Kent Alexander - Admiral Bolithos Erbe: Ein Handstreich in der Biskaya стр 59.

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Browne spurte, da? Searle ihn auf eine Gruppe wartender Seeleute zuschob, und merkte zu seinem eigenen Erstaunen, da? er gleichzeitig schluchzte und lachte.»Ich bin als letzter von Bord gegangen«, schrie er.»Besser einmal Kommandant als nie!»

Dann wurde er grob uber eine harte Kante gezerrt und der Lange nach an Deck ausgestreckt. Ein Schatten fiel auf sein Gesicht, und er sah Pascoe sich uber ihn beugen.

Browne stie? muhsam hervor:»Wieso seid ihr hier?»

Pascoe lachelte melancholisch.»Weil mein Onkel das so eingerichtet hat, Oliver.»

Brownes Kopf sank zuruck auf die Decksplanken, er schlo? die Augen.»Wahnsinn!»

«Haben Sie nicht gewu?t«, Pascoe winkte einige Seeleute heran,»da? er bei uns erblich ist?»

XIV Auf den Sieg!

Mit verschrankten Armen sah Bolitho zu, wie sein Flaggleutnant ein zweites Glas Brandy hinuntersturzte.

Grinsend sagte Herrick:»Das hatte er notig, Sir.»

Browne stellte das Glas zuruck und sah Ozzard wie einen Tanzer herbeischwanzeln, um es wieder aufzufullen. Dann musterte er seine Hande, erstaunt, da? sie nicht zitterten, und sagte:»Es gab Momente, Sir, da glaubte ich, meine Fahigkeiten falsch eingeschatzt zu haben.»

«Sie haben sich gut gehalten.»

Bolitho erinnerte sich an seine Empfindungen, als ihm das Signal von

gemeldet worden war: Fischkutter gesunken, alle Insassen bis auf drei geborgen.

Jetzt trat er zum Tisch und legte die gespreizten Hande um das entscheidende Dreieck auf der Seekarte. Also hatte Remonds Geschwader den Hafen verlassen. Schlie?lich mu?te er damit rechnen, da? es fruher oder spater entdeckt wurde. Offenbar wollten die Franzosen ihre Invasionsflotte vor dem Einsetzen der ersten Herbststurme nach Norden verlegen, an Englands Gegenkuste am Kanal. Ihre Anwesenheit mu?te die Position Frankreichs bei den laufenden Verhandlungen enorm starken, besonders wenn man die stets kursierenden Invasionsgeruchte berucksichtigte.

Mit muder Stimme sagte Browne:»Mr. Searle von

hat das meiste getan, Sir. Ohne ihn…»

«Ich sorge dafur, da? seine Rolle in meinem Bericht gebuhrend erwahnt wird. «Bolitho mu?te lacheln.»Aber die eigentliche

Uberraschung waren Sie. «Er grinste zu Herrick hinuber.»Besonders fur gewisse Leute.»

Herrick zuckte die Achseln.»Also, Sir, jetzt wissen wir, da? der Feind ausgelaufen ist. Wie reagieren wir? Mit Angriff oder mit Blockade?«Bolitho marschierte in der Kajute auf und ab. Das Schiff lag jetzt am Abend ruhiger, er sah den goldenen Sonnenuntergang als Spiegelbild auf den salzverkrusteten Heckfenstern. Alles schien ihn zur Eile zu drangen.

«Morgen vormittag rufe ich die Kommandanten zur Lagebesprechung zusammen, Thomas. Ich darf nicht langer warten.»

Stirnrunzelnd horte er Stimmen im Vorraum und sah, wie Yovell den Kopf durch die Tur steckte. Es war doch unmoglich, auf einem Flaggschiff ungestort zu bleiben!

Sein Sekretar entschuldigte sich fur die Storung.»Aber der Offizier der Wache la?t melden, da? eine Kurierbrigg gesichtet wurde.

Verbittert meinte Herrick:»Der Verteidiger ist immer im Vorteil.»

Nachdenklich sah Bolitho ihn an. Herrick wurde ihm notfalls bis in den Tod folgen, aber ganz offensichtlich war er gegen einen Angriff. Zugegeben, der franzosische Admiral hatte den unschatzbaren Vorteil, auf dem entscheidenden Kustenabschnitt uber ein gut funktionierendes Nachrichtensystem zu verfugen. Sobald sich das britische Geschwader zum Angriff entschlo?, konnte Remond aus Lorient, aus Brest oder sonstwoher Unterstutzung anfordern, wahrend er selbst sich auf

An Herrick vorbei sah Bolitho zu den Heckfenstern hin und bemerkte, da? der gluhende Reflex des Sonnenuntergangs erloschen war.

«Das Kommandantentreffen findet wie geplant statt. Dann — «, er lie? Herrick nicht aus den Augen — ,»dann setze ich meine Flagge auf

Odin

St. George

uberwechselte, weil sie kleiner war und geringeren Tiefgang hatte. Fur Aktionen in Kustennahe ist letzteres entscheidend. Beim bevorstehenden Angriff werde ich Nelsons Beispiel folgen.»

Herrick erhob sich, wahrend Browne erschopft sitzenblieb; sein Blick war von Mudigkeit und zuviel Brandy getrubt, als er die anderen beiden musterte.

Herrick konnte nicht langer an sich halten.»Das hat gar nichts damit zu tun. Bei allem Respekt, Sir — aber ich kenne Sie schon sehr lange und durchschaue Ihren Plan: Sie wollen, da? mein

Kommodorewimpel auf der

befohlen, in Kustennahe zu bleiben, damit dem Fischkutter nichts passierte.»

«Ja, Thomas, und es erwies sich auch als notwendig.»

Herrick gab nicht nach.»Aber das war nicht der wahre Grund, Sir! Sie taten es, um Emes noch mal eine Chance zu geben.»

Bolitho blieb gelassen.»Auf jeden Fall ist

Undeutlich murmelte Browne:»Das Gefangnis.»

Beide sahen ihn an, und Bolitho fragte:»Was ist damit?»

Browne erhob sich halb, sank aber wieder zuruck.»Erinnern Sie sich, Sir? An unseren Spaziergang vor den Mauern. Die Franzosen hatten auf der Kirche einen Semaphor installiert.»

«Wollen Sie hinfahren und fur unseren Sieg beten?«fragte Herrick wutend.

Browne schien ihn nicht gehort zu haben.»Wir kamen zu dem Schlu?, da? er die letzte Station in der Telegraphenkette sudlich der Loire war. «Er wollte mit der Faust auf den Tisch schlagen, zielte aber daneben.»Wenn er zerstort wird, ist das entscheidende Glied der Kette zerbrochen.»

Ruhig sagte Bolitho:»Das wei? ich. Ursprunglich hatte ich das auch vor. Aber es ist uberholt. «Voll Zuneigung musterte er seinen Adjutanten.»Warum legen Sie sich nicht hin, Oliver? Sie mussen total erschopft sein.»

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