Морган Райс - Held, Verräter, Tochter стр 9.

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„So viele…“ begann eine der Adligen und Stephania fuhr sie an.

„Sei nicht dumm. Wir haben Ceres’ Truppen lahmgelegt und das Schloss zurückerobert. Nichts anderes ist von Bedeutung.“

„Was ist eigentlich mit Ceres?“ fragte einer Wachen. „Ist sie tot?“

Stephanias Augen verengten sich bei dieser Frage, denn es war das einzige an ihrem Plan, das sie störte.

„Noch nicht.“

Sie mussten das Schloss halten bis entweder die Invasion so weit war oder die Rebellen irgendwie einen Weg gefunden hatten, zurückzuschlagen. Dann würden sie Ceres als Pfand einsetzen können oder einfach nur als Gabe, sodass die Fünf Steine von Felldust ihren Sieg vorzeigen konnten. Sie zu behalten, würde vielleicht sogar Thanos anlocken, sodass Stephania all ihrer Rache zur gleichen Zeit frönen konnte.

Das hieß, dass Ceres im Augenblick nicht sterben durfte, aber sie würde immerhin leiden.

Oh ja, das würde sie.

KAPITEL FÜNF

Ceres flog über Inseln aus sanftem Stein und einer Schönheit so einzigartig, dass sie beinahe weinen wollte. Sie erkannte das Werk der Uralten wieder, und sofort musste sie an ihre Mutter denken.

Dann erblickte Ceres sie, irgendwo dort vor ihr noch in den Dunst eingehüllt. Ceres rannte ihr nach, und sie sah, wie ihre Mutter sich umdrehte, doch sie schien noch immer nicht schnell genug zu sein, sie einzuholen.

Jetzt klaffte zwischen ihnen eine Lücke auf, und Ceres sprang mit ausgestreckter Hand. Sie sah, wie ihre Mutter die Hände nach ihr ausstreckte, und für einen kurzen Moment dachte Ceres, dass Lycine sie fangen würde. Ihre Finger berührten sich leicht und dann stürzte Ceres in die Tiefe.

Sie fiel in ein Schlachtfeld, das im vollen Gange war. Gestalten kämpften um sie herum. Dort waren Tote, deren Ableben sie anscheinend nicht davon abhielt, weiterzukämpfen. Lord West kämpfte an Ankas Seite und Rexus gegen hundert Männer, die Ceres in unzähligen Schlachten getötet hatte. Sie alle umschwirrten Ceres, kämpften gegeneinander und gegen die Welt…

Der Letzte Atemzug stand ihr bevor und der frühere Kampfherr hatte nichts von seiner düsteren und angsteinflößenden Erscheinung eingebüßt. Ceres sprang über den Klingenstab, den er schwang und wollte ihn wie zuvor in Stein verwandeln.

Doch nichts geschah dieses Mal. Der Letzte Atemzug schlug zu, sodass sie auf dem Boden landete und er sich triumphierend über sie stellte. Jetzt hatte er sich in Stephania verwandelt und hielt eine Flasche anstatt des Stabs in der Hand. Die Dämpfe drangen Ceres noch immer beißend in die Nase.

Dann wachte sie auf, und die Wirklichkeit war kaum besser als ihr Traum.

Ceres spürte rauen Stein unter sich. Für einen Moment dachte sie, dass Stephania sie vielleicht auf dem Boden ihres Zimmer zurückgelassen hatte oder schlimmer noch, dass sie noch immer über ihr stand. Ceres drehte sich um und versuchte aufzustehen, um weiterzukämpfen. Doch sie musste feststellen, dass es dafür nicht genügend Platz gab.

Ceres musste sich zwingen, langsam zu atmen und die Panik zu verdrängen, die sich in ihr anbahnte, als sie erkannte, dass sie von Steinmauern umgeben war. Erst als sie aufblickte und ein Metallgitter sah, erkannte sie, dass sie sich in einem Graben befand und nicht lebendig begraben worden war.

Der Graben war kaum breit genug, um darin zu sitzen. Auf keinen Fall hätte sie sich voll ausgestreckt hineinlegen können. Ceres griff nach oben und riss an den Gitterstäben über ihr. Sie versuchte die Kraft in ihr zu wecken, um sie zu biegen oder zu brechen.

Doch nichts geschah.

Jetzt spürte Ceres, wie Panik sich in ihr breit machte. Sie versuchte es ein zweites Mal mit aller Vorsicht, denn sie erinnerte sich daran, wie ihre Mutter sie darauf hingewiesen hatte, dass Ceres bei dem Versuch die Stadt einzunehmen, ihre Kräfte ausgelaugt hatte.

