Александер Кент - Strandwölfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub стр 6.

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Bolitho stellte sich den großen Zweidecker Gorgon vor, der jetzt in Plymouth mit wahrscheinlich schneebedeckten Decks im Dock lag. Deshalb würden die Reparaturen sicherlich länger dauern als vorgesehen, so daß Kapitän Conway möglicherweise seinen jüngeren Offizieren Urlaubsverlängerung gewähren würde. Schließlich konnten nach dem Auslaufen Jahre vergehen, bis die Gorgon wieder nach England kam.

Vyvyan fügte hinzu:»Der Admiral wird ein Schiff schicken, das sich mit der Angelegenheit befassen soll. Ich will nicht, daß hier ein Mörder sein Unwesen treibt, nicht an meiner Küste!»

Bolitho fiel ein, daß ein Teil von Vyvyans Ländereien bis an die See reichte, vom gefürchteten Kap Lizard bis in die Nähe der Manacles: eine gefährliche, grausame Küste. Ein Schmuggler, der dort seine Ware anlanden und Vyvyans rauher Justiz trotzen wollte, mußte wirklich viel Mut besitzen. Er wandte sich seiner Mutter zu, als diese jetzt leise sagte:»Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie diese Mühe auf sich nehmen, Sir Henry. «Sie wirkte blaß, wohl weil das von draußen reflektierte Schneelicht auf ihr Gesicht fiel.

Vyvyan betrachtete sie liebevoll.»Wäre nicht Ihr Mann, Madam, ich hätte Sie mir geangelt, obwohl ich nur ein übel zugerichteter alter Schurke bin.»

Sie lachte.»Das werde ich ihm erzählen, wenn er zurückkommt. Vielleicht gibt er dann die Seefahrt endlich auf. «Vyvyan trank den letzten Schluck Punsch und lehnte ein weiteres Glas, das Mrs. Tremayne ihm anbot, mit einer Handbewegung ab.

«Danke, nein, ich muß weiter. Sagen Sie bitte diesem Tölpel von Kutscher, er soll sich fertigmachen!«Dann wandte er sich wieder Mrs. Bolitho zu:»Lassen Sie das lieber bleiben, Madam. England wird bald wieder jeden Seemann brauchen. Weder die spanischen Dons noch der französische Hof werden Ruhe geben, bevor sie nicht noch einmal gegen uns blankgezogen haben. «Er lachte laut.»Sollen sie!«Dann, die Fähnriche musternd:»Mit Burschen wie diesen da können wir nachts ruhig schlafen, denke ich!«Er umarmte Mrs. Bolitho zum Abschied, klopfte den Fähnrichen kräftig auf die Schulter und stampfte hinaus in die Halle, wo er mit Stentorstimme nach seinem Kutscher rief. Dancer grinste.»Sein Mann muß wohl taub sein. «Bolitho fragte eifrig:»Ist schon Essenszeit, Mutter? Wir sind halb verhungert!»

Sie lächelte beiden freundlich zu:»Gleich gibt es etwas. Sir Henrys Besuch kam dazwischen.»

Zwei weitere Tage voll interessanter Erlebnisse verstrichen, und nichts störte ihren Urlaub von Disziplin und täglicher Bordroutine.

Dann berichtete der Postbote, der im Haus auf einen heißen Trunk Station machte, ein Schiff sei vor der Reede von Carrick gesichtet worden.

Der Wind hatte beträchtlich gedreht, deshalb mußte es mindestens eine Stunde dauern, bis das einlaufende Schiff seinen Ankerplatz erreicht hatte.

Bolitho fragte den Postboten, was für ein Schiff es sei, und dieser erwiderte mit einer Grimasse:»Ein Schiff des Königs, Sir, dem Aussehen nach ein Kutter.»

Ein Kutter. Vielleicht einer, wie der Zoll sie benutzte, oder, noch besser, unter Marinekommando.

Rasch fragte er:»Wollen wir gehen und ihn uns anschauen?«Dancer suchte bereits nach seinem Überrock.»Ich bin fertig. «Bolithos Mutter hob abwehrend die Hände.»Kaum von See zurück, und schon willst du dir wieder Schiffe ansehen! Genau wie dein Vater!»

Die Luft war schneidend kalt wie Eis, aber als sie die Stadt durchquert und den Hafen erreicht hatten, glühten sie vor Eifer und Anstrengung. Gutes und reichliches Essen, regelmäßiger Schlaf und viel Bewegung hatten bei beiden Wunder bewirkt. Zusammen standen sie auf dem Anlegesteg und beobachteten das langsam zum Ankerplatz kreuzende Schiff. Es war etwa 75 Fuß lang, bei der stattlichen Breite von über 20 Fuß, und hatte einen einzigen Mast, einen plumpen, runden Bug und ein recht schwerfälliges Aussehen. Bolitho wußte jedoch, daß gut geführte Kutter dank ihrer großen Segelfläche bis zu fünf Strich an den Wind gehen konnten, und das bei jedem Wetter. Dieser hier führte ein gewaltiges Großsegel, ein Rahsegel im Topp und vorne Fock und Klüver. Außerdem konnte er noch mehr setzen, sogar Leesegel, wenn erforderlich.

Der Kutter drehte jetzt langsam in den Wind, zügig verschwanden die Segel, während die Besatzung ihn klarmachte

ca. 25 m
ca.7 m

zum Ankern. Die rote Flagge und ein Wimpel im Topp boten den einzigen Farbkontrast gegen den bleiernen Himmel. Bolitho hatte dasselbe erregende Gefühl, das ihn immer erfüllte, wenn er einen Teil seiner eigenen Welt sah, und mochte dieser auch noch so klein sein.

Mochte der Kutter auch plump und schwerfällig aussehen, ohne die schimmernden Geschütze und die stolzen Galionsfiguren größerer Kriegsschiffe, so war er doch Repräsentant des Königs. Er sah den Anker ins Wasser klatschen, sah das übliche Getümmel an den Taljen der Davits beim Ausschwenken der

Jolle.

Über das bewegte Wasser hinweg hörten sie das Stimmengewirr und malten sich die Szene an Bord aus. In diesem Schiffskörper von siebzig Fuß Länge drängte sich wahrscheinlich eine Besatzung von sechzig Seelen, obwohl man sich schlecht vorstellen konnte, wie sie es fertigbrachten, auf solch engem Raum zu schlafen, zu essen und zu arbeiten. Diesen Platz mußten sie noch teilen mit Ankertross, Wasser, Proviant, Pulver und Munition. Das ließ jedem nur ein paar Quadratzoll für seine eigene Bequemlichkeit.

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