Kent Alexander - Admiral Bolithos Erbe: Ein Handstreich in der Biskaya стр 24.

Шрифт
Фон

Das Deck unter Herricks Fu?en bewegte sich leicht, und er trat an die offenen Heckfenster. Mittlerweile lagen hier schon weniger Schiffe in Reparatur, das Getose der Hammer und das Quietschen der Flaschenzuge hatte nachgelassen.

Dort druben schwojte Keens mit 74 Kanonen bestuckte

Der Anblick der neuen Fregatte erinnerte ihn an Adam Pascoe. Der junge Teufel hatte die Kommandierung auf

akzeptiert, ohne einen Gedanken an mogliche Konsequenzen zu verschwenden. Bolitho hatte aus ihr wieder ein kampftuchtiges Schiff gemacht, hatte der Mannschaft Zuversicht eingeflo?t. Herrick erinnerte sich nur zu gut daran, wie die Stimmung gewesen war, als er, der jungste ihrer Offiziere, zum erstenmal an Bord kam: verbittert und verzweifelt, kurz vor der Meuterei gegen einen Kommandanten, der jede menschliche Regung als Todsunde verabscheute.

Herrick horte die gedampfte Meldung der Turwache drau?en und wandte sich um. Der Ankommling war sein Erster Offizier, der den rothaarigen Kopf tief unter die niedrigen Decksbalken beugen mu?te.

«Was gibt's, Mr. Wolfe?»

Wolfes tiefliegende Augen erfa?ten den schriftlichen Bericht auf dem Schreibtisch, dann kehrten sie zum Kommandanten zuruck. Er hatte harter als die meisten anderen an der Wiederherstellung des Schiffes gearbeitet und zwischendurch trotzdem Zeit gefunden, seine jungen und weitgehend ahnungslosen Offiziere zu schulen.

«Meldung vom Offizier der Wache, Sir: Sie konnen den Hafen-admiral in etwa einer halben Stunde an Bord erwarten. «Wolfe grinste mit seinem unregelma?igen Gebi?.»Ich habe schon alles veranla?t, Sir. Am Fallreep werden Empfangskomitee und Ehrenwache bereitstehen.»

Herrick bedachte die Neuigkeit. Der Hafenadmiral war ein seltener Gast an Bord, aber kein unebener Kerl; ein behabiger, gemutlicher Mann, der mittlerweile mit Dockarbeitern und Handlern besser umzugehen verstand als mit einer Flotte auf hoher See.

«Sehr gut«, sagte Herrick deshalb zu Wolfe.»Ich glaube, wir haben nichts zu befurchten. Wir sind sogar fruher mit den Reparaturen fertig geworden als Kapitan Keens

Benbow

«Ein — ein Brief, Sir«, meldete der Funfte.»Kam mit der Kutsche aus Falmouth.»

Herrick ri? ihm den Brief fast aus der Hand.»Danke. Machen Sie weiter, Mr. Nash.»

Wahrend der Leutnant schleunigst verschwand und Wolfe sich auf einen Stuhl sinken lie?, schlitzte Herrick den Umschlag auf. Er kannte die Handschrift; obwohl er den Brief erwartet hatte, furchtete er sich vor dem, was sie ihm sagen wurde.

Wolfe beobachtete ihn neugierig. Zwar wu?te er das meiste schon und konnte den Rest leicht erraten, trotzdem blieb ihm die seltsam enge Bindung des Kommandanten an Richard Bolitho unerklarlich. Fur Wolfe war ein Freund auf See am ehesten noch mit einem Schiff zu vergleichen: Man setzte sich fureinander ein, aber wenn die Wege sich trennten, verga? man den anderen am besten und kehrte nie zuruck.

Langsam lie? Herrick den Brief sinken und sah dabei die Schreiberin im Geiste vor sich, das kastanienbraune Haar in die Stirn fallend, wahrend sie uber das Papier gebeugt sa?.

Er ri? sich zusammen.»Mrs. Belinda Laidlaw kommt nach Ply-mouth«, sagte er.»Meine Frau wird sich wahrend der Dauer ihres Besuches um sie kummern.»

Irgendwie war Wolfe enttauscht.»Das ist alles, Sir?»

Herrick starrte seinen Ersten an. Eigentlich hatte er recht. Belinda sandte ihm und Dulcie die herzlichsten Gru?e, aber mehr auch nicht. Immerhin war es ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn sie erst einmal hier sein wurde in Bolithos Welt, wurde sie bestimmt offener sprechen, Herrick vielleicht sogar um seinen Rat ersuchen.

Drau?en an der Bordwand erklangen Stimmen, Wolfe schnappte sich seinen Hut und fuhr auf:»Der Admiral, Sir! Den haben wir ganz vergessen!»

Schwer atmend hasteten der stammige Kommandant und sein schlaksiger Erster Offizier, beide die Sabel fest an die Seite gepre?t, damit sie nicht daruber stolperten, hinaus aufs Achterdeck.

Admiral Sir Cornelius Hoskyn, Ritter des Bathordens, hievte sich das Fallreep hinauf und durch die Schanzkleidpforte; trotz seiner Leibesfulle ging sein Atem nicht schwerer, als er gru?end den Hut zum Achterdeck luftete und geduldig abwartete, bis die Querpfeifen mit dem Lied» Hearts of Oak«- Herzen aus Eiche — fertig waren. Herrick mochte seine warme, volltonende Stimme und rosige Gesichtsfarbe, vor allem aber seine Gewohnheit, sich fur jeden Kommandanten, der durch Plymouth kam, ausgiebig Zeit zu nehmen und ihm nach besten Kraften behilflich zu sein.

Der Admiral blickte zum knatternden Kommodorewimpel auf und sagte:»Hat mich gefreut, als ich

Herrick nahm erst Platz, nachdem der Leutnant und der Sekretar die Kajute verlassen hatten, wobei letzterer Herricks versiegelte Bereitschaftsmeldung wie einen Talisman an die Brust gepre?t trug.

Ваша оценка очень важна

0
Шрифт
Фон

Помогите Вашим друзьям узнать о библиотеке