Александер Кент - Fieber an Bord: Fregattenkapitän Bolitho in Polynesien стр 6.

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Das Resultat: zwei Tote und zwei permanent Verkrüppelte.»Ich entschloß mich, Timor anzulaufen und die Verletzten dort an Land zu setzen. Mit dem holländischen Gouverneur in Coupang hatte ich bereits zu tun gehabt, und er war immer sehr hilfsbereit gewesen.»

Der Kommodore beobachtete ihn über den Rand seines Pokals.»Ja. Sie haben sich in diesem Gebiet gegen Piraten und Kaperer erfolgreich behauptet.»

Bolitho fuhr fort:»Ohne diesen unvorhergesehenen Besuch hätte ich folgendes nicht erfahren: Auf einem Schiff, einem Kriegsschiff, hat es eine Meuterei gegeben. Vor sechs Monaten, dem Gouverneur zufolge, auf der Rückfahrt von Tahiti. Ich bin mir über die Gründe nicht im klaren, aber eines steht fest: die Meuterer setzten die Offiziere und die loyal gebliebene Mannschaft in einem Boot aus. Ohne ihren Kommandanten wie ich hörte, heißt er Bligh wären sie umgekommen. Aber er schaffte es bis Timor, über dreitausendsechshundert Meilen weit, wo er Hilfe fand. Das Schiff war ein bewaffneter Transporter, die Bounty.« Sayer blickte ihn ernst an.»Davon wußte ich nichts. «Er trat an die breiten Heckfenster.»Jetzt werden die Meuterer vermutlich ein Piratenschiff aus ihr machen. Außer dem Strick haben sie keine andere Wahl. «Bolitho nickte, er fühlte sich beunruhigt. Meuterei Schon das Wort war wie der Kontakt mit einer schrecklichen Krankheit. Ähnliches hatte er an Bord seiner ersten Fregatte Phalarope erlebt, und die Erinnerung war fest haften geblieben.

Als der Kommodore nur schwieg und weiter aus dem Fenster blickte, fuhr Bolitho fort:»Ich lichtete Anker, nahm Kurs nach Südwesten und dann an der Südküste der Kolonie entlang. Ich lief die Adventure Bay von Van Diemen's Land an, weil ich glaubte, die Meuterer hätten sich dorthin flüchten können, ehe die Nachricht von ihrem Verbrechen bekannt wurde. «Er hob die Schultern.»Aber sie waren verschwunden. Jetzt glaube ich, daß sie gar nicht die Absicht haben, in ein zivilisiertes Land zurückzukehren, wo sie belangt werden könnten. Sie werden in der Großen Südsee bleiben wie so viele Abtrünnige und Mörder, die auf Kosten unseres Handels und der Eingeborenen leben. Aber ein Schiff des Königs? Der Gedanke ist unerträglich. «Sayer drehte sich mit einem trüben Lächeln zu ihm um.»Sie haben ja auch Grund, das Wort Meuterei zu hassen. Aber ich bin froh über Ihre Entdeckung. Höhere Stellen als wir werden jedoch darüber entscheiden, was als nächstes geschehen soll, zweifeln Sie nicht daran. «Er trank aus seinem Pokal.»Bligh, haben Sie gesagt?«Er schüttelte den Kopf.»Er muß ein sehr willensstarker Mann sein, wenn er eine solche Fahrt überlebt hat.»

Bolitho spürte, wie er sich entspannte. Seit er mit dem holländischen Gouverneur gesprochen hatte, war ihm diese Meuterei nicht aus dem Kopf gegangen, aber unter Sayers Einfluß sah er sie jetzt in der richtigen Perspektive. Er hatte wie die meisten Kapitäne reagiert: sich selbst in der gleichen verzweifelten Situation vorgestellt. Doch ohne das Schiff, die Mannschaft oder die Umstände zu kennen, war es das gleiche, wie den Mond anzubellen, er solle heller scheinen. Mit plötzlichem Mitgefühl beobachtete er Sayer. Seine wenig beneidenswerte Aufgabe hatte ihn erschöpft, ein über-standenes

Siehe BRUDERKAMPF

Fieber hatte ihn ausgelaugt, aber er war nichtsdestoweniger der ihm vorgesetzte Offizier. Genauso war Bolitho der einzige Repräsentant der größten Seemacht der Welt gewesen, als er auf der Suche nach Piraten und Eingeborenenhäuptlingen, die ihnen Schutz boten, viele hundert Meilen zurückgelegt hatte. Eines Tages würde vielleicht auch sein Schiff den breiten Stander des Kommodore führen, aber er bezweifelte, daß ihn die gleiche Selbstsicherheit wie Sayers auszeichnen würde. Der Kommodore sagte:»Ich werde unverzüglich den Gouverneur aufsuchen. Und Ihnen empfehle ich, auf Ihr Schiff zurückzukehren und Wasser und sonstige Vorräte zu übernehmen. «Er musterte ihn gelassen.»Ich fürchte, ich werde Sie bald wieder auf See schicken müssen. Das hätte ich ohnehin getan, aber Ihre Nachrichten beschleunigen es noch. «Als Bolitho sich erhob, fügte er hinzu:»Falls Sie zusätzliche Leute brauchen, läßt sich das wahrscheinlich regeln. Nach zwei Jahren in der Botany Bay ist nur schwer festzustellen, wo ein abgeschobener Sträfling aufhört und der ehrliche Mann anfängt. «Er zwinkerte.»Ich werde an Land mit dem Einbürgerungsoffizier sprechen. «An der Schanzkleidpforte blieb Sayers neben Bolitho stehen und blickte zur Tempest hinüber. In dem grellen Licht wirkte ihr laufendes Gut wie aus schwarzem Glas.»Ein schönes Schiff. «Es klang sehnsüchtig.»Ich nehme an, daß Sie bald nach England zurückkehren werden, Sir«, tröstete Bolitho.

Der Kommodore hob die Schultern.»Ich würde Cornwall gern wiedersehen. «Er streckte die Hand aus und berührte die abgegriffene Reling.»Aber wahrscheinlich werde ich hier draußen sterben wie meine gute alte Hebrus.« Das sagte er ohne Groll oder Bitterkeit. Bolitho trat zurück und grüßte die Flagge. Während die Marinesoldaten wieder vor ihm präsentierten und er zu seiner Gig hinunterkletterte, ertappte er sich dabei, daß er an die schönen Häuser in St. James dachte. Würde es dort jemanden treffen, wenn man las, daß Sayer tot war? Er glaubte, die Antwort zu kennen; sein Gesicht war finster, als Allday den Befehl zum Ablegen gab. Als er schweigend im Boot saß, das aus dem Schatten des Flaggschiffs in die sengende Hitze hinausglitt, betrachtete er die Gesichter der rudernden Matrosen. Was wußte er schon von diesen Männern? Da war es im Krieg ganz anders. Der Feind war klar definiert, und die Sache, um die es ging, immer gerecht, denn es war ja die eigene. Zusammenhalten,

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