Александер Кент - Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs стр 14.

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Colquhoun unterbrach mit scharfer, schneidender Stimme seine Gedanken.»Der Kapitän der Miranda hat ernste Nachrichten gebracht. «Er hielt seinen Blick noch immer auf die Depeschen gesenkt.»Frankreich hat einen Bündnisvertrag mit den Amerikanern unterzeichnet. Das bedeutet, daß General Washington die volle Unterstützung regulärer französischer Truppen und eine mächtige Flotte zur Verfügung haben wird.»

Bolitho fuhr in seinem Stuhl herum. Diese Neuigkeiten machten ihn betroffen. Die Franzosen hatten schon vorher viel für ihre neuen Verbündeten getan. Aber dies bedeutete, daß der Krieg nun ganz offen geführt wurde. Es bewies auch, daß die Franzosen stärkeres Vertrauen in die Siegeschancen der Amerikaner setzten.

Colquhoun stand rasch auf und starrte durch die Heckfenster.

«Die Miranda hat Depeschen und geheime Nachrichten für das Oberkommando in New York an Bord. Sie lief von Plymouth zusammen mit einer Brigg aus, die Duplikate der Depeschen nach Antigua bringen sollte. Kurz nachdem die Schiffe den Kanal passiert hatten, gerieten sie in einen Sturm, und seitdem ist die Brigg verschollen.»

«Von den Franzosen geschnappt, Sir?«fragte Maulby ruhig. Colquhoun fuhr zu ihm herum. Seine Stimme klang unerwartet zornig.

«Was, zum Teufel, macht das aus? Geschnappt oder gesunken, entmastet oder von Würmern aufgefressen, für uns macht das keinen Unterschied, oder?»

Plötzlich erkannte Bolitho die Ursache seines Angriffs. Wäre Colquhoun in Antigua geblieben, bis sein eigenes Schiff fertig überholt gewesen wäre, dann hätte Maulby das Kommando über den Geleitzug gehabt. Der Kapitän der Miranda, der höher im Dienstrang stand als Maulby, mußte seine Neuigkeiten auf schnellstem Wege nach New York bringen. So hätte er Maulby befohlen, Anordnungen zu treffen, damit die Depeschen ohne Verzögerung nach Antigua gebracht würden. Niemand hätte sich auf das Überleben der Brigg verlassen und Tatenlosigkeit damit entschuldigen können. Durch eine Wendung des Schicksals oder durch Colquhouns Auftrag, den Befehl über seine Schiffe auf See zu behalten, hatte der Kapitän der Miranda die Entscheidung an ihn weitergeben können.

In ruhigerem Ton fuhr Colquhoun fort:»Wir haben Mitteilung erhalten, daß die Franzosen schon seit Monaten Schiffe ausgerüstet haben. Vor einigen Wochen lief von Toulon eine ganze Eskadron aus und schlüpfte durch unsere Patrouillen bei Gibraltar. «Er blickte von einem zum anderen.»Sie könnten nun hier in Richtung auf Amerika unterwegs sein irgendwo , das ist alles, was wir wissen. Der Teufel soll sie holen.»

In der langsamen Prozession durchlaufender Dünungswogen hatte sich die Fawn leicht gedreht. Durch die schwankenden Fenster konnte Bolitho nun die beiden Transportschiffe sehen. Riesig und ungeschlacht warteten sie mit backgebraßten Rahen auf das nächste Signal. Jeder Transporter war bis unter die Decksplanken mit dringend notwendigen Vorräten für die Armee in Philadelphia vollgestopft. In der Hand des Feindes wären sie eine ungeheure Beute. Diese Erkenntnis mußte in Colquhouns Gedanken wohl Vorrang haben.

Colquhoun begann wieder zu sprechen.»Die Miranda hat zugestimmt, bei dem Geleitzug zu bleiben, bis wir auf das Küstengeschwader treffen. Aber bei diesem verdammten Wetter kann das noch einige Wochen dauern.»

Bolitho stellte sich vor, wie Colquhoun in seinen Gedanken die Distanzen wie von einer Seekarte ablas. Welch anödende Aussichten, die ganze weite Strecke, all die vielen

Meilen nach Antigua zurücksegeln zu müssen, um dort wieder den Oberbefehl über seine kleinen Seestreitkräfte übernehmen zu können.

«Darf ich vorschlagen, daß ich bei den Transportern bleibe, Sir«, sagte Maulby gedehnt.»Zusammen mit der Miranda werden wir ziemlich sicher sein. «Er blickte Bolitho an.

«Sie könnten dann auf der Sparrow nach English Harbour zurücksegeln, die Neuigkeiten dem Admiral übergeben und unsere eigenen Schiffe für weitere Aufträge bereithalten.»

Colquhoun starrte ihn mit ausdruckslosen Augen an.

«Diese verdammte, behagliche Selbstzufriedenheit unserer Regierung! Schon seit Jahren braut sich diese verteufelte Geschichte zusammen, und während die Franzosen Schiff um Schiff vom Stapel gelassen haben, hat man unsere aus Sparsamkeit verrotten lassen. Ließen wir morgen die Kanalflotte auslaufen, so wären meiner Meinung nach kaum mehr als zwanzig Linienschiffe in der Lage, in See zu gehen!»

Er bemerkte die Überraschung seiner Offiziere und nickte heftig.»O ja, meine Herren, während Sie hier draußen standen und dachten, daß beim Einsatzbefehl alles bereit wäre, mußte ich den Mund halten und die ganze Schweinerei mit ansehen. «Er schlug mit der Faust auf den Tisch.»Für eine ganze Reihe von Stabsoffizieren sind politische Macht und Wohlleben wichtiger als die Instandhaltung der Flotte.»

Er setzte sich schwer nieder.»Ich muß mich entschließen!»

Die Tür öffnete sich einen Spalt weit, und ein Fähnrich schaute mit verängstigtem Gesicht herein.»Signal von der Miranda, Sir. Sie bittet um Anweisungen für. «Er kam nicht weiter.

«Sagen Sie ihr, sie soll sich gefälligst um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. «Colquhoun funkelte ihn zornig an.»Es ist meine Entscheidung!»

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