Александер Кент - Fieber an Bord: Fregattenkapitän Bolitho in Polynesien стр 14.

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Im Kielwasser von Seefahrern und Forschern wie Cook waren andere gekommen. Mancher Insel, auf der die Eingeborenen zuvor primitiv, aber idyllisch gelebt hatten, brachten die Schiffe Krankheit und Tod. Diese Handel treibenden Abenteurer hatten die Stämme durch ihr Angebot von schäbigen Waren und billigen Stoffen gegeneinander-gehetzt und dafür sichere Ankerplätze eingehandelt. Und nun bezahlte jeder dafür. Bald würde ein habgieriger Händler anfangen, Eingeborene mit Musketen zu beliefern. Bolitho hatte es in Amerika erlebt, wo die Franzosen Indianer zum Kampf gegen die Briten ausgebildet hatten, und die Briten hatten mit Gleichem erwidert. Später, als die Unabhängigkeit gewonnen und Briten wie Franzosen aus dem Land verschwunden waren, hatten die Amerikaner eine neue Armee in ihrer Mitte vorgefunden: indianische Krieger, die wenn sie sich zusammenschlossen die Siedler ins Meer zurücktreiben und die neuen Häfen und Städte isolieren konnten.

«Ich bezweifle sehr, daß wir an der Eurotas vorübergesegelt

sind, ohne sie zu sichten«, fuhr Bolitho fort.»Wir hatten den Ausguck doppelt besetzt und bei Nacht so viele Lichter gesetzt, daß uns selbst ein Blinder hätte sehen müssen. Ihr Kapitän muß wissen, daß man sich seiner Verspätung wegen Sorgen macht; er würde versuchen, mit jedem Schiff Kontakt aufzunehmen.»

Alldays Augen waren nachdenklich in die Ferne gerichtet, durchs Heckfenster auf die See hinaus. Da der Wind von Backbord kam, krängte das Schiff leicht nach Steuerbord, so daß der Horizont schräg zu liegen schien. Wie die meisten Seeleute konnte Allday ohne zu blinzeln aufs Meer hinaussehen, obwohl es grell funkelte wie eine Wüste voller Edelsteine.

«Ich nehme an, daß sie Land anliefen, um Frischwasser zu übernehmen. Ihre Vorräte können verdorben sein, wie es auch uns mal passiert ist. «Er schnitt eine Grimasse.»Mit einem Schiff voll Deportierter kann der Kapitän sich nicht noch mehr Sorgen aufladen.«»Das ist richtig.»

Bolitho senkte den Blick; er erinnerte sich daran, wie Viola ausgesehen hatte. An ihre Sorglosigkeit gegenüber einer Entdeckung und dem Risiko, in Madras oder später in dieser elenden, fieberverseuchten Kolonie, wo Bolithos Schiff einem weiteren von diesen Gouverneuren hatte Respekt verschaffen sollen. Oft war ihm beim Gedanken an die Gefahr der Schweiß ausgebrochen. Jederzeit konnte die Tür aufgestoßen werden, dann mußte er ihr Gesicht und ihre Schultern zu verbergen versuchen. Aber niemand war gekommen, sie in ihrer Leidenschaft zu stören; nun war der Schmerz über ihren Verlust nur noch schwerer zu ertragen. Aber auch der Zorn. Was dachte James Raymond sich dabei, Viola wieder hierher zu bringen? Für europäische Frauen war dieses Klima verheerend, außerdem bestand dazu keine Notwendigkeit. Raymonds großes Haus, seine Stellung, alles, was er auf Kosten anderer erworben hatte, hätten es ihm leicht ermöglicht, Viola sicher und behaglich unter wohlwollenden Menschen und in vertrauter Umgebung zurückzulassen.

Es klopfte, und Borlase spähte herein, das Gesicht etwas weniger sanft als üblich.

«Ich wollte nur sehen, ob ich Sie sprechen kann, Sir. «Er warf einen schnellen Blick auf Allday.»Aber wenn ich ungelegen komme»

Bolitho winkte, und nachdem Allday die Kajüte verlassen hatte, sagte er:»Fassen Sie sich kurz, Mr. Borlase, ich möchte noch vor Mittag mit den Zwölfpfündern exerzieren. «Er wußte, weshalb der Leutnant gekommen war, und auch das deprimierte ihn.

Borlase leckte sich die Lippen.»Ich hatte Anlaß, einen Matrosen ins Logbuch eintragen zu lassen, Sir.«»Peterson, ich weiß.»

Leutnant Borlase verriet kurz seine Überraschung, ehe er hastig fortfuhr:»Verstehe, Sir. Aber ich erwarte, daß Mr. Herrick eine angemessene Strafe verhängte. Peterson war herausfordernd und unbotmäßig gegenüber einem

Vorgesetzten gewesen, und zwölf Peitschenhiebe sind das mindeste, was er verdient!»

Beim Sprechen hatten sich seine Wangen gerötet. Wie ein reizbares, aber triumphierendes Kind, das bei seinem Erzieher eine Schwäche entdeckt hat, dachte Bolitho. Er entgegnete ruhig:»Der beleidigte Bootsmannsmaat war Schultz. Stimmt das?«Er wartete nicht auf Antwort, sondern fuhr im gleichen sachlichen Ton fort:»Er ist ein ausgezeichneter Seemann, und wir sind froh, ihn zu haben. Aber noch vor zwei Jahren konnte er kein einziges Wort sprechen, außer in seiner Muttersprache Deutsch. Der Wortschatz, den er nun beherrscht, besteht aus Redensarten und dem Slang der Seeleute, aus den Kommandos, die er braucht, um zu gehorchen oder zu befehlen. «Borlase blickte Bolitho verständnislos an.»Ich verstehe nicht..»

«Sie hätten sich die Mühe machen sollen, der Sache nachzugehen. «Bolitho spürte, wie der Zorn in ihm aufstieg; warum nur waren Leute wie Borlase niemals in der Lage, aus ihren Fehlern zu lernen?» Dann hätten Sie es mit einem Minimum an Aufwand geregelt. Ich hörte, daß Peterson einen Befehl nur langsam befolgte und daß Schultz ihn anschrie, er gehöre eher an den Galgen als auf eine Großrah. «Er wartete und beobachtete, wie sich Borlases Finger wie Klauen öffneten und schlossen.»Nun, war es so?»

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