konnte.»

«Einverstanden«, entgegnete Bolitho.»Aber das haben Sie als Flaggkapitän zu entscheiden.»

Herrick lächelte melancholisch.»Was Captain Farquhar anlangt,

Sir.»

«Für ihn ist alles vorbei, Thomas. Er starb, weil ihm die Fakten wichtiger waren als die Ideen. Vielleicht war ihm auch seine eigene Zukunft zu wichtig. Aber er starb als tapferer Mann.»

Herrick seufzte.»Das habe ich nicht

anders erwartet.»

Da kam jemand unter die Kampanje gelaufen und rief:»Sie sind wieder da, Sir, heil und gesund?«Es war Ozzard, und er lächelte, was er selten tat.»Bitte kommen Sie nach unten, Sir!»

Bolitho schüttelte den Kopf.»Später. Ich muß mir das hier ansehen.»

Jetzt kamen die Boote mit den Geretteten längsseit; und drüben lag die Buzzard mit den zerfetzten Segeln und der hübschen kleinen Prise dicht neben sich. Das französische Linienschiff fuhr jetzt nicht mehr den gespaltenen Wimpel, dafür aber britische Flaggen an allen Masten: Immortalite. Der Name paßte. Sie hatte es überstanden und würde, wenn alles gut ging, ein wertvoller Zuwachs für sein kleines Geschwader sein.

Ein furchtbares Krachen ertönte, Wrackstücke regneten herab. Das Feuer mußte endlich die Pulverkammer der Osiris erreicht haben. Die offenen Stückpforten glühten auf wie eine Reihe roter Augen; jetzt fraßen die Flammen das Schiff von innen, Deck um Deck, Planke für Planke.

Bolithos Kopf schmerzte, er wollte gehen, weit weg von allem. Tief unten im Schiff sein, keinen Menschen hören, kein Wasser mehr sehen.

Und doch blieb er an den Webeleinen stehen und sah zu, wie auf der Lysander gearbeitet wurde, sah die emsigen Männer und die vielen bekannten Gesichter. Nickend sagte der alte Grubb irgend etwas von Ehre; Major Leroux kam herbeistolziert und wollte etwas äußern, doch er sah, wie Bolitho zumute war, und drehte im letzten Moment ab.

Fitz-Clarence und Kipling, auch der kleine Midshipman Saxby mit seinem zahnlückigen Grinsen, der alte Mariot, der Geschützführer, der schon unter Bolithos Vater gedient hatte alle waren sie da.

«Das muß schneller gehen, Mr. Steere«, hörte er Herrick rufen.

«Der Wind ist jetzt günstiger, und ich will noch vor Mittag weiter!»

Vor Mittag? War seit dem Morgengrauen erst so wenig Zeit vergangen? Müde starrte Bolitho aufs Wasser, auf dem verkohlte Balken und tote Menschen trieben. Nur ein paar Stunden, mehr nicht. Aber viele waren gestorben und noch mehr würden noch sterben.

Er griff in die Netze und tat ein paar tiefe Atemzüge. Und gerade er war fest überzeugt gewesen, daß er als einer der ersten fallen würde. Das war das Allermerkwürdigste. In seiner Zeit auf See war er oft genug dem Tode nahe gewesen. Manchmal so nahe, daß er ihn neben sich gespürt hatte wie eine Realität. Noch nie war das Gefühl so stark gewesen wie an diesem Tag.

Herrick trat wieder zu ihm.»Tut mir leid, daß ich Sie allein lassen muß, Sir. Aber bei diesem Betrieb und da die Leute alle noch ganz verrückt vom Sieg sind, bleibt keine Minute Zeit, auch wenn man sie nötig brauchte.»

«Ich danke Ihnen, Thomas. «Bolitho sah zu der brennenden Osi-ris hinüber.»Für das, was Sie für die dort getan haben und für mich selbst.»

«Wenn ich es nur früher gewußt hätte, Sir!«sagte Herrick und blickte bedauernd zur Seite.»So dachte ich nur, es hätte keinen Zweck, untätig vor Anker zu liegen, wenn Sie für das Geschwader so viel getan haben.»

Ernst und nachdenklich sah Bolitho ihn an.»Und da sind Sie einfach losgesegelt, Thomas? Mit einem Stück Papier von der Hand Ihres stellvertretenden Kommodore, das ihn gegebenenfalls von aller Verantwortung befreit, Sie aber aufs schwerste belastet hätte. Dienstlich wären Sie höchstwahrscheinlich erledigt gewesen.»

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