Александер Кент - Strandwölfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub стр 2.

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«Dies ist mein Freund Martyn Dancer. Er bleibt über Weihnachten bei uns.»

Alle wandten sich um, als Bolithos Mutter auf der Treppe erschien.

«Und Sie sind uns herzlich willkommen!«Dancer betrachtete sie hingerissen. Er hatte während der langen Seewachen oder während der wenigen ruhigen Augenblicke unter Deck schon viel von Harriet Bolitho gehört. Aber sie war doch ganz anders als in seiner Vorstellung. Sie schien viel zu jung, um Richards Mutter zu sein, viel zu zerbrechlich, um so oft allein gelassen zu werden in diesem großen Steinhaus unter dem Vorland von Pendennis Castle.»Mutter!»

Bolitho lief zu ihr, und sie umarmten sich lange. Noch immer beobachtete Dancer Richard, seinen Freund, den er so genau zu kennen glaubte, der gewöhnlich seine Gefühle hinter einem unbeteiligten Gesicht und dem ruhigen Blick seiner grauen Augen verbarg. Richard, dessen Haar so schwarz war wie sein eigenes blond, der zwar Bewegung zeigte über den Tod eines Freundes, im Kampf aber ein Löwe wurde, er wirkte hier mehr wie ihr Freier als ihr Sohn.

Endlich sagte sie ruhig zu Dancer:»Wie lange könnt ihr bleiben?»

Die Frage war beherrscht ausgesprochen, aber er spürte die Spannung darin.

Bolitho erwiderte für ihn:»Vier Wochen, vielleicht länger, wenn»

Sie streckte die Hand aus und streichelte sein Haar.»Ich weiß, Dick, wenn. Die Marine muß dieses Wort erfunden haben.»

Sie hakte beide jungen Männer unter.

«Aber du bist wenigstens zu Weihnachten zu Hause und hast einen Freund mitgebracht. Das ist gut. Dein Vater ist noch in Indien. «Sie seufzte.»Und ich fürchte, Felicity bleibt mit dem Regiment ihres Mannes in Canterbury.»

Bolitho betrachtete sie ernst. Er hatte nur an sich selbst gedacht, an seine Heimkehr, an seinen Stolz über das Vollbrachte. Seine Mutter dagegen hatte allem allein gegenübergestanden, wie es so oft das Los der Frauen war, die in die Familie Bolitho einheirateten.

Seine Schwester Felicity, jetzt neunzehn, war glücklich gewesen über die häufigen Besuche eines jungen Offiziers der hiesigen Garnison. Während Bolithos Abwesenheit hatte sie ihn geheiratet und das Elternhaus verlassen.

Daß sein einziger Bruder Hugh nicht zu Haus sein würde, hatte Bolitho erwartet. Hugh war vier Jahre älter, des Vaters Augapfel und tat zur Zeit Dienst als Leutnant auf einer Fregatte. Ein wenig verlegen fragte er:»Und Nancy? Geht es ihr gut, Mutter?»

Ihr Gesicht erhellte sich und ließ sie noch

siehe A. Kent: DIE FEUERTAUFE

jünger erscheinen.»Ja, Dick, es geht ihr gut. Sie ist augenblicklich unterwegs und macht einen Besuch, trotz des Wetters. «Dancer fühlte sich seltsam erleichtert. Er hatte viel gehört von Nancy, dem jüngsten Familienmitglied. Sie mußte ungefähr sechzehn sein und wohl eine Schönheit, nach der Mutter zu schließen.

Bolitho sah seines Freundes Gesichtsausdruck und bemerkte:»Das ist eine gute Nachricht.»

Seine Mutter blickte von einem zum anderen und lachte.»Aha, ich verstehe.»

«Ich bringe Martyn in sein Zimmer, Mutter. «Sie nickte und sah ihnen nach, als sie die Treppe hinaufstiegen, vorbei an den Porträts längst verblichener Bolithos.»Als wir vom Postboten hörten, daß die Gorgon in Plymouth eingelaufen sei, da wußte ich, daß du nach Hause kommen würdest, Dick. Ich hätte es Kapitän Conway niemals verziehen, wenn er mir diese Freude verweigert hätte. «Bolitho sah den Kommandanten vor sich, zurückhaltend, von beeindruckender Ruhe in allen Gefahrensituationen. Er konnte sich ganz und gar nicht vorstellen, daß er auf Frauen hörte. Dancer betrachtete eingehend eines der Porträts im Treppenhaus.»Mein Großvater Daniel«, erklärte Bolitho.»Er war mit Wolfe in Quebec. Muß ein großartiger alter Herr gewesen sein. Manchmal weiß ich nicht mehr genau, ob ich ihn wirklich kannte, oder ob es nur Erinnerung ist an das, was mein Vater mir über ihn erzählt hat.»

Dancer grinste.»Er sieht recht verwegen aus, und Konteradmiral war er auch!«Damit folgte er Bolitho über den Treppenabsatz und hörte, wie der Wind Hagel gegen die Fenster peitschte. Es wirkte alles so seltsam nach den ständigen Bewegungen an Bord, den Geräuschen und Gerüchen eines mit Menschen überfüllten Kriegsschiffes.

Es war immer dasselbe mit den Fähnrichen. Stets waren sie hungrig, stets wurden sie gejagt, in alle Richtungen gehetzt. Jetzt würde er, wenn auch nur für ein paar Tage, Frieden finden, und wenn es nach Mrs. Tremayne ging, auch einen vollen Magen. Bolitho öffnete eine Tür.»Eins der Mädchen wird dein Gepäck herauf bringen, Martyn. «Er zögerte ein wenig, seine Augen blickten so grau drein wie die See jenseits des Vorlandes.»Ich bin froh, daß du mitgekommen bist. Einige Male«, er zögerte erneut,»während der letzten Monate dachte ich, daß ich niemals mehr nach Hause kommen würde. Daß auch du jetzt hier bist, macht es erst vollkommen.»

Er wandte sich abrupt ab, und Dancer schloß leise die Tür hinter ihm.

Er wußte, was Bolitho hatte ausdrücken wollen, und war gerührt darüber, daß er es ihm gegenüber ausgesprochen hatte. Dann trat er an eines der Fenster und blickte durch das triefende Glas. Im trüben Winterlicht wirkte die bewegte, mit weiß leuchtenden Schaumkronen bedeckte See sehr einsam. Dort draußen lag sie und wartete auf ihre Rückkehr. Er lächelte und begann sich zu entkleiden. Nun, sie sollte nur warten!

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