Der Kuss erhitzte sich schnell und seine Hände streiften über ihren Körper, entzündeten jede Zelle. »Mach Liebe mit mir«, verlangte sie.
»Versuch mich aufzuhalten«, stöhnte er, dann zog er sie nackt aus und beanspruchte ihren Körper unter dem Sternenhimmel.
KAPITEL DREI
Das große Betongebäude erinnerte Lawson an PRL, wo er drei Jahre lang gefangen gehalten wurde. Er zupfte an seinem Hemdkragen, als sich seine Kehle zuschnürte. Er hasste es, an Orte wie diesen zu kommen, aber er weigerte sich die andere Wange hinzuhalten, wenn Wandler im Inneren waren.
»Also, wie ist der Plan? Und warum sind wir an einem Samstag hier?«, fragte Ryan, als sie über den Parkplatz gingen.
»Normalerweise ist das Personal am Wochenende nicht da und der Sicherheitsdienst kommt erst später. Als ich neulich hier war, schien es, als ob unsere größte Hürde sein wird an der Aufnahme vorbeizukommen. Hinter dem Schreibtisch stand ein Mann, der Ausweise überprüfte. Wir werden als potenzielle Investoren herangehen und hoffentlich Zugang erhalten. Vielleicht eine Führung durch die Einrichtung anfordern oder so etwas«, erklärte Lawson, als er die Glastür öffnete, die in das Gebäude führte.
Der vertraute klinische Geruch bombardierte Lawsons Sinne und er wollte kotzen. Er verabscheute den sterilen Geruch. Es erinnerte ihn an seine Tage, während der er an eine Betonwand gekettet war.
»Hi. Wie kann ich Ihnen helfen«, kam eine weibliche Stimme und Lawson blickte zu dem Menschen, der hinter einem großen Metallschreibtisch saß. Diese Person war nicht der Mann, auf den er neulich gestoßen ist.
»Oh, das hier habe ich im Griff, Bruder. Mir nach«, murmelte Ryan flüsternd.
Was hatte sein Bruder denn jetzt vor? Lawsons Blick glitt zu ihren Händen und er sah den Goldring an ihrem Ringfinger. Fuck. Dies war nicht die Zeit für Ryan eine verheiratete Frau anzumachen.
»Aber hallo, Schätzchen. Ich würde gerne mit dem Besitzer sprechen, wenn möglich. Das wären nicht zufällig Sie, oder, denn das wäre ein Bonus«, sagte Ryan mit einem Lächeln, während er sich auf die Theke lehnte.
Der Mensch errötete und senkte schüchtern ihren Blick. »Oh, Himmel nein. Ich bin nur die Samstagsaushilfe. Niemand außer mir hier, fürchte ich. Sie können Ihre Daten hinterlassen, wenn Sie möchten. Ich werde dafür sorgen, dass sich Mr. Farrell oder Mr. Jensen nächste Woche bei Ihnen melden«, bot sie an und schaute zu Ryan hoch und lächelte.
Dies war also eine von Jims Einrichtungen. Verdammter Scheißkerl. Lawson würde alles dafür geben, dass dieser Wichser durch die Tür spazierte.
»Wie oft besucht Mr. Jensen diesen Standort?«, warf Lawson ein.
»Soweit ich weiß, kommt er hier nicht zu Besuch. Zumindest nicht an den Wochenenden. Ich bin seit ein paar Monaten hier und habe den Mann noch nie getroffen. Mr. Farrell hat das Sagen«, erklärte sie, ihre Augen verließen Ryan zu keiner Zeit.
Das war ja klar. Der Scheißkerl war untergetaucht, aber Jim konnte sich nicht ewig verstecken. Lawson hatte einen Privatdetektiv, der nach seinem Aufenthaltsort suchte, und wenn er Jim ausfindig machte, würde Lawson den Scheißer dafür bezahlen lassen, dass er seinen Vater getötet hatte.
»Hmm, das ist ein Dilemma. Sehen Sie, mein Kollege und ich sind nur heute in der Stadt und haben auf einen Rundgang durch die Einrichtung gehofft. Gibt es eine Chance, dass Sie dabei helfen können? Wir sind potenzielle Investoren, daher kann ich versichern, dass es Ihre Zeit wert sein würde. Könnte sogar zu einer Vollzeitstelle werden«, antwortete Ryan und zwinkerte.
»Sie sind ein Wandler, oder?«, fragte sie, als sie sich auf ihrem Sitz wand.
»Ja, aber keine Sorge. Ich beiße nicht, außer Sie stehen auf so etwas, Julie«, antwortete Ryan mit einem weiteren Zwinkern, während er auf das Namensschild auf ihrer Bluse blickte. Oder vielleicht checkte er das zur Schau gestellte Dekolleté ab.
