Александер Кент - Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs стр 19.

Шрифт
Фон

taumelten und dann unter den Treffern aufzuckend seitwärts in den Rauch hinunterkippten. Von einem schnittigen, herrlichen Schiff war die Fregatte zu einem verkrüppelten Wrack zusammengeschossen, bevor sie auf neuen Kurs gehen konnte. Ihr Buggeschütz feuerte blindlings in Richtung des Feindes, und von ihrem Besanmast wehte immer noch das Scharlachrot der Flagge.

«Schiff ist klar zum Gefecht«, brüllte Tyrell mit wilder Stimme. Bolitho sah ihn an.»Lassen Sie bitte laden und ausrennen.»

Der Leutnant blickte ihm ins Gesicht. Seine Augen blitzten hell in der Sonne.»Wollen Sie's etwa mit beiden aufnehmen, Sir?«»Wenn nötig, ja.»

Bolitho wandte sich um, als wieder Schüsse über die immer geringer werdende Entfernung hallten. Er sah, wie die Brigg sich von den beiden größeren Schiffen löste. Ihre Großstenge neigte sich in einem bedrohlichen Winkel. Die ersten Kugeln der Miranda hatten dort ihr Ziel gefunden. Unter seinen Schuhen zitterten die Decksplanken, als die Stückpforten sich öffneten und die achtzehn Kanonen ihre Mäuler quietschend und rumpelnd ins Sonnenlicht reckten. Halbnackte Seeleute rutschten auf dem sandbestreuten Deck aus, während sie versuchten, den Takt der Kommandos einzuhalten, die ihre Geschützführer ihnen zubrüllten. Bolitho starrte über sein Schiff hin. In seinen Gedanken stieg Verzweiflung auf. Ein paar Augenblicke später würde alles zu Ende sein. Sein Schiff, seine geliebte Sparrow, würde das Schicksal der Fregatte teilen.

Für den Feind war alles so lächerlich einfach gewesen. Zu oft war es schon geschehen, daß beim Anblick eines hilflosen Kauffahrers, der von einem gutbewaffneten Piraten angefallen wurde, nicht der geringste Verdacht entstanden war. Kein Wunder, daß die Segel der Brigg in diesem sorgfältig gespielten Manöver keinerlei Treffer aufwiesen. Wie mußten die beiden feindlichen Kapitäne gelacht haben, als die Miranda aus dem Verband ausscherte, um ihren eigenen Mörder zu verteidigen.

Er hörte Stockdale mächtig schnaufen, dann fühlte er, wie sich der Degengürtel um seine Hüften spannte.

«Bei Gott, Sir, schlechte Chancen«, zischte sein Bootsführer.

«Wahrschau an Deck!«Beim Anblick des Unheils war der Ausguck vergessen worden.»Miranda macht klar zum Entern!«Der Ausguck brüllte ein brüchiges Hurra.»Sie geht zum Nahkampf über!»

Bolitho rannte zur Reling. Die Fregatte war hinter den wuchtigeren Umrissen des Feindes fast versteckt, aber aus der Stellung ihres Besanmastes konnte er sehen, daß sie tatsächlich auf ihren Angreifer zutaumelte. Wieder wirbelte der Rauch einer Geschützsalve zwischen den Schiffen auf, und der letzte Mast der Miranda verschwand in einem Wirrwarr von Tauwerk und zerfetztem Segeltuch. Aber Bolitho sah auch die plötzliche Bewegung hinter dem Schanzkleid des Kaperschiffes, das Gewimmel von Menschen um ihren Fockmast. Dann konnte er ausmachen, wie sich der Bug der zerfetzten Fregatte an das Vorschiff des Feindes heranschob. Schwaches Musketenfeuer drang über das Wasser her, und er konnte das sprichwörtliche Blitzen von Stahl stehen, als die beiden Schiffe im nächsten Augenblick zusammenrammten und das Handgemenge begann.

Er packte Tyrells Arm.»Die Miranda hat für uns Zeit gewonnen!«Er bemerkte kein Verstehen, nur Unglauben in den Augen des Leutnants.»Wenn sie eine Weile aushält, können wir an die Brigg rangehen.»

Er beschattete seine Augen gegen den Sonnenglanz und beobachtete, wie die Brigg auf die beiden Transportschiffe losstürmte.

«Sie wird vor dem Bug der Golden Vleece vorbeisegeln und sie mit ihren Geschützen bestreichen.»

Laut brüllte er seine Gedanken hinaus.»Wir werden sofort über Stag gehen, zwischen den Transportern durchsegeln und die Ehrung erwidern!»

Tyrell biß sich auf die Lippen.»Aber wir könnten dabei mit dem Feind kollidieren, Sir!»

Bolitho packte ihn bei den Schultern, drehte ihn herum und deutete zu den ineinander verbissenen Schiffen hinüber.

«Mann, wollen Sie, daß diese Burschen dort für nichts sterben?»

Er stieß ihn zur Reling.»Und jetzt klar zum Wenden, sobald ich den Befehl gebe!»

Die Brigg lag nun etwa eine Meile entfernt, genau vor dem schnittigen Klüverbaum der Sparrow. An Bord des ersten Transportschiffes wirbelte der Rauch eines Schusses auf, doch war kein Treffer auszumachen.

«Signalisieren Sie den Transportern, auf Station zu bleiben, Mr. Bethune!«Er wiederholte den Befehl, um den Fähnrich aus seiner Erstarrung herauszureißen.»Vorwärts!»

Wenn einer der beiden Transporterkapitäne jetzt den Kopf verlor, würde alles schiefgehen. Mit Leichtigkeit könnte der Feind sie dann erledigen oder aufbringen. Auch jetzt noch war nicht

viel zu hoffen. Von der ersten schrecklichen Überraschung bis zu diesem Augenblick waren tatsächlich nur wenige Minuten vergangen.

Bolitho stützte sich auf die Reling. Seine Augen schweiften über die geduckten Kanoniere, über die beiden Rudergänger an ihrem ungeschützten Ruderrad und zu Buckle hin, der mit grimmigem Gesicht nach oben in die Segel starrte.

Dann fiel sein Blick auf Raven, den neuen Steuermannsmaat, der ihn schuldbewußt und unglücklich anstarrte.»Sie konnten das nicht wissen«, sagte Bolitho.»Das Kaperschiff war früher tatsächlich ein Indienfahrer.»

Ваша оценка очень важна

0
Шрифт
Фон

Помогите Вашим друзьям узнать о библиотеке

Похожие книги

Ландо
2.8К 63