Александер Кент - Der Stolz der Flotte: Flaggkapitän Bolitho vor der Barbareskenküste стр 8.

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Bolitho war stehengeblieben und versuchte sich klarzumachen, was diese Worte bedeuten konnten.

Mit der gleichen ausdruckslosen Stimme fuhr der Admiral fort:»Sie werden Ihren Offizieren natürlich mitteilen, was Sie für richtig halten; aber unter keinen Umständen darf die Mannschaft etwas über die Nore-Unruhen erfahren. Es ist schlimmer, als ich gefürchtet habe. «Mit einem Blick auf Bolithos grimmiges Gesicht fügte er noch hinzu:»Captain Rook wird Sie bei der Neuausrüstung des Schiffes unterstützen; er hat Anweisung, alle Lebensmittel, neue Spieren, neues Tauwerk und so weiter unverzüglich an Bord zu bringen.»

Nachdenklich erwiderte Bolitho:»Sir Lucius Broughton ich weiß wenig von ihm. Schwierig, seine Wünsche vorauszusehen.»

Der Admiral lächelte flüchtig.»Seine Flagge wehte auf einem der Schiffe, die in Spithead gemeutert haben. Ich kann mir vorstellen, sein Hauptanliegen ist, daß ihm so etwas nicht noch einmal passiert.»

Er tastete nach seinem Taschentuch und hielt sich an der Tischkante.»Ich muß ein Weilchen ruhen und nachdenken. Es wäre besser, wenn Sie statt meiner an Land gingen. Vielleicht sehen Sie, daß es gar nicht so gefährlich ist, wie wir denken. Aber an Ihrer Stelle würde ich zuallererst Hauptmann Giffard informieren, damit die Seesoldaten bereit sind, falls es Ärger gibt.»

Er blickte Bolitho bedeutsam in die Augen, wandte sich dann ab und sprach weiter:»Ich habe gesehen, wie Ihre Leute zu Ihnen aufblicken, Bolitho. Matrosen sind einfache Menschen und erwarten zum Lohn für ihr schweres Leben auf See nicht viel mehr als Gerechtigkeit. Aber «, und das Wort hing in der Luft ,»sie sind auch nur Menschen. Und unsere erste Pflicht ist es, sie wieder unter Kontrolle zu bekommen, koste es, was es wolle.»

Bolitho nahm seinen Hut.»Ich weiß, Sir.»

Die zusammengepferchte Welt jenseits dieser paneelverkleideten Schottenwand! Auf See, in der Schlacht, kämpften und starben sie, ohne auch nur eine Frage zu stellen. Die ständigen Anforderungen der harten Disziplin und die Gefahr ließen wenig Raum. Aber wenn der Funke einmal die latente Kraft in diesen Männern zündete, dann konnte alles mögliche passieren; dann hatte es keinen Zweck zu sagen, man hätte nichts gewußt oder wäre ihnen zu fern gewesen.

Als er wieder auf dem Achterdeck war, merkte er die Veränderung. Wie konnte man auch erwarten, daß so etwas geheim bleibt? Neuigkeiten breiteten sich auf einem vollgestopften Schiff aus wie ein Waldbrand, ohne daß jemand sagen konnte, wie das möglich war.

Er winkte Keverne und sagte knapp:»Gehen Sie bitte nach achtern zu Captain Rook. «Das brünette Gesicht Kevernes erstarrte zu einer erwartungsvollen Maske.»Sie werden dann die Leutnants und die höheren Deckoffiziere über die allgemeine Lage informieren. Sie sind für das Schiff verantwortlich, bis ich wieder an Bord bin. Veranlassen Sie, daß die Kranken und Verwundeten an Land gebracht werden, aber nicht in unseren Booten verstanden?»

Keverne öffnete den Mund, schloß ihn aber wieder und nickte nur.

«Ich sage Ihnen jetzt, was los ist«, fuhr Bolitho fort.»Es gehen Gerüchte um von einer Meuterei in der Nore-Flotte. Falls ein Fremder versucht, an Bord zu kommen, ist er abzuweisen. Ist das nicht möglich, so wird er festgenommen und sofort in Einzelhaft gesteckt.»

Keverne faßte an seinen Degengriff.»Wenn ich so einen verdammten See-Advokaten erwische, dann werde ich ihm schon zeigen, wo es langgeht, Sir. «Gefährlich blitzten seine Augen.

Unbewegt sah Bolitho ihm ins Gesicht.»Sie werden tun, was ich befehle, Mr. Keverne. Nicht mehr und nicht weniger. «Er wandte sich um und

Bezeichnung für einen querulierenden (>sein Recht suchendem<) Matrosen was manchmal als Vorstufe zur Meuterei angesehen wurde.

schaute nach Alldays untersetzter Gestalt aus. Er stand bei den Netzen.»Lassen Sie sofort meine Bootsbesatzung antreten.»

«Sie nehmen Ihr eigenes Boot, Sir?«fragte Keverne.

«Wenn ich denen nicht trauen kann«, erwiderte Bolitho kalt,»nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben dann ist die Lage völlig aussichtslos.»

Ohne ein weiteres Wort schritt er die Treppe hinunter zur Fallreepspforte, wo bereits die Ehrenwache wartete. Unten lag auch schon das schwankende Boot.

Er blieb noch einen Moment stehen und sah auf sein Schiff zurück und auf die Mannschaft, die bereits geschäftig Bahren aufriggte und den Kranken die Niedergänge hinaufhalf. Seiner Gewohnheit nach hatte er dafür gesorgt, daß jeder Mann, der neu an Bord kam, Dienstkleidung faßte. Darin war er anders als manche geizigen Kommandanten, die ihre Männer in den Lumpen herumlaufen ließen, die sie angehabt hatten, als sie in der Stadt oder auf dem Dorf gepreßt worden waren. Doch im Moment fand er keinen Trost beim Anblick der weiten Hosen, der karierten Hemden, der gesunden Gesichter und der allgemeinen Geschäftigkeit. Auf Kleidung und anständiges Essen, wenn es nur irge nd verfügbar war, hatten sie ein Recht; das war keine Gnade, die ein gottähnlicher Kommandant austeilte. Und es war wenig genug Gegenleistung für das, was die Männer gaben.

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