Александер Кент - Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs стр 15.

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Bolitho schaute zu Maulby hinüber. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er ermessen, was es bedeutete, die Verantwortung eines Kommandos zu haben. Was Colquhoun auch immer entschied, es konnte sowohl richtig als auch falsch sein. Eines jedenfalls hatte Bolitho begriffen: Wenn man eine richtige Entscheidung getroffen hatte, heimsten oft andere den Erfolg ein. Hatte man aber falsch entschieden, dann mußte man die Schuld allein tragen.

Plötzlich sagte Colquhoun:»Lassen Sie Ihren Schreiber kommen, Maulby. Ich will neue Befehle für-«er blickte Bolitho an,»- für die Sparrow diktieren.»

Er schien seine Gedanken laut auszusprechen.»Ich zweifle nicht an Ihren Fähigkeiten, Bolitho, aber Sie haben keine Erfahrung. Ich werde auf Kapitän Maulbys Fawn bleiben, bis ich weiß, was sich in der nächsten Zeit ereignen wird.»

Als der Schreiber hereinschlüpfte, winkte ihn Colquhoun sofort zu sich an den Tisch.

«Sie, Bolitho, werden bei den Transportern bleiben. Der Kapitän der Miranda hat den Oberbefehl, und Sie werden ihm nach Kräften gehorchen. Ihre Befehle werden Ihnen gestatten, zur Flottille zurückzukehren, sobald die Transportschiffe abgeliefert sind. «Er machte eine Pause und wiederholte matt:»Abgeliefert sind.»

Bolitho stand auf.»Jawohl, Sir.»

«Gehen Sie nun und lassen Sie mich die Order abfassen.»

Maulby nahm Bolithos Arm und begleitete ihn auf das Geschützdeck.»Ich glaube, der kleine Admiral hat Sorgen, mein Freund. «Er seufzte.»Ich hatte gehofft, ich könnte ihn auf meinem Schiff loswerden und Ihnen zuschieben. «Dann fuhr er mit kurzem Grinsen fort:»Es gibt keine Gerechtigkeit auf dieser Welt!»

Bolitho sah seine Gig in der Dünung auf und nieder gleiten. Stockdale beschattete seine Augen und wartete darauf, wieder zur Fawn herangerufen zu werden.

«Die Nachrichten sind schlecht, aber sie kommen nicht unerwartet. Die Heimlichkeiten haben nun wenigstens ein Ende.»

Maulby nickte nachdenklich.»Nicht sehr angenehm für das Lamm, das gerade verschlungen wird.»

Bolitho starrte ihn an.»Es ist doch sicher nicht so ernst?»

«Ich bin da nicht so sicher. Was die Franzmänner heute tun, werden die verdammten Spanier morgen nachahmen. Wir werden bald die ganze Welt am Hals haben. «Er runzelte die Stirn.»In einer Hinsicht hat unser kleiner Admiral schon recht. Es scheint, daß unsre Regierung von Dämonen befallen ist, die darauf aus sind, uns alle verrückt zu machen.»

Der Erste Leutnant eilte auf sie zu und überreichte einen frisch versiegelten Umschlag.

Maulby klapste Bolitho auf die Schulter und sagte fröhlich:»Denken Sie manchmal an uns. Während Sie sich auf Ihrer gemütlichen Reise vergnügen, bin ich gezwungen, meinen Tisch mit ihm zu teilen.»

Er rieb seine Hände.»Aber mit einigem Glück wird er befördert werden und für immer verschwinden.»

Der Leutnant unterbrach ihn eindringlich.»Eine Empfehlung von Kapitän Colquhoun,

Wenn die Royalsegel und sogar Leesegel gesetzt würden, könnte er erst sehen, was sein Schiff unter jedem Fetzen Tuch zu leisten vermochte.

Die meisten der wachfreien Offiziere amüsierten sich an Deck mit ihrem üblichen Geplauder vor dem Mittagessen. Sie achteten sorgfältig darauf, an der Leeseite zu stehen und ihm, so gut es ging, aus dem Weg zu sein.

Dalkeith, der Schiffsarzt, unterhielt sich lachend mit Buckle. Sein Kahlkopf leuchtete weiß im harten Sonnenlicht. Die rote Perücke wurde vom Messesteward gerade kräftig ausgeschüttelt, und Bolitho vermutete, daß sie von einer über Deck waschenden See durchnäßt worden war.

Zahlmeister Lock war mit dem jungen Heyward in ein ernsteres Ge spräch verwickelt. Der Wind knitterte und faltete die Seiten seines großen Hauptbuches, während er den Fähnrich vermutlich über Verpflegungsfragen aufklärte.

Bethune hatte Wache und stand etwas unordentlich an der Achterdecksreling. Sein Hemd war bis zur Hüfte geöffnet, und mit einer Hand rieb er sich den Magen. Bolitho lächelte. Der junge Bursche hatte zweifellos Hunger. Fähnriche wie Bethune waren immer hungrig. Unten auf dem Geschützdeck faulenzten viele der Seeleute im Schatten der Segel oder vertrieben sich die Zeit ähnlich wie ihre Offiziere. Beim Großmast stand der Bootsmann mit seinem einzigen Freund Yule, einem Geschützführer, zusammen. Bolitho dachte, daß die beiden ein schreckliches Paar von Wegelagerern abgegeben hätten. Tilby, umfangreich und plump, hatte vom allzu vielen Trinken zerstörte Züge. Dagegen war Yule dunkelhäutig, flink wie ein Wiesel, und seine stechenden Augen kamen niemals zur Ruhe.

Während Bolitho von Gruppe zu Gruppe blickte, wurde er abermals an seine neue, abgesonderte Stellung erinnert, an seine Zurückgezogenheit, welche leicht zur Einsamkeit führen konnte. Seine Vorrechte könnten auch zu einer Bürde werden.

Er verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und schritt an der Luvseite langsam auf und ab. Der warme Wind wühlte in seinen Haaren und blähte sein offenes Hemd. Irgendwo dort draußen hinter den Wanten lag die Küste Amerikas. Wie sonderbar wäre es, wenn sie dort vor Anker gingen, und der Krieg wäre zu Ende. Wenn die Blutsgemeinschaft mit den Amerikanern angesichts der Herausforderung Frankreichs sich als stärker erwiesen hätte und wenn England der Unabhängigkeit Amerikas zustimmen könnte, dann würden sich beide Nationen vielleicht gegen die Franzosen verbünden und ihre Machtansprüche ein für allemal klären. Er betrachtete Tyrells Profil und hätte gern gewußt, ob er wohl genauso dachte.

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