Блейк Пирс - Begraben стр 12.

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Aber diese kleinen Abweichungen waren nicht die wichtigste Unterschied zwischen den beiden.

Der lag im Sand, der den Zeitablauf anzeigte. In der Uhr, die Bill unter den Bäumen gefunden hatte, war der gesamte Sand in der unteren Kugel. Aber in dieser Uhr war der größte Teil des Sandes noch in der oberen Kugel.

Die Sandkörner waren in Bewegung und rieselten langsam in die Kugel darunter.

Riley war sich einer Sache sicher–– der Mörder hatte sie dazu gebracht, diese Uhr zu finden, so sicher, wie er sie ich dazu gebracht hatte, die Andere zu finden.

Tucker sprach endlich. „Woher wussten Sie, dass ich sie habe?“, fragte er Riley.

Riley holte ihre Dienstmarke heraus.

„Ich stelle die Fragen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“, sagte sie mit ruhiger Stimme. „Woher haben Sie sie denn?“

Tucker zuckte mit den Achseln.

„Sie war ein Geschenk.“, sagte er.

„Von wem?“, fragte Riley.

„Von den Göttern vielleicht. So weit ich das sagen kann, muss sie vom Himmel gefallen sein. Das ist die beste Theorie, die ich habe. Als ich heute Morgen zum ersten Mal nach draußen blickte, sah ich sie sofort da drüben auf den Decken bei meinen anderen Sachen stehen. Ich holte sie rein und ging wieder schlafen. Seit meinem erneuten Erwachen sitze ich nun schon eine Weile hier und schaue sie mir an.“ Er starrte fest auf die Sanduhr.

„Ich habe noch nie gesehen, wie die Zeit vergeht.“, sagte er. „Es ist eine einzigartige Erfahrung. Es fühlt sich an, als würde die Zeit gleichzeitig langsam und schnell vergehen. Und sie gibt einem so ein Gefühl, als seien die Dinge unausweichlich. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, wie man so schön sagt.“

Riley fragte Tucker: „Lief der Sand schon so, als Sie die Uhr gefunden haben, oder haben Sie sie umgedreht?“

„Ich habe sie so gelassen, wie sie war.“, sagte Tucker. „Glauben Sie, ich würde es wagen, den Lauf der Zeit zu ändern? Mit den Dingen des Kosmos lege ich mich nicht an. So dumm bin ich nicht.“

Nein, er ist überhaupt nicht dumm, dachte Riley bei sich.

Sie fühlte, dass sie anfing, Rags Tucker mit jedem Augenblick, den ihr Gesprächs andauerte, besser zu verstehen. Seine verwirrte und zerlumpte Strandräuberpersönlichkeit wurde sorgfältig zur Unterhaltung der Besucher kultiviert. Er hatte sich hier in Belle Terre in eine lokale Attraktion verwandelt. Und von dem, was Direktor Belt ihr über ihn erzählt hatte, wusste Riley, dass er damit daraus ein bescheidenes Einkommen generierte. Er hatte sich lokal etabliert und die unausgesprochene Erlaubnis erhalten, genau dort zu leben, wo er sein wollte.

Rags Tucker war hier, um zu unterhalten und unterhalten zu werden.

Es dämmerte Riley, dass dies eine heikle Situation war.

Sie würde ihm die Sanduhr abnehmen müssen. Das wollte sie schnell und ohne viel Aufhebens machen.

Aber würde er bereit sein, sie ihr zu geben?

Obwohl sie die Gesetze zur Durchsuchung und Beschlagnahme sehr gut kannte, war sie sich überhaupt nicht sicher, inwiefern sie sich auf einen Landstreicher, der in einem Wigwam auf öffentlichem Grund und Boden lebte, anwenden ließen.

Sie kümmerte sich also lieber selbst darum, ohne sich vorher einen Durchsuchungsbefehl zu beschaffen. Aber sie musste dabei vorsichtig vorgehen.

Sie sagte zu Tucker: „Wir glauben, dass derjenige, der die beiden Morde begangen hat, sie hier gelassen hat.“

Tuckers Augen weiteten sich.

Dann sagte Riley: „Wir müssen diese Uhr mitnehmen. Sie könnte ein wichtiges Beweismittel sein.“

Tucker schüttelte langsam den Kopf.

Er sagte: „Sie vergessen das Gesetz des Strandes.“

„Welches wäre?“, fragte Riley.

„Finderlohn. Außerdem, sollte es wirklich ein Geschenk der Götter sein, sollte ich es nicht fortgeben. Ich möchte den Willen des Kosmos nicht verletzen.“

Riley analysierte seinen Blick. Sie konnte erkennen, dass er nicht verrückt oder wahnhaft war––auch wenn er sich manchmal so verhielt. Das war alles Teil der Show.

Nein, dieser Landstreicher wusste genau, was er tat und sagte.

