Александер Кент - Fieber an Bord: Fregattenkapitän Bolitho in Polynesien стр 31.

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Doch wo waren die Kanonen, die angeblich an Land geschafft worden waren, um das Schiff zu erleichtern? Zweifellos standen keine hinter den leeren Geschützpforten auf der dem Land zugekehrten Seite, noch befanden sich welche am Strand. Ganz gewiß waren sie auch nicht über Bord geworfen worden.

Es sei denn Bolitho blickte zu der südlichen Landzunge hinüber, die sich beinahe schwarz von der funkelnden See abhob. Vielleicht war da noch ein Schiff, das Kanonen von der Eurotas übernommen hatte? Er schloß die Augen. Das alles ergab keinen Sinn.

Blissett erschien lautlos hinter einem großen Felsblock.»Was gibt es, Tom?«fragte Quare.

Der Kundschafter wischte sich den Mund und starrte zum Schiff hinunter.»Wir haben dort unten eine tote Frau gefunden. Sie muß sich bis zuletzt gewehrt haben, das arme Ding. Aber sie wurde trotzdem umgebracht, nachdem die ihren Spaß mit ihr gehabt hatten.»

Bolitho sah zu ihm auf, seine Gedanken rasten.»Was für eine Frau?«Kaum erkannte er seine eigene Stimme wieder. Blissett runzelte die Stirn.»Noch jung. Engländerin, würde ich sagen. Wahrscheinlich sollte sie nach Botany Bay deportiert werden, Sir. «Weiter sagte er nichts, aber seine Augen verrieten Erbitterung und Zorn.»Schon gut, Tom. «Quare wandte sich an Bolitho.»Sie hatten also recht, Sir.»

«Ich wünschte bei Gott, ich hätte mich geirrt. Das Schiff ist also gekapert worden, aber nicht von den Sträflingen. «Und in Beantwortung der stummen Fragen auf Quares Gesicht:»Die würden sich weder die Zeit noch die Mühe nehmen, große Geschütze von Bord zu schaffen. Sie wären schwach und verängstigt nach allem, was sie durchgemacht haben. Ich glaube, unser Feind ist viel gefährlicher und ohne jedes Erbarmen.»

Er wälzte sich auf den Rücken und zog seine Uhr. Fast verachtete er sich wegen der Erleichterung, die er empfand. Aber er hatte gefürchtet, es könne Viola sein, die dort unten lag.

Erst in einigen Stunden würde es dunkel sein. Er sagte:»Stellen Sie zuverlässige Wachen auf, Sergeant. Danach kommen Sie zu mir.»

Eilig kroch er den Abhang hinunter und in das Gewirr dürrer Büsche hinein. Die ganze Umgebung schien von der Sonne ausgedörrt zu sein und war vom Kot zahlloser Seevögel bedeckt.

Keen und andere drängten sich um ihn.

Er sagte:»Ich glaube, daß sich eine ganze Bootsladung

Männer an Land befindet, wahrscheinlich drüben im

Zentrum der Insel. Es ist zu gefährlich, im Boot zwischen diesen Klippen hindurchzufahren. Deshalb sind sie auch von den Kanus überrascht worden. Ich vermute, daß sie dort

Wachen postiert haben, die auf fremde Schiffe und

Eingeborenen-kanus achten.»

Keen nickte.»Und ihr Boot ist unbewacht.»

Ross fuhr sich

mit dicken Fingern durch sein rotes Haar.

«Einstweilen noch, Mr. Keen. Bei Dunkelheit kann sich das aber schnell ändern.»

«Wir bleiben in Deckung«, ordnete Bolitho an.»Sobald es dunkel wird, gehen wir zum Strand hinunter. «Er sah Keen an.»Als Sie auf der Eurotas waren, haben Sie da viele Leute der Besatzung gesehen?»

Keen blickte überrascht auf.»Eigentlich nicht, Sir. Ich nahm an, daß sie unter Deck bei der Arbeit waren. «Während ein Kriegsschiff in die Bucht einlief und schreiende Wilde in Kanus angriffen, würde bestimmt kein Matrose unter Deck bei seiner Arbeit bleiben. Merkwürdig, daß ihm das nicht früher aufgefallen war. Es mußte also ein zweites Schiff, vielleicht sogar ein drittes geben. Er drehte sich um, kroch ein Stück zurück und drängte sich zwischen die beobachtenden Seesoldaten. Mehrere Minuten lang musterte er aufmerksam das Schiff. Ohne Zweifel hatte die Eurotas ein höheres Freibord als normal. Kein Wunder, daß so wenige Leute an Deck zu bemerken waren. Gerade genug, um das Schiff und die unten eingekerkerten Sträflinge zu bewachen. Bolitho versuchte, nicht an die ermordete Frau zu denken.

«Es wird ein riskantes Unternehmen«, sagte Bolitho und bemerkte, daß Alldays Hand nach dem Entermesser griff.»Trotzdem will ich das Schiff angreifen, sobald es dunkel ist. Wenn wir es genommen haben, können wir es besetzt halten, bis die Tempest eintrifft.»

Ross sagte nüchtern:»Der Wind hilft Mr. Herrick nicht gerade, Sir. Er ist ganz schön umgesprungen, seit wir an Land sind. «Er blickte zu dem klaren Himmel auf.»Ja, wir werden wohl lange auf die Tempest warten müssen, fürchte ich.»

Keen fragte:»Warum gönnen Sie sich nicht eine Ruhepause,

Sir? Ich übernehme die erste Wache.»

Aber Bolitho schüttelte den Kopf.»Ich muß noch einmal hinauf, um mir das Schiff anzusehen.»

Keen sah ihm nach, während er wieder zu den Felsen hinaufkroch.»Er sollte sich ausruhen, Mr. Ross. Heute nacht werden wir seine ganze Kraft brauchen.»

Allday hörte ihn und starrte zu den Felsen hinauf. Bolitho würde weder ruhen noch ein Auge schließen, ehe er es geschafft hatte. Nicht, ehe er es zuverlässig wußte. Allday zog sein Entermesser und scharrte mit der schweren Klinge im Sand. Er empfand für Viola Raymond eine tiefe

Zuneigung. Sie war seinem Kapitän eine Hilfe gewesen, als er sie am dringendsten gebraucht hatte. Aber im stillen hatte er es erleichtert begrüßt, als sie nach England abreiste. Sie brachte Gefahr mit sich, war eine Bedrohung für die Zukunft seines Kommandanten.

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