Александер Кент - Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs стр 28.

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Er lächelte wehmütig, als der Leutnant endlich zurückkehrte und ihn ohne weitere Umstände nach achtern in die große Heckkajüte führte. Sir Evelyn Christie, Konteradmiral und Kommandeur des Küstengeschwaders, fächelte sein Gesicht mit einer Serviette, und nach einem prüfenden Blick auf Bolitho sagte er kurz:»Ein Glas Bordeaux, Kommandant?»

Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern winkte seinem Diener, einem prächtig aussehenden Mann in roter Jacke und leuchtendgelben Hosen.

«Ich war ein wenig überrascht, den Bericht mit Ihrem Namen unterzeichnet zu sehen.»

Die Augen des Admirals waren auf den Bordeaux gerichtet, als ob er den Diener warnen wollte, nur ja keinen Tropfen zu verschütten.

«Sie schreiben, daß Ransome am Fieber gestorben ist.»

Er nahm sein Glas und prüfte es kritisch.

«Eine verdammt faule Sache. Wenn Sie mich fragen, war er ein junger Fatzke, zuviel Geld und verdammt keine Ehrlichkeit.»

Nachdem er Ransome so mit ein paar Worten abgetan hatte, fuhr er ruhig fort:»Ich nehme an, daß Sie sich über die Änderung der Pläne Gedanken gemacht haben, eh?»

Bolitho fühlte, wie ein Stuhl hinter seine Beine geschoben wurde, und bemerkte, daß es der schweigende Diener irgendwie fertiggebracht hatte, geräuschlos und fast ohne sich zu bewegen, ein Glas Bordeaux auf einem kleinen Tischchen abzustellen und einen Stuhl zu holen.

Der Admiral runzelte die Stirn.»Beachten Sie ihn nicht. Der Kerl ist ein Narr. «Mit Schärfe fügte er hinzu:»Nun?»

Bolitho war ein wenig aus der Fassung gebracht.

«Ich erwartete, daß.»

Konteradmiral Christie unterbrach ihn:»Ja, natürlich, das kann ich mir denken.»

Er machte eine Pause und hielt seinen Kopf schief wie ein gereizter Vogel.»Der Bordeaux, ist er gut?»

«Sehr gut, Sir Evelyn!»

«Hmm. «Der Admiral ließ sich vorsichtig in einem vergoldeten Sessel nieder.»Hab' ihn im vergangenen Monat einem Blockadebrecher abgenommen. Schmeckt angenehm.»

Über ihm krachte irgendein Metallgegenstand auf das Deck.

Der Admiral fuhr hoch und zischte seinen Diener böse an:»Gehen Sie und melden Sie dem Wachoffizier mit meiner freundlichen Empfehlung, daß ich ihn persönlich zur Verantwortung ziehen werde, wenn ich während dieser Unterredung noch einen einzigen unpassenden Laut höre.»

Der Diener stürzte aus der Kajüte, und in den Zügen des Admirals erschien ein leichtes Grinsen.

«Man muß sie in Trab halten, das ist meine Antwort. Man darf ihnen nicht zuviel Zeit zum Nachdenken geben.»

Im nächsten Augenblick ging er wieder auf anderen Kurs.

«Tatsache, Bolitho, die Dinge stehen nicht sehr gut für uns. Gott sei Dank sind wenigstens Sie ein Mann, der seine Befehle zu befolgen weiß. Vielleicht hätte ich an Ihrer Stelle gesagt, zum Teufel, wegen so einem verdammten Patrouillenboot herumzulungern. Am Ende wäre ich gar so weit gegangen, die Transportschiffe direkt der Armee zu übergeben.»

Bolitho horchte auf. Es klang zwar ziemlich echt, aber vielleicht wollte der Admiral eine gewisse Kritik durchblicken lassen. Vielleicht meinte er, daß er selbst die Initiative hätte ergreifen und seine ursprünglichen Befehle befolgen sollen, anstatt so zu handeln, wie er es getan hatte.

Aber die nächsten Worte des Admirals nahmen diese Besorgnis wieder von ihm.

«Sie konnten das natürlich nicht wissen, aber die Armee ist im Begriff, Philadelphia zu räumen. Rückzug!«Er betrachtete sein leeres Glas.»Klingt besser als Flucht, aber es bedeutet letztlich dasselbe.»

Bolitho war wie betäubt. Gelegentliche Rückschläge konnte er verstehen. Dieser Krieg war so ausgedehnt, die Gebiete so weit und unbekannt, daß man einen Kriegsplan im alten

Stil nicht erwarten konnte. Aber es war undenkbar, Philadelphia, die wichtigste Garnison am Delaware, zu räumen. Trotz seiner Vorsicht fuhr es ihm heraus:»Aber das war doch sicher unnötig, Sir? Ich dachte, wir hätten alle amerikanischen Forts und Vorposten am Delaware im vergangenen Jahr zerstört?»

Der Admiral beäugte ihn scharfsinnig.»Das war im vergangenen Jahr, bevor sich Burgoyne bei Saratoga ergab. In diesem ganzen Gebiet wimmelt es jetzt von feindlichen Kundschaftern und ausländischen Banden.»

Er entfaltete eine Karte.»Mit meinem Geschwader muß ich Patrouillen segeln und die ganze dreihundert Meilen lange Küste überwachen von New York bis zum Kap Henry an der Chesa-peake Bay. Die Gegend ist ein Labyrinth. Meeresarme und Flüsse, Buchten und Schlupfwinkel, wo Sie einen Dreidecker auf eine Meile Distanz nicht ausmachen können. Und jeden Tag ist die See voll von Schiffen. Vom Norden bis zum Spanischen Meer und zur Karibischen See im Süden. Holländer, Portugiesen, Spanier, und die meisten von ihnen versuchen, mit Waren und Geschützen für den Feind durch meine Patrouille zu schlüpfen.»

Er goß wieder zwei Gläser Bordeaux ein.

«Aber jetzt, da Sie diese Depeschen gebracht haben, kennen wir erst das wahre Ausmaß der Gefahr. Die Franzosen haben endlich Farbe bekannt. Ich habe bereits den Oberkommandierenden und alle höheren Offiziere hier benachrichtigt.»

Er lächelte.»Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Bolitho. Niemand konnte von einem neu ernannten Kapitän erwarten, daß er so gehandelt hätte, wie Sie es getan haben.»

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