Er macht Geschäfte, dachte Riley.

Riley öffnete ihre Brieftasche, nahm einen 20-Dollar-Schein heraus und bot ihm diesen an.

Sie sagte: „Vielleicht hilft das, die Dinge mit dem Kosmos in Ordnung zu bringen.“

Tucker deutet ein Grinsen an.

„Ich weiß nicht.“, sagte er. „Das Universum kann heutzutage ziemlich teuer sein.“

Riley hatte den Eindruck, dass sie das Spiel des Mannes verstanden hatte und auch, wie sie mitspielen konnte.

Sie sagte: „Es dehnt sich immer weiter aus, was?“

„Ja, seit dem Urknall.“, sagte Tucker. Er rieb sich die Finger und fügte hinzu: „Und wie ich höre, macht es aktuell eine neue Inflationsphase durch.“

Riley kam nicht umhin, die Klugheit und Kreativität dieses Mannes zu bewundern. Sie dachte, dass es besser wäre, bald einen Deal mit ihm abzuschließen, bevor das Gespräch zu abwegig wurde, als dass sie es noch zu einem sinnvollen ende hätte bringen können. Sie nahm einen weiteren 20-Dollar-Schein aus ihrer Brieftasche.

Tucker riss ihr beide Zwanziger aus der Hand.

„Sie gehört Ihnen.“ sagte er. „Passen Sie gut darauf auf. Ich habe das starke Gefühl, da ist etwas wirklich Mächtiges an dem Ding.“

Riley dachte, dass er Recht hatte––wahrscheinlich mehr, als er wissen konnte.

Mit einem Grinsen fügte Rags Tucker hinzu: „Ich denke, Sie können damit umgehen.“

Bill zog seine Handschuhe wieder an und näherte sich der Uhr, um sie mitzunehmen.

Riley sagte zu ihm: „Sei vorsichtig, halte sie so ruhig wie möglich. Wir sollten möglichst nicht beeinflussen, wie schnell sie läuft.“

Als Bill die Uhr in die Hand nahm, sagte Riley zu Tucker: „Danke für die Hilfe. Vielleicht werden wir wiederkommen, um weitere Fragen zu stellen. Ich hoffe, Sie sind dann verfügbar.“

Tucker zuckte mit den Achseln und sagte: „Ich werde hier sein.“

Als sie sich umdrehten, fragte Direktor Belt Riley: „Was glauben Sie, wie viel Zeit bleibt noch, bis der ganze Sand nach unten geflossen ist?“

Riley erinnerte sich, dass der Gerichtsmediziner gesagt hatte, beide Morde hätten gegen sechs Uhr morgens stattgefunden. Riley schaute auf ihre Uhr. Es war jetzt fast elf. Sie rechnete kurz.

Riley sagte zu Belt: „Der Sand wird in etwa neunzehn Stunden durchgelaufen sein.“

„Was passiert dann?“, fragte Belt.

„Jemand wird sterben.“, sagte Riley.

KAPITEL NEUN

Riley bekam Rags Tuckers Worte nicht mehr aus dem Kopf.

„Und sie gibt einem so ein Gefühl, als seien die Dinge unausweichlich.“

Sie und ihre Kollegen machten sich auf den Weg zurück zum Tatort. Bill trug die Sanduhr, und Jenn und Direktor Belt unterstützten ihn dabei, die Uhr ruhig zu halten. Sie versuchten, den Sandstrom in der Sanduhr nicht zu beeinflussen. Und natürlich war es der fallende Sand, von dem Rags gesprochen hatte.

Unvermeidlichkeit.

Als sie bei dem Gedanken erschauderte, wurde ihr klar, dass dies genau der Effekt war, den der Mörder im Sinn gehabt hatte.

Er wollte, dass sie seinen bevorstehenden Mord wie einen sich zuziehenden Knoten der Unausweichlichkeit erlebten.

Es war seine Art, sie zu provozieren.

Riley wusste, dass sie sich nicht zu sehr verunsichern lassen durften, aber sie befürchtete, dass es nicht einfach werden würde.

Als sie sich durch den Sand schleppte, nahm sie ihr Handy hervor und rief Brent Meredith an.

Als er antwortete, sagte sie: „Sir, wir sind in einer ernsten Lage.“

„Um was geht es?“, fragte Meredith.

„Unser Mörder wird alle 24 Stunden zuschlagen.“

„Herrgott.“, sagte Meredith. „Woher wissen Sie das?“

Riley war kurz davor, ihm alles zu erklären, überlegte es sich aber nochmal anders. Noch besser wäre es, wenn ihr Chef beide Uhren sehen könnte.

„Wir sind auf dem Weg zurück zum Geländewagen.“, sagte Riley. „Sobald wir da sind, rufe ich Sie zu einer Videokonferenz an.“

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