Es war für Lawson nicht überraschend, dass sie wusste, dass sie Wandler waren. Es war allgemein bekannt, dass Wandler größer waren als der durchschnittliche Mensch. Wandler waren nicht nur größer, sondern hatten auch einen breiteren Körperbau und breitere Schultern. Ihre Gesichtszüge neigten ebenfalls dazu, schärfer zu sein. Und man sah selten einen übergewichtigen Wandler, weil ihr Stoffwechsel viel höher war als bei den Menschen.
Ihre Schamesröte vertiefte sich. »Ich darf den Bereich um meinen Schreibtisch eigentlich nicht verlassen. Samstags sind Liefertage und jemand muss unterschreiben«, antwortete sie, während sie an ihrem Stiftende kaute. Lawson konnte sagen, dass sie an Ryans Angebot interessiert war.
»Na ja, Hölle, das ist einfach zu beheben. Bob hier kann Ihren Posten bemannen und für Pakete unterschreiben, während Sie mir den großen Rundgang geben, Schönheit. Obwohl ich zugeben muss, dass Sie eine ziemliche Ablenkung sind. Was ist das für ein unglaublicher Duft, den Sie tragen?«, sagte Ryan und streckte die Hand aus, um ihre auf dem Schreibtisch ruhende Hand zu streicheln.
»Hä? Oh, ähm, es heißt Gypsy Water«, murmelte sie, während ihr Blick auf Ryan gerichtet blieb, als das Netz seines Charmes sie erfasste. Spinne und Fliege, dachte Lawson.
»Sind Sie eine Zigeunerin, Julie? Wild und frei«, flüsterte Ryan und beugte sich näher.
Sie schluckte. »Wohl kaum. Eher gefangen und elend«, witzelte sie und Lawson konnte sehen, wie sich ihre Brust unter ihrer Kleidung hob. Er würde seine rechte Nuss darauf verwetten, dass es bei Ryans Anspielung in ihrem Höschen feucht wurde.
»Lass uns diesen Rundgang machen, Schätzchen. Ich verspreche, es wird unser kleines Geheimnis sein«, sagte Ryan und drehte sich dann zu Lawson um. »Gib mir fünfzehn Minuten«, flüsterte er, wandte sich dann wieder dem Menschen zu und ergriff ihre Hand, führte sie um den Schreibtisch herum, um sie neben sich zu stellen.
»Machen Sie sich keine Sorgen. Ich stärke Ihnen den Rücken, wenn eine Lieferung kommt«, rief Lawson ihren sich zurückziehenden Körpern zu, verpasste aber den Kommentar seines Bruders nicht, als sich die Tür hinter ihnen schloss.
»Und ich werde mich gleich um deine Vorderseite kümmern«, gestand Ryan und Julie hob ihre Hand an ihren Mund und kicherte.
Lawson zweifelte nicht daran, dass Ryan ihr durchnässtes Höschen ausziehen konnte, aber er musste den Ort durchsuchen und nach Wandlern Ausschau halten. Was zum Teufel dachte Ryan sich dabei? Wie zum Teufel sollte es helfen, sie nackt zu bekommen? Er ging hinter den Schreibtisch und durchwühlte die Schubladen nach allem, was ein Schlüssel oder eine Zugangskarte sein könnte.
Wie ein Uhrwerk tauchte Ryans Kopf fünfzehn Minuten später durch die geschlossene Türöffnung auf. Er trug kein Shirt und grinste breit, als er ein Schlüsselband in Lawsons Richtung baumeln ließ. Am Ende hingen eine Zugangskarte und ein Schlüssel.
»Der Schlüssel schließt die Eingangstür ab und die Karte sollte dich überall im Gebäude hinbringen. Jetzt, wenn es dir nichts ausmacht, ich habe zu tun«, sagte Ryan und wackelte mit seinen Augenbrauen.
»Selbstgefälliger Mistkerl«, entgegnete Lawson und schnappte sich das Schlüsselband aus dem Griff seines Bruders. Er bemerkte, dass der Bildausweis von dem Mann war, den Lawson an dem Tag, an dem er das hier aufgesucht hat, hinter dem Schreibtisch gesehen hatte. Der Name besagte: Dave Lennard.
»Gern geschehen«, konterte Ryan selbstgefällig.
»Kannst du sie für dreißig beschäftigt halten?«
»Bruder, ich kann sie stundenlang beschäftigt halten. Sie ist wahnsinnig. Das ist der beste Job, den ich je hatte«, sagte er und drehte lauschend den Kopf. »Sie ruft nach mir. Wir sehen uns in dreißig«, fügte er hinzu und schloss die Tür.