Kent Alexander - Admiral Bolithos Erbe: Ein Handstreich in der Biskaya стр 22.

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Bolitho straffte sich.»Wir greifen trotzdem an. Andern Sie den Kurs etwas nach Backbord und schneiden Sie den Fuhrungsbooten den Weg ab, wenn sie an uns vorbei ausbrechen wollen.»

Wieder einmal eilten die Manner an Brassen und Schoten; die meisten ahnten noch nichts von der Gefahr, die hinter der Kimm lauerte.

Allday stie? sich von den Webeleinen ab und schlenderte wie absichtslos zu Bolitho hinuber. Der sah ihm nachdenklich entgegen.»Tja, vielleicht behaltst du doch noch recht, alter Freund, mit deinen finsteren Ahnungen. Aber wir mussen da durch. «Ha?erfullt starrte Allday zu den Reihen niedriger Rumpfe und kleiner Segel hinuber und dachte daran, welchen Blutzoll sie von ihnen fordern wurden. Aber laut sagte er:»Wir machen sie fertig, Sir. So oder so.»

Auf den vordersten gegnerischen Fahrzeugen krachten ein paar Drehbassen und Musketen, aber ihr schwaches Geknatter wurde umgehend vom Brullen der ersten Breitseite ubertont, die

Bolitho sagte:»Mr. Browne, Signal an

Noch blieb ihnen genug Zeit.

Phalarope

zu sto?en. Doch

hi?te bereits ein anderes Signal.

Midshipman Kilburne ubermittelte die Meldung schreiend zwischen den Salven beider Batterien:»Weitergeleitet von

Sir:

«Dabei wahrscheinlich ein Linienschiff.«

Als wollte er das Ma? voll machen, meldete sich auch der Ausguck im Masttopp:»An Deck! Land Steuerbord voraus!»

Bundy nickte mit steinernem Blick. Das war die Ile d'Yeu. Sie lag vor ihnen wie die untere Halfte einer riesigen Raubtierfalle.

Pickthorn lie? seinen Schalltrichter sinken, da seine Toppsgasten schon wieder in den Wanten niederenterten.

nimmt Segel weg, Sir.»

Bolitho vergewisserte sich, da? an

Da horte er, wie Browne den Signalfahnrich anfauchte:»Hat sie das Signal nicht gesehen, Mr. Kilburne?»

Kilburne setzte das Glas nur so lange ab, wie er fur die Antwort brauchte:»Sie hat es bestatigt, Sir.»

Browne wurde bla? und sah Bolitho perplex an.»Bestatigt!«wiederholte er.

Kartatschen pfiffen quer ubers Achterdeck und schlugen wie unsichtbare Fauste in die festgezurrten Hangematten. Mit blutuberstromtem Gesicht brach ein Seesoldat in die Knie und wurde sofort von seinen Kameraden in Deckung gezogen: ihr erster Verwundeter.

Ein au?er Kontrolle geratener Lugger, bei dem die Flammen schon aus allen Luken schlugen, trieb gefahrlich nahe an ihrer Backbordseite vorbei; aber dort warteten schon der Bootsmann und seine Helfer mit Axten und mit Eimern voll Wasser, um jedes Ubergreifen der Flammen auf ihr geteertes Rigg und die leicht brennbaren Segel zu verhindern.

Trocken stellte Neale fest:

reagiert nicht, Sir.»

«Signalisieren Sie an

Bolitho spurte die Blicke der Manner, die nicht begreifen konnten oder wollten, was da vor sich ging.

«Sie hat bestatigt, Sir.»

Bei dem Inferno aus Rauch und Mundungsblitzen konnte man nur schwer einen klaren Gedanken fassen. Bolitho sah zu Neale hinuber. Wenn er das Gefecht sofort abbrach und den Feind verschonte, konnten sie wenden und mit Gluck die offene See gewinnen. Andernfalls und auf sich allein gestellt, vermochte

Er starrte zu der anderen Fregatte hinuber, die achteraus immer weiter zuruckfiel, bis seine Augen und sein Kopf vor Wut und

Enttauschung schmerzten.

Wieder hatte Brownes Ansicht sich als richtig erwiesen. Nun blieb ihnen auch nicht die kleinste Chance, und auf keinen Fall durfte er sinnlos Schiff und Mannschaft opfern.

Er rausperte sich.»Brechen Sie das Gefecht ab, Kapitan Neale. Und dann wenden Sie. Es ist vorbei.»

Entgeistert starrte Neale ihn an.»Aber, Sir, wir konnen sie immer noch schlagen. Notfalls auch allein!»

In die Stille, die nach dem letzten Kanonenschu? eingetreten war, gellte laut die Stimme des Ausguckpostens:»An Deck! Drei Schiffe in Sicht in Nordwest!»

Bolitho kam es vor, als sei das ganze Schiff von einem Treffer erschuttert worden. Niemand ruhrte sich, und die wenigen Manner auf dem Vorschiff, die den letzten Befehl irrtumlich als Zeichen ihres Sieges bejubelt hatten, verstummten und stierten benommen zum Achterdeck.

Die Ausguckposten im Masttopp, so gut sie sonst auch waren, hatten sich vielleicht durch die Menge der aufkreuzenden Landungsboote ablenken lassen, spater dann durch die drohend uber die Kimm steigenden drei Kriegsschiffe. Jedenfalls sahen sie die gro?te Gefahr erst, als es zu spat war.

Es war einer der Lotgasten, die Neale nach vorn in die Ketten geschickt hatte wie vor kurzem, als sie das flache Fahrwasser schon einmal angesteuert hatten, der jetzt aufschrie:

Wahrscheinlich war es eines der kleinen Schiffe, die sie am Vortag hier versenkt hatten, das jetzt voll Wasser gelaufen dicht unter der Oberflache mit Strom und Wind trieb, bis es seinen Morder wiedergefunden hatte. Oder es mochte auch ein alteres Wrack sein, ein zahes Opfer der Riffe und Sandbanke, welche die

Einfahrt in die Loiremundung wie Schildwachen flankierten.

Als der Aufprall schlie?lich kam, schien die Zeit stillzustehen. Die Sekunden dehnten sich endlos, wahrend die Fregatte, in allen Verbanden zitternd, gegen die Hulk fuhr und daruber hinweg — bis mit dem Donner einer niederbrechenden Lawine Gro?- und Fockmast von oben kamen, auf das Vorschiff sturzten und in die See. Den Masten folgten riesige Schlingen aus Stagen und Wanten, ein Regen gesplitterter Spieren, von dem schreiende und fluchende Manner begraben wurden, soweit sie von den Fallstricken des gebrochenen Riggs nicht schon uber Bord gezogen worden waren.

Nur der Besanmast stand noch, an dem Bolithos Flagge auswehte, als wolle sie fur alle Zeit diesen Ort der Zerstorung und des Todes markieren. Als sich das Wrack dann unter

Neale brullte:»Mr. Pickthorn!«Dann verstummte er, als er das Blut auf seiner Hand gewahrte, das von einer Kopfwunde stammte, und den halbierten Korper sah, der einmal sein Erster Offizier gewesen war; ein gebrochenes Want, vom Gewicht der Gro?maststenge saitenstraff gespannt, hatte Pickthorn umschlungen und in zwei Teile geschnitten.

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