Роберт Льюис Стивенсон - Die Schatzinsel стр 12.

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Die Post nahm uns um die Dämmerstunde beim König Georg auf der Heide auf. Ich war zwischen Redruth und einem alten, dicken Herrn eingekeilt und muß trotz der raschen Bewegung und der kalten Nachtluft von Beginn der Fahrt an meist geduselt haben. Und dann schlief ich wie ein Stück Holz, bergauf, bergab, durch alle Stationen durch, denn ich erwachte von einem Rippenstoß, und als ich die Augen öffnete, hielten wir vor einem großen Gebäude in einer städtischen Straße und es war längst Tag geworden.

Wo sind wir? fragte ich.

Bristol! sagte Tom. Aussteigen!

Herr Trelawney hatte seinen Wohnsitz in einem Gasthof weit draußen bei den Docks aufgeschlagen, um die Arbeiten auf dem Schooner leicht beaufsichtigen zu können. Dorthin mußten wir nun gehen und zu meinem Entzücken führte unser Weg die Kais entlang und vorbei an einer Unzahl von Schiffen aller Größen, Arten und Nationen. Auf dem einen sangen Matrosen bei der Arbeit, auf einem andern hingen Leute hoch über meinem Kopf an Strickleitern, die nicht dicker aussahen als Spinnweben. Obwohl ich am Meeresstrande gelebt hatte, schien es mir als hätte ich das Meer nie gekannt. Der Teer- und Salzgeruch waren mir neu. Ich sah die seltsamsten Gallionfiguren auf fremdländischen Schiffen und viele, alte Seeleute mit Ohrgehängen und gelockten Backenbärten und geteerten Zöpfen, mit ihrem schwankenden, schwerfälligen Seemannsgang. Wenn mir ebensoviele Könige oder Erzbischöfe begegnet wären, ich hätte nicht begeisterter sein können.

Und ich selbst wollte aufs Meer hinaus! Auf einem Schooner, mit einem pfeifenden Bootsmann und bezopften, singenden Matrosen, zur See, nach einer unbekannten Insel, vergrabene Schätze zu suchen!

Während ich noch in diesen herrlichen Träumen schwelgte, kamen wir plötzlich vor ein großes Gasthaus und trafen Herrn Trelawney, der ganz wie ein Seeoffizier ausstaffiert war und mit einem Lächeln auf den Lippen in einer ausgezeichneten Nachahmung des breitbeinigen Ganges der Seeleute aus der Türe trat.

Da seid Ihr, rief er, und der Doktor ist heute Nacht aus London eingetroffen! Bravo! Die Schiffsgesellschaft ist beisammen!

O Herr! rief ich, wann segeln wir?

Segeln! sagte er, wir segeln morgen!

Achtes Kapitel

Der Gasthof zum Fernrohr

Als ich gefrühstückt hatte, gab mir der Squire einen Brief, der an John Silver, Gastwirt zum Fernrohr, gerichtet war, und sagte mir, ich würde mich leicht hinfinden, wenn ich die Docks entlang ginge und gut Ausschau halte nach einem kleinen Gasthof, der ein großes Messingfernrohr als Schild habe. Ich machte mich auf den Weg, überglücklich, daß ich Gelegenheit fand noch mehr Schiffe und Seeleute zu sehen und schlüpfte durch ein Gewühl von Menschen, Karren und Gepäck, denn bei den Docks herrschte um diese Zeit lebhafte Bewegung, bis ich den bezeichneten Gasthof gefunden hatte.

Es war eine ganz nette, kleine Schenke. Das Schild war neu gemalt, an den Fenstern hingen saubere Vorhänge, der Flur war mit hellem Sand bestreut. Auf jeder Seite war ein Gang und eine offene Tür, so daß man in den großen, niedrigen Raum gut hineinschauen konnte, trotz der Tabakwolken, die ihn erfüllten.

Die Gäste waren hauptsächlich Seeleute und sie sprachen so laut, daß ich erschreckt an der Türe stehen blieb und beinahe Angst hatte einzutreten.

Wie ich so wartete, kam ein Mann aus einem Nebenzimmer, und ich sah mit einem Blick, daß es der lange John sein mußte. Sein linkes Bein war nahe der Hüfte abgeschnitten und unter der linken Schulter trug er eine Krücke, die er mit unglaublicher Geschicklichkeit handhabte, indem er wie ein Vogel daran herumhüpfte. Er war sehr groß und stark, mit einem Gesicht, das so breit war wie ein Schinken, dabei unschön und blaß, aber klug und freundlich im Ausdruck. Er schien in der besten Stimmung zu sein, bewegte sich pfeifend zwischen den Tischen herum und hatte ein fröhliches Wort oder einen kleinen Klaps auf die Schulter für die bevorzugteren Gäste.