Jetzt fühlte es sich genauso an und doch in vielerlei Hinsicht auch anders. Zuvor hatte es sich so angefühlt als ob die Kanäle, durch die ihre Kraft floss, abgebrannt worden waren bis sie so sehr schmerzten, dass sie sie nicht mehr benutzen konnte und Ceres ausgebrannt zurückließen.

Jetzt fühlte sie sich wie ein normaler Mensch, auch wenn das nichts im Vergleich zu dem war, wie sie sich noch vor einer kurzen Weile gefühlt hatte. Es bestand auch kein Zweifel, was ihr diesen Zustand eingebrockt hatte: Stephania und ihr Gift. Irgendwo, irgendwie hatte sie einen Weg gefunden, Ceres der Kräfte zu berauben, die das Blut der Uralten ihr verlieh.

Ceres konnte den Unterschied zwischen dem, was gerade geschehen war und früheren Situationen spüren. Sonst war es immer wie mit einer Verblendung: mit dem richtigen Mittel kam alles schnell und in vollem Umfang zurück. Doch jetzt fühlte es sich eher an, als hätten Krähen ihr die Augen ausgehakt.

Sie griff dennoch ein weiteres Mal nach den Gitterstäben, hoffend, dass sie sich irrte. Sie gab alles, legte ihre ganze Kraft in den Versuch, die Gitterstäbe zu biegen. Doch sie bewegten sich keinen Millimeter, auch als Ceres so sehr an dem Metall zerrte, dass ihre Handinnenflächen zu bluten begannen.

Sie schrie überrascht auf, als jemand Wasser zu ihr in die Grube goss, sodass sie sich an die Steinwand drückte und dennoch klatschnass wurde. Als Stephania über dem Gitter stehend in ihr Sichtfeld trat, versuchte Ceres sie herausfordernd und böse anzufunkeln, doch das kalte Wasser und fehlende Kraft vereitelten ihren Versuch.

„Das Gift hat also gewirkt“, sagte Stephania ohne weitere Einleitung. „Nun, das sollte es auch. Ich habe auch viel dafür bezahlt.“

Ceres sah, wie sie über ihren Bauch strich, doch Stephania fuhr fort, bevor Ceres fragen konnte, was sie damit meinte.

„Wie fühlt es sich an, wenn dir das einzige genommen wird, das dich auszeichnet?“ fragte Stephania.

Als hätte man mir die Flügel geraubt, sodass ich zu kriechen kaum fähig bin. Doch Ceres würde ihr diese Genugtuung nicht gönnen.

„Waren wir hier nicht schon einmal, Stephania?“ fragte sie stattdessen. „Du weißt doch, wie das ausgeht. Ich entkomme und du bekommst, was du verdienst.“

Stephania ließ daraufhin einen weiteren Wasserregen auf sie niederprasseln, und Ceres sprang an die Stäbe. Sie hörte Stephanias Lachen, und das machte Ceres nur noch wütender. Es war ihr egal, dass sie gerade nicht auf ihre Kräfte zählen konnte. Ihr blieb noch immer die Kampfherrenausbildung und das, was sie von dem Waldvolk gelernt hatte. Sie würde Stephania mit ihren bloßen Händen erwürgen, wenn es sein musste.

„Sieh dich nur an. Wie das Tier, das du nun einmal bist“, sagte Stephania.

Das genügte, um Ceres ein wenig auszubremsen, denn sie wollte Stephania nicht die Macht geben, aus ihr etwas zu machen, das sie wollte.

„Du hättest mich töten sollen, als du die Chance dazu hattest“, sagte Ceres.

„Das wollte ich auch erst“, antwortete Stephania, „doch die Umstände erfordern manchmal Anderes. Sieh dir nur an, wie die Sache zwischen dir und Thanos gelaufen ist. Oder zwischen mir und Thanos. Eigentlich bin ja immer noch ich diejenige, die mit ihm verheiratet ist, oder?“

Ceres musste ihre Hände gegen die Steinwand stemmen, um sich davon abzuhalten, abermals auf Stephania loszugehen.

„Ich hätte dir den Hals durchgeschnitten, wenn ich nicht die Kriegshörner gehört hätte“, sagte Stephania. „Und dann ist mir aufgegangen, dass es nicht schwer sein würde, das Schloss zurückzugewinnen. Und das habe ich dann auch getan.“

Ceres schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht glauben.

„Ich habe das Schloss befreit.“

Sie hatte mehr als nur das getan. Sie hatte es mit Rebellen gefüllt. Sie hatte diejenigen eingesperrt, die dem Reich weiter die Treue geschworen hatten. Den anderen hatte sie durchaus eine zweite Chance gegeben, sie hatte…

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