Морган Райс - Verraten стр 8.

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Das war Caitlins Chance, denn sie wollte unbedingt das Thema wechseln. Er war fest entschlossen, zu gehen, das war deutlich zu sehen, nichts konnte ihn aufhalten. Und genauso offensichtlich war, dass er sie nicht mitnehmen konnte. Als eine Welle der Erschöpfung sie überkam, merkte sie, dass er recht hatte: Sie war noch nicht bereit für den Kampf. Zuerst musste sie ganz gesund werden.

Deshalb wollte sie nicht noch mehr Zeit damit verschwenden, ihn umzustimmen. Sie wollte auch nicht mehr über Vampire, Kriege und Schwerter reden. Nein, sie wollte die kostbare verbleibende Zeit nutzen, um über sie beide zu sprechen. Über Caitlin und Caleb. Ihre gemeinsame Zukunft als Paar. Ihre Liebe zueinander. Sie wollte endlich wissen, wie die Dinge standen.

Außerdem hatte sie inzwischen begriffen, dass sie ihn in der Vergangenheit für selbstverständlich hingenommen hatte – seit ihrer ersten Begegnung. Nie hatte sie innegehalten, ihm in die Augen geblickt und ihm gesagt, wie tief ihre Gefühle für ihn waren. Sie war jetzt eine Frau, und es war Zeit, auf ihn zuzugehen und sich wie eine erwachsene Frau zu benehmen. Ihm zu sagen, was sie wirklich für ihn empfand. Er musste es erfahren. Vielleicht hatte er schon gespürt, wie sehr sie ihn liebte, aber sie hatte es noch nie ausgesprochen. Caleb, ich liebe dich. Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt. Und ich werde dich immer lieben.

Caitlins Herz hämmerte, und sie fürchtete sich mehr vor diesem Moment als vor allem anderen. Zitternd hob sie die Hand und berührte seine Wange.

Langsam drehte er sich zu ihr um.

Endlich war sie bereit, ihm zu sagen, was in ihr vorging.

Doch als sie es versuchte, brachte sie kein Wort hervor.

Gleichzeitig blitzte Besorgnis in seinen Augen auf. Dann öffnete er den Mund, um ihr etwas zu sagen.

»Caitlin, es gibt etwas, was ich dir sagen muss …«, setzte er an.

Doch er kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden.

Plötzlich hörten sie, dass eine Tür aufging, und Caitlin spürte sofort, dass sie nicht mehr allein waren.

Sie drehten sich um, um herauszufinden, wer da gekommen war.

Es war eine Vampirfrau. Eine unglaublich schöne Frau. Sie war größer und schlanker als Caitlin und hatte eine bessere Figur, außerdem lange rote Haare und leuchtend grüne Augen.

Als Caitlin erkannte, wer sie war, sank ihr das Herz.

Nein, das konnte nicht sein.

Doch sie war es tatsächlich: Sera, Calebs Exfrau.

Caitlin war ihr nur einmal kurz in The Cloisters begegnet, doch sie hatte sie nicht vergessen.

Mit der Eleganz eines Geschöpfes, das schon seit Jahrtausenden auf diesem Planeten weilte, kam Sera auf sie zu. Voller Selbstvertrauen. Ohne Caitlin aus den Augen zu lassen, stellte sie sich neben Caleb.

Dann hob sie eine blasse, wunderschöne Hand und legte sie Caleb langsam auf die Schulter. Voller Verachtung blickte sie auf Caitlin hinunter.

»Caleb?«, sagte sie sanft mit einem unheilvollen Lächeln auf dem Gesicht. »Hast du ihr nicht von uns erzählt?«

Diese wenigen Worte bohrten sich wie ein Dolch in Caitlins Herz.

5. Kapitel

Entsetzt beobachtete Samantha, wie sich der Kessel auf Sams Gesicht zuneigte. Mit ganzer Kraft versuchte sie, sich von ihren Wärtern loszureißen, doch sie hatte keine Chance. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie die Person, die sie liebte, vernichtet wurde.

Als die Flüssigkeit sich über Sam ergoss, wappnete Samantha sich gegen die furchtbaren Schreie, die eine Dusche mit Säure begleiten mussten.

Doch seltsamerweise gab Sam keinen einzigen Laut von sich, als er hinter dem Wasserfall verschwand.

Hatte die Säure ihn so schnell getötet, dass er nicht einmal hatte schreien können? Als die gesamte Flüssigkeit ausgeleert war, war Sam wieder zu sehen.

Und Samantha konnte es überhaupt nicht fassen. Auch alle anderen anwesenden Vampire waren absolut fassungslos.

Sam ging es gut. Er blinzelte und sah sich um – es war offensichtlich, dass er keine Schmerzen hatte. Stattdessen wirkte er genervt.

Es war unglaublich. So etwas hatte Samantha noch nie erlebt – noch nie war ein Mensch immun gegenüber dieser Flüssigkeit gewesen. Das heißt, eine Parallele dazu fiel ihr ein: Caitlin, Sams Schwester. Sie war immun gegen Weihwasser gewesen, obwohl Vampirblut in ihren Adern floss. Was konnte das bloß bedeuten? Lag es daran, dass die beiden die gleichen Gene hatten? Plötzlich dachte sie an die Gravur auf seiner Uhr. Die Rose und der Dorn. War die Dynastie zwischen den beiden aufgeteilt? Konnte es sein, dass nicht Caitlin die Auserwählte war?

Sondern er?

Caitlin war einige Jahre älter als Sam, vielleicht hatte sie deshalb die Anzeichen des Erwachsenwerdens früher gezeigt als er. In ein paar Jahren hätte Sam sich möglicherweise ebenfalls in ein Halbblut verwandelt.

Was auch immer der Grund sein mochte, er war jedenfalls immun. Und das verlieh ihm große Macht und machte ihn zu einer großen Gefahr für den Clan.

Als Samantha sich umblickte, sah sie einen Raum voller Vampire, die alle nur mit aufgerissenen Augen Sam anstarrten. Kein Laut war zu hören.

Sam war zornig. Er hob die Hand, zerrte an den Ketten und wischte sich die Flüssigkeit aus dem Gesicht. Erfolglos versuchte er, sich zu befreien.

»Kann mir mal jemand diese verdammten Ketten abnehmen?!«, schrie er.

Und dann passierte es.

Plötzlich war vor der Tür ein lautes Krachen zu hören.

Als Samantha sich schnell umdrehte, sah sie, wie die riesigen Doppeltüren aufflogen.

Sie konnte kaum fassen, was nun geschah. Dort stand Kyle mit seinem zur Hälfte entstellten Gesicht, neben ihm Sergei, und dahinter eine Söldnertruppe, die aus Hunderten von Vampiren bestand.

Aber das war noch nicht alles. Kyle hatte es. Er reckte es hoch in die Luft. Das Schwert.

Mit einem fürchterlichen Schrei stürmte Kyle in den Raum. Seine Anhänger folgten ihm dicht auf den Fersen. Im Raum brach Tumult aus.

Es war ein Kampf Vampir gegen Vampir, als Kyle und seine Männer brutal auf ihre Widersacher losgingen. Doch der Blacktide Clan war seit Jahrtausenden kampferprobt und würde nicht ohne Weiteres klein beigeben. Rexus’ Vampire wehrten sich voller Entschlossenheit.

Der Ausgang des Kampfes war offen, keiner wollte nachgeben.

Doch Kyle verzeichnete ungeheure Erfolge. Er schwang das Schwert mit beiden Händen über dem Kopf und verteilte Hiebe in alle Richtungen. Überall gingen Vampire zu Boden. Arme, Beine und Köpfe wurden abgeschlagen … Kyle allein war eine Ein-Mann-Armee. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge und tötete jeden Vampir, der ihm in die Quere kam.

Samantha war entsetzt. Noch nie in ihrem sehr langen Leben hatte sie gesehen, dass ein Vampir getötet wurde, tatsächlich endgültig getötet wurde. Nie hätte sie sich vorstellen können, dass ein Vampir so schwach und vergänglich sein könnte. Dieses Schwert war Furcht einflößend – und eine absolut todbringende Waffe.

Samantha zögerte nicht länger. Als ein Vampir sich mit blutigen, scharfen Zähnen auf sie stürzen wollte, duckte sie sich flink, sodass er über sie hinwegflog, und ergriff blitzschnell die Flucht.

Sie stürmte quer durch den Raum auf Sam zu und erreichte ihn gerade noch rechtzeitig, denn ein anderer Vampir hatte dieselbe Idee gehabt. Sam war wie gelähmt vor Schreck und stand angekettet da wie ein Lamm unter Löwen.

Der fremde Vampir wollte sich gerade mit gebleckten Zähnen auf Sams Kehle stürzen, als Samantha auf ihn zusprang. Die beiden stießen in der Luft zusammen und stürzten zu Boden. Bevor ihr Widersacher sich aufrappeln konnte, hatte Samantha ihn schon niedergeschlagen und außer Gefecht gesetzt.

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