Nun, um die Wahrheit zu sagen, ich war von der ersten Erwähnung des langen John an heimlich in Angst gewesen, er könnte sich als der einbeinige Seemann entpuppen, nach dem ich so lange im Admiral Benbow hatte Ausschau halten müssen. Doch ein Blick auf den Mann genügte, um meine Befürchtungen zu zerstreuen. Ich hatte den Kapitän, den schwarzen Hund und den blinden Pew gesehen und glaubte zu wissen, wie ein Pirat aussah. Nach meiner Meinung sicherlich ein Wesen, grundverschieden von diesem sauberen und freundlichen Hauswirt.

Ich faßte sofort Mut, überschritt die Schwelle und ging gerade auf den Mann zu, der auf seine Krücke gelehnt dastand und mit einem Gast plauderte.

Herr Silver? fragte ich, den Brief hinhaltend.

Ja, mein Junge, sagte er, gewiß, das ist mein Name. Und wer magst du sein? Als er den Brief des Gutsherrn las, lief etwas wie ein Schrecken über seine Züge.

Ah, sagte er, indem er mir die Hand bot, du bist der neue Schiffsjunge? Sehr erfreut dich zu sehen. Und er nahm meine Hand in seine breite, feste Pranke.

Da erhob sich plötzlich an einer anderen Seite der Gaststube ein Gast und eilte zur Türe hinaus. Er hatte nicht weit bis zur Tür und war mit einem Augenblick draußen auf der Straße. Aber gerade seine Eile hatte meine Aufmerksamkeit erregt und ich erkannte ihn mit einem Blick. Es war der wachsfarbene Mensch mit den zwei abgehauenen Fingern, der als erster von der unheimlichen Gesellschaft des Kapitäns in den Admiral Benbow gekommen war.

Halt! rief ich. Aufhalten! Es ist der schwarze Hund.

Ich scher mich den Kuckuck darum, wer er ist, rief Silver. Aber er hat seine Zeche nicht bezahlt. Harry, lauf und fange ihn.

Einer der anderen Gäste, der der Tür zunächst saß, sprang auf und rannte dem Flüchtenden nach.

Und wenn er der Admiral Hawke wäre, er müßte seine Zeche bezahlen! schrie Silver. Wie? fragte er, meine Hand loslassend, wie sagtest du, hieß er? Schwarzer, was?

Schwarzer Hund, Herr, sagte ich. Hat Herr Trelawney Euch nicht von den Piraten erzählt? Das war einer davon.

Was? rief Silver. In meinem Hause? Ben, lauf und hilf Harry suchen. Einer von diesen Schmutzlappen war er?  Warst du das, der mit ihm getrunken hat, Morgan? Komm einmal her!

Der Mann, den er Morgan nannte ein alter, grauhaariger, seeluftgebräunter Matrose , kam ziemlich tölpelhaft heran, seinen Kautabak im Munde.

Nun, Morgan, sagte der lange John sehr streng, du hast nie früher den schwarzen, schwarzen diesen schwarzen Hund gesehen? Oder doch?

Keine Spur, Herr, sagte Morgan mit einer Verbeugung.

Du wußtest nicht, wie er heißt? Oder ja?

Nein, Herr.

Beim Teufel, Tom Morgan, du kannst von Glück sagen! rief der Wirt aus. Wenn du mit so einem Kerl verbandelt wärst, hättest du nie mehr den Fuß in mein Haus setzen dürfen, dafür bürge ich dir. Und was spracht ihr denn miteinander?

Ich weiß wirklich nicht, Herr, antwortete Morgan.

Ist das ein Kopf, was du da auf den Schultern sitzen hast? Oder bloß ein Stückchen Holz? schrie der lange John. Weiß wirklich nicht! Vielleicht weißt du zufällig wirklich nicht, mit wem du da gesprochen hast, also hör zu, schnell, wovon habt ihr geredet? Von Seereisen, Kapitänen, Schiffen, heraus damit, was war es? Mach den Schnabel auf!

Vom Kielanholen haben wir geredet, sagte Morgan.

Kielanholen, so so?  Sehr anständig, ein passendes Gespräch, da kann man Gift darauf nehmen. Du bist ein Tölpel, Tom, geh wieder auf deinen Platz!

Und als der Alte wieder auf seinen Platz zurückwackelte, fügte Silver mit einem vertraulichen Flüstern, das mir sehr schmeichelte, hinzu